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Lexikon der Oeko-Irrtuemer

Lexikon der Oeko-Irrtuemer

Titel: Lexikon der Oeko-Irrtuemer
Autoren: Dirk und Miersch Maxeiner
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das sich am deutlichsten unter Evolutionsdruck befindet«, schreibt der Journalist und Soziologe Matthias Horx, »aber am Ende könnte die Krise, in die wir heute hineinschlittern, eine äußerst reinigende Wirkung haben.« 1
      
    Horx beschreibt die Konsequenzen so: »Immer mehr Profit wird künftig mit Ideen, Konzepten, Informationen und deren Verdichtung gemacht - und immer weniger mit der Herstellung gleichförmiger Massenprodukte.« [Grafik Seite 476] Aus ökonomischen Gründen tritt damit ironischerweise eine Entwicklung ein, wie sie Ökologen seit langem fordern. »Wenn politische Anreize einhergehen mit Änderungen in Organisationsformen, täglicher Praxis und sozialem Wandel, dann kann das Ziel, den gegenwärtigen Wohlstand mit einem Faktor 10 weniger Rohstoffinput zu schaffen, erreicht werden«, schreibt der Ökologe und Effizienz-Forscher Professor Friedrich Schmidt-Bleek.
    »Aber die Tropenwälder werden weiter abgeholzt, die Atmosphäre aufgeheizt, die Umwelt verseucht?«, fragte der »Spiegel« den amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Paul Romer. 2 Romer, vom Magazin »Time« zu einem der 25 bedeutendsten Amerikaner gekürt, antwortete: »Wachstum und Umweltschutz sind überhaupt kein Widerspruch. Ich bin vollkommen damit einverstanden, daß Regierungen übermäßigen Energieverbrauch und Umweltzerstörung unterbinden. Das führt dann zu Innovationen und moderner Umwelttechnik. Ich sage aber auch: Es gibt keine Grenzen des Wachstums. Wir werden immer weniger umweltschädliche Produkte produzieren und immer mehr Wissensprodukte. Wir werden den Wert der bewohnbaren Welt steigern, und zwar ohne Ende.«
    Der Weg dorthin ist zugegebenermaßen noch weit. Als Begleiter empfiehlt sich der Pragmatismus. Das heißt für die Beteiligten: Stets die Organisation des offenkundig drängendsten nächsten Schritts in Richtung einer langfristigen Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen ins Auge zu fassen. Die Kluft zwischen einem wünschenswerten (aber hypothetischen) Endzustand und der weniger rosigen Realität werden wir ökologisch wie ökonomisch aushalten müssen.
      
    1 M. Horx, Das Zukunfts-Manifest, 1997. 2 Der Spiegel Nr. 33/1997.
      

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
Anhang

Bücher für Öko-Realisten
      
    › Adams, Jonathan; McShane, Thomas: The Myth of Wild Africa. W.W. Norton & Company, New York, 1992
    Zwei Wildlife-Experten kritisieren die Panikmache und den Neokolonialismus mancher Naturschützer und zeigen, wie vernünftiger Artenschutz den Menschen in Afrika helfen kann, der Armut zu entkommen.
      
    › Aune, Ivar; Graf Praschma, Nikolaus: Greenpeace - Umweltschutz ohne Gewähr. Neumann-Neudamm, Melsungen 1996
    Die Autoren dieses informativen Enthüllungsbuches kommen zu dem Schluß, daß Greenpeace dem Umwelt- und Naturschutz oft mehr geschadet als genützt hat.
      
    › Bailey, Ronald: Eco Scam. St. Martin's Press, New York, 1993
    Ein kleines »Who is Who« der angelsächsischen Öko-Apokalyptiker -und was von den falschen Propheten zu halten ist.
      
    › Bailey, Ronald (Hrsg.): The True State of the Planet. The Free Press, New York, 1995
    Zehn der besten internationalen Umweltexperten zerlegen die ÖkoMythen ihrer jeweiligen Fachgebiete (von Artenschutz bis Klima). Das informativste Umweltbuch, das es derzeit gibt.
      
    › Bezzel, Einhard: Liebes böses Tier. Artemis & Winkler, München, 1992
    Der Autor wendet sich gegen falsche, gefühlsbetonte Tierliebe und fordert einen Tier- und Naturschutz, der sich an den Erkenntnissen von Zoologie und Ökologie orientiert.
      
    › Bonner, Raymond: At the Hand of Man. Simon and Schuster, London, 1993
    Ein Buch über Mythen und Lügen im Naturschutz. Bonner plädiert für die ökonomische Nutzung von Wildtieren, die der Bevölkerung in Entwicklungsländern zugute kommt.
      
    › Brüggemeier, Franz-Josef: Das unendliche Meer der Lüfte. Klartext, Essen, 1996
    Wer glaubt, Umweltverschmutzung und Umweltschutz seien etwas Neues, wird hier eines Besseren belehrt.
    › Brüggemeier, Franz-Josef; Toyka-Seid, Michael: Lesebuch zur Geschichte der Umwelt im 19. Jahrhundert. Campus, Frankfurt, 1995
    Historische Originaltexte zum Thema »Umwelt damals«.
      
    › Budiansky, Stephen: Nature's Keepers. The Free Press, New York, 1995
    Budiansky konfrontiert gängige Öko-Vorurteile mit den Ergebnissen der wissenschaftlichen Ökologie. Bittere Enttäuschung für alle, die glaubten, Indianer seien immer ganz lieb zu ihrer Umwelt
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