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Leo - Erotisches Tagebuch (German Edition)

Leo - Erotisches Tagebuch (German Edition)

Titel: Leo - Erotisches Tagebuch (German Edition)
Autoren: Greta L. Vox
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heruntergefahren. Ich tanze meinen allerletzten Tanz mit Leo. Als ich realisiere, dass Leo Time to say Goodbye hat auflegen lassen, kann ich meine Emotionen noch schwerer unter Kontrolle halten. Dankbar registriere ich, dass die anderen schon den Raum verlassen haben. Leo drückt mich ganz fest an sich, küsst meine Nasenspitze, dann flüchtig meinen Mund und sagt: „Danke, Lou.“
    Es ist die erste laue Frühlingsnacht in diesem Jahr. Die Außengastronomie macht gute Geschäfte. Wir sitzen noch eine Weile in einem Gartenlokal zusammen, halten uns unter dem Tisch bei den Händen. Leo streicht mit dem Daumen über meinen Handrücken, aber diesmal bleibt das vertraute Prickeln aus. Wir lassen unsere gemeinsame Zeit Revue passieren und sind uns einig, dass wir etwas ganz Besonderes erlebt haben. Leo erzählt mir, dass er noch einmal in unserer Kathedrale war. Er, der überhaupt nicht religiös ist, hat dort tatsächlich an einer Messe teilgenommen und die Kommunion empfangen. Er habe Gott für die Zeit mit mir gedankt und mich in sein Gebet einbezogen.
    Jetzt stehen wir auf unserem Parkplatz, und Leo schließt mich in seine Arme. Wir sind uns ganz nah. Ich bitte ihn, mich noch einmal an Brüsten und Po zu berühren. Er fährt mir unter den BH, unter den Rock, hinein in mein Höschen zu den Pobacken. „Du hast den schönsten kleinen Arsch der Welt“, sagt er leise. Dann befühlt er meine Muschi, aber sie ist weit davon entfernt, feucht zu sein. Ich meinerseits umfasse noch einmal Leos samtiges Hinterteil, suche seinen Schwanz. Auch dieser ist nicht so wie sonst.
    Oft haben wir zu Lorna Del Reys Summertime Sadness Rumba getanzt und laut den Refrain mitgesungen. Eine Zeile daraus kommt mir jetzt in den Sinn. „ Kiss me hard before you go“ , flüstere ich Leo zu. In einer Mischung aus Leidenschaft und Verzweiflung küssen wir uns zum letzten Mal und wollen uns nicht voneinander lösen. Als wir uns endlich trennen, fröstele ich, obwohl die Außentemperatur fast 20 Grad beträgt.
    Als wir in unseren Autos an „unserer“ Ampel nebeneinander warten, kurbeln wir die Fensterscheiben hinunter – wie immer. Ich höre Time to say Goodbye aus Leos Auto zu mir herüberdringen und sehe, dass er Tränen in den Augen hat. Als die Ampel auf Grün springt, winkt Leo mir aus dem offenen Fenster noch zu und ruft: „Ich hab dich lieb“, dann ist er im Dunkel verschwunden. Wie in Trance fahre ich die gewohnte Strecke. Mechanisch führe ich die notwendigen Handgriffe aus, laut schluchzend, während Tränen meine Backen hinunterlaufen. Ich hoffe, dass mich niemand sieht und ich mich einigermaßen beruhigt habe, bevor ich zu Hause ankomme. Gegen 23 Uhr schreibe ich Leo noch einmal, und er antwortet auf der Stelle:
    „Ich denke an dich und an schlafen ist nicht zu denken. Ich mag dich mehr als ich dachte, aber man merkt es immer erst, wenn es vorbei ist. Kuss, meine Krönung.“

18.04.
    Den ganzen Herbst und Winter über habe ich auch nicht den leisesten Anflug einer Erkältung oder Krankheit gehabt, obwohl es genügend Gelegenheiten gab, mich bei Leo oder anderen anzustecken. Heute Morgen nun wache ich mit fast 40° Fieber auf.

Frühjahr
    Obwohl ich wusste, dass der Tag kommen würde, hat mich Leos Weggang härter getroffen, als ich mir je hätte ausmalen können. Ganz am Anfang unserer Beziehung hatte Leo einmal gesagt: „Das wird weh tun.“ Damals hatte ich dem nicht viel Bedeutung beigemessen, ahnte ich noch nicht, was ich erleben würde. Aber Leo hatte recht. Nie hätte ich gedacht, noch einmal so empfinden zu können. Die Vorstellung, dass ich Leo nie mehr sehen, schmecken, riechen, fühlen soll, zerreißt mir das Herz.
    „Mit dir habe ich etwas erlebt, wovon andere Männer ein Leben lang träumen“, hat er mir am Ende geschrieben. Das macht mich stolz und glücklich, und ich weiß jetzt, warum Leo auch die „Krönung meines Lebens“ gewesen ist.
    Das hemmungslose Ausleben der Sexualität, das er mir ermöglicht hat, ist eine Erfahrung , die ich um nichts auf der Welt missen möchte. Sie hat mir allerhöchste Befriedigung verschafft und das über den Augenblick hinaus. Wann genau wir die Grenzen der rein physischen Anziehungskraft überschritten haben, vermag ich nicht zu sagen. Es spielt auch keine Rolle. Es ist aber eine Tatsache, dass das Fundament bedingungsloser Hingabe irgendwann um tiefe Zuneigung und ein daraus resultierendes, alles umfassendes Glücksgefühl bereichert wurde. Vielleicht war das, was wir erlebt
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