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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder
Autoren: dtv
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arbeiten.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Thomas nach.
    Ben erläuterte noch einmal seinen Verdacht, nach dem sie alle nichts anderes waren als Figuren in einem real gewordenen Computerspiel,
     das gerade irgendwo gespielt wurde. »Und all diese Kinder in den Uniformen werden ferngelenkt?« Jennifer wurde ganz anders
     bei diesem Gedanken.
    »Nicht ganz!«, widersprach Ben, wobei er selbst nicht recht wusste, ob er es mehr hoffte als glaubte. »Aber sie alle wurden
     offenbar vom Spieler auf ihre Position gesetzt! Manche kommen mit der Rolle gut klar, manche nicht!«
    »Und wir?« Miriam sah in den Himmel, als ob dort ein gottähnlicher Spieler zu sehen wäre, der die Kinder wie elektronische
     Marionetten bediente.
    »Uns hat der Spieler noch nicht erreicht!«, vermutete Ben.
    »Noch nicht?«, schrie Jennifer auf. »Soll das etwa heißen . . .?«
    Ben zuckte mit den Schultern.
    »O Mann!«, stöhnte Jennifer. Unwillkürlich duckte sie sich, als ob der unsichtbare Spieler plötzlich nach ihr greifen könnte.
     »Und jetzt?«
    Ben griff ihren alten Vorschlag auf: »Gehen wir erst einmal ins Museum!«

Im Museum
    Das Museum sah so aus, wie Jennifer es vermutet hatte. Es war menschenleer. Allerdings auch geschlossen. Jennifer drückte
     die Nase an die Scheibe der Eingangstür und sah in die dunkle Eingangshalle des Museums hinein. Die Erwachsenen waren früh
     am Morgen verschwunden, sodass noch niemand die Tür hatte aufschließen können.
    »Schade!«, bedauerte Jennifer. »Das wäre ein schöner Unterschlupf gewesen!«
    Miriam blickte zu Thomas. Es hätte sie nicht gewundert, wenn er einen Schlüssel für die Tür besessen hätte.
    Doch Thomas wehrte sofort ab: »Ich bin Sammler, kein Einbrecher!«
    Frank ging einige Schritte zurück, legte den Kopf in den Nacken und entdeckte, dass im ersten Stock ein Fenster gekippt war.
    »Bingo!«, sagte er und zeigte hinauf.
    Jennifer hielt den Atem an. »Da willst du doch wohl nicht etwa hochklettern?«
    Frank warf ihr einen Blick zu und Jennifer wusste, dass er genau das vorhatte.
    »Und dann, ey?«, warf Achmed ein. »Dann stehst du innen vor der verschlossenen Tür!«
    Frank stutzte. Achmed hatte recht. Wenn er drinnen keinen Schlüssel fand, würde es sie keinen Schritt weiterbringen. An der
     Fassade hinaufzuklettern und durchs Fenster zu steigen war für ihn kein Problem, aber er glaubte nicht daran, innen auf Hunderten,
     wenn nicht Tausenden Quadratmetern den passenden Schlüssel für die Tür finden zu können. So etwas könnte höchstens Thomas
     und . . .
    Genau den gleichen Gedanken hatte Miriam auch gerade gehabt. Die allerdings sprach ihn auch laut aus.
    Thomas sprang zurück. »Ihr spinnt wohl! Nie und nimmer klettere ich dort hinauf!«
    Jennifer unterstützte ihn. Sie fand das ja selbst für Frank schon viel zu gefährlich, doch die anderen waren nicht bereit,
     den Gedanken einfach so aufzugeben.
    »Hast du eine bessere Lösung?«, fragte Kolja.
    Jennifer hob die Schultern. »Manchmal gibt es eben keine Lösung!«
    »O doch, die gibt es!«, beharrte Kolja, packte Thomas am Kragen und sah ihm eindringlich in die Augen. »Oder, Thomas?«
    Thomas schwitzte, begann zu stottern, schwieg, sah ängstlich zum Fenster hinauf. Es kam ihm so unerreichbar vor wie der Gipfel
     des Mount Everest.
    »Ich hab eine Idee!«, rief Ben plötzlich in die Runde. »Frank kann vorgehen. Er findet dort drinnen vielleicht nicht den Schlüssel,
     aber bestimmt etwas, was er unsaus dem Fenster werfen kann, dass wir alle hinaufklettern können. Ein Seil vielleicht oder eine Leiter! Drinnen können wir
     dann gemeinsam suchen!«
    »Wieso sollen wir denn den Schlüssel gemeinsam suchen, wenn wir schon drinnen sind, ey?«, fragte sich Achmed.
    Ben gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. »Zum Beispiel, um wieder hinauszukommen, du Gipskopf!«
    Kolja kicherte, Achmed leuchtete das Argument ein und Jennifer fand es eine gute Idee.
    Frank trocknete sich die Hände an der Hose ab. Er fand Halt an einem Vorsprung, stieß sich ab, fand eine Mulde in der Fassadenverzierung,
     zog sich hoch, erreichte von dort die nächste Unebenheit, an der er sich festkrallen konnte. Schwungvoll warf er sein rechtes
     Bein hoch, klebte mit der Fußspitze an einem Fassadenüberhang über seinem Kopf, krallte sich immer noch mit der Hand an die
     Unebenheit. Sein Kopf war nun der tiefste Punkt seines Körpers.
    Miriam knabberte an ihren Fingernägeln, Jennifer warf die Stirn in Falten, Ben drückte fest die
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