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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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von der Straße hereinkam. Er schaute zurück in das glatte, ausdruckslose Gesicht des Liaden. »Wie seid Ihr hereingekommen?«
    Der Liaden deutete hinter sich, wo die Innentür offen stand. »Durch das Haus.«
    Angst – ein winziger Funke der Angst – flackerte im Herzen des Meisterjuweliers auf. Der Junge war sein einziger Schatz. Er glaubte nicht, dass sie Kinderdiebe waren, dennoch …
    »Ich habe Euch erschreckt«, sagte der Liaden freundlich. »Das lag nicht in meiner Absicht.«
    »Gut.« Eingedenk der drei noch zu bekommenden Cantra bewegte der Meisterjuwelier seine Hand, wischte die Angst aus der Luft und sprach gemäßigt. »Versteht Ihr, es ist spät. Der Junge braucht seine Ruhe.«
    »Selbstverständlich«, sagte der Liaden und ein Schatten bewegte sich an seiner Schulter. Der Meisterjuwelier sah auf und blickte in die bewegungslosen Augen der weiblichen Liaden.
    »Das Kind hat geschlafen«, sagte sie mit ihrer weichen, gefühllosen Stimme. »Wir haben es nicht geweckt.«
    Er duckte den Kopf, erleichtert, nicht mehr in ihre Augen zu schauen. »Ich danke Euch.«
    »Sicher«, sagte sie, bewegte sich dann vorwärts. Ihr Partner trat beiseite, ermöglichte ihr einen freien Blick auf den Arbeitstisch. Sie stoppte, das Gesicht herzlos wie immer, studierte das Holo und die Nachbildung, die sich Seite an Seite im Licht der Arbeitslampe befanden.
    »Ausgezeichnet«, sagte sie endlich, ohne den geringsten Ton der Zustimmung in ihrer Stimme. Sie hob den Kopf, blickte ihm mit ihren kalten Augen ins Gesicht und ging auf den Tisch zu; ihr Weg zwang ihn, sich auf dem Stuhl etwas zu drehen. Der männliche Liaden war im Schatten des Ladens verschwunden.
    »Ihr seid in der Tat ein Meisterjuwelier«, sagte die Frau. Sie streckte eine Hand aus und nahm den Ring hoch, drehte ihn unter dem Licht, dann senkte sie den Arm und verglich den Ring mit dem Holobild. Auf seinem Stuhl gefangen beobachtete der Meisterjuwelier sie, sah weder Vergnügen noch Erleichterung in ihrem kalten, lieblichen Gesicht.
    »Ja«, sagte sie schließlich und ließ den Ring, als ob es sich um ein gewöhnliches Schmuckstück handelte, in ihre Jackentasche fallen. Das Holobild wanderte in die andere Tasche, aus der ihre Hand mit drei Cantra-Münzen wieder auftauchte, die wie Monde auf ihrer Handfläche leuchteten. »Ihr habt Euch Euren Lohn verdient, Meister Jenn«, sagte sie und streckte ihre Hand aus; die Münzen glänzten, versprachen Trost, Erleichterung und eine Schulausbildung für den Jungen. Er lehnte sich vorwärts, fühlte einen scharfen Schmerz an seiner Schädelbasis.
    Die Liadenfrau trat zurück und ließ den Körper zu Boden fallen. Ihr Begleiter nahm das Poliertuch vom Arbeitstisch und benutzte es, um das Blut von der Drahtschlinge abzuwischen, bevor er diese in die Innentasche seiner Jacke steckte.
    Aus einer anderen Tasche zog er ein Fläschchen hervor und rieb mit dessen Inhalt den Leichnam ein. Dann verschloss er es und wischte es ebenfalls mit dem Poliertuch ab, ehe er es in die Tasche zurücksteckte.
    Die Frau hob ihre Hand und drehte sich, ging dann gemütlich durch den dunklen, überladenen Raum nach hinten. Er folgt ihr zurück ins Haus, an der stillen Gestalt in dem kleinen Bett vorbei, durch die aufgebrochene Tür hindurch in die Nacht hinaus.
    Fünf Minuten nachdem sie gegangen waren, züngelten die ersten Flammen auf, nährten sich von den zurückgelassenen Spuren des Brandbeschleunigers. Fünf weitere Minuten später brannten das Haus und die Werkstatt in einem so heißen Feuer, dass das Wasser aus den Feuerwehrschläuchen zischte und verdunstete, bevor es die Flammen auch nur berührte.
    Nach insgesamt fünf Stunden war das Feuer ausgebrannt, hatte das Haus, die Werkstatt und den Inhalt verspeist; es ließ nicht viel mehr als einen Haufen Asche auf dem Steinboden des Kellers zurück.
        
     
    Tag 283,
Standardjahr 1392,
McGee-Raumhafen,
Fortune’s Reward
     
    •  •  •  •  •  
    »Wie oft gedenken Sie, mich zu feuern?«
    Pat Rin yos’Phelium seufzte. »Frischen Sie mein Gedächtnis auf, Mr. McFarland. Wie oft habe ich Sie bis jetzt erfolgreich gefeuert?«
    Der große Mann grinste. »Okay, das ist fair. Aber sehen Sie. Ich dachte, wir hätten eine Abmachung. Ich bin nicht nur Ihr Pilot; ich bin Ihre Absicherung. Diese Ihre Idee – abzukassieren und unterzutauchen –, da ist nichts falsch dran. Tatsächlich ist es eine großartige Idee, sogar wenn man berücksichtigt, dass ich nicht dumm genug bin
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