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Leicht und locker kommunizieren

Leicht und locker kommunizieren

Titel: Leicht und locker kommunizieren
Autoren: Barbara Berckhan
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so denken, und ich denke darüber anders.« Oder: »Ich kann anerkennen, dass du diesen Standpunkt vertrittst. Und für mich sieht die Sache folgendermaßen aus …«

Indem Sie Ihr Gegenüber bestätigen, lassen Sie seine Gedanken und Gefühle bei ihm. Was zum anderen gehört, ist allein seine Sache. Sie müssen sich nicht darin verwickeln.
Setzen Sie sich nicht unter Druck. Sie müssen niemand akzeptieren. Ja, es ist okay, wenn Sie dieses Akzeptieren und Bestätigen nicht hinbekommen.
    Das größte Kunststück im Leben
    Das, was sich hier so leicht liest, ist im wirklichen Alltag ein Kunststück allererster Güte. Den inneren Gemischtwarenladen willkommen zu heißen, nichts davon ablehnen oder verdammen – das ist, wie gesagt, eine lebenslange Übung.
    Für mich persönlich ist der Maßstab für Erfolg im Leben: Wie gut kann ich mich akzeptieren? Wie viel von dem, was sich in meinem seelischen Gemischtwarenladen befindet, lehne ich noch ab?
    Und mir ist vollkommen klar, dass alles, was ich innerlich bei mir ablehne, von außen auf mich zukommt – in Gestalt nerviger Leute, die immer wieder hartnäckig anklopfen und fragen: »Kannst du mich jetzt akzeptieren? Hast du gelernt, auch diesen Teil willkommen zu heißen?«
    Wenn ich Nein sage, die Leute verurteile und ablehne, ist die Sache nicht vorbei. Ich darf (wie alle anderen auch, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben) noch mal ran. Das Ungeliebte und Abgelehnte kommt in einer neuen Verkleidung, an einem anderen Ort wieder und wieder auf mich zu und bittet nur darum, akzeptiert zu werden.
    Sie und ich, wir sind also keineswegs gezwungen, den Murks anderer Leute zu bestätigen. Nein, was wir ablehnen
und verdammen, hat viel Geduld. Es ist so großzügig und gütig, dass es immer wieder auftaucht. Sie und ich – wir bekommen eine neue Chance – so lange, bis wir gelernt haben, das Abgelehnte gelten zu lassen. Erst dann ändert es sich. Erst dann hört es auf, uns zu nerven. Die Veränderung der anderen beginnt immer bei uns selbst.
    ZUSAMMENFASSUNG
Bestätigung heißt, den anderen so zu akzeptieren, wie es gerade ist, und ihm das auch zu zeigen.
Bevor wir einen anderen Menschen glaubhaft bestätigen können, ist es wichtig, dass wir uns selbst akzeptieren, mit all unseren Gedanken und Gefühlen.
Vor allem die unangenehmen Gefühle bei uns und beim anderen brauchen unsere Bestätigung.
Wir können auch schwierige Menschen gelten lassen, ohne uns in ihre Gefühle und ihr Denken zu verwickeln.
Indem wir das Sosein des anderen gelten lassen, öffnen wir einen Freiraum, in dem sich alles ändern kann.

DAS FÜNFTE WERKZEUG:
Die Diplomatie
    Die Verbindung steht. Wir reden miteinander. Und jetzt haben wir den Salat! Wir merken, dass wir nicht die gleichen Interessen haben und dass das Miteinanderreden nicht immer nur nett ist.
    Abb. 5 Diplomatie ist die höfliche Kunst der Selbstbehauptung
    Jetzt brauchen wir ein paar gute Stoßdämpfer, die dafür sorgen, dass unser Kontakt nicht durch eine unachtsame Bemerkung, ein falsches Wort zerstört wird. Ich zeige Ihnen mit dem fünften Werkzeug, wie Sie sozialverträglich reden können. Das ermöglicht Ihnen, mit anderen Menschen in Verbindung zu bleiben, auch wenn es zwischendurch mal stürmisch wird. Es geht um die Diplomatie.
    Dumm gelaufen
    FRAU UNGEMACH REISST SICH ZUSAMMEN. Ihr Chef hat ihr gerade einen Vogel gezeigt, die berühmte »Bei-Ihnen-piept-es«-Geste. Frau Ungemach fühlt sich angegriffen. Gerade eben hatte sie noch mit einem Großkunden telefoniert. Sie versuchte diesen Kunden zu beruhigen, mit der letzten Lieferung stimmte irgendetwas nicht. Dieser überaus wichtige Großkunde war ziemlich sauer und er blaffte Frau Ungemach an. Die war daraufhin auch nicht besonders nett zu diesem Großkunden. Schließlich muss man sich ja nicht alles bieten lassen. Das Telefonat – echt dumm gelaufen.
    Genau diesen Anruf hat ihr Chef mitbekommen, wegen einer offenen Bürotür. Jetzt hätte sie seine Unterstützung gebraucht. Einen Tipp, wie man mit diesem Kunden fertig wird, oder zumindest ein wenig Trost, weil es nicht geklappt hat. Stattdessen steht er im Türrahmen und zeigt ihr einen Vogel. Motiviert man so seine Mitarbeiter? Zuerst wurde der Kunde unverschämt, dann ihr Chef.
    Frau Ungemach will Ihrem Chef Kontra geben, ihm die Meinung sagen – aber wie?
    Sie macht den Mund auf, bleibt aber stumm. Ihr wäre beinahe
ein schnippischer Kommentar rausgerutscht: »Na Chef, piept es bei Ihnen hinter der Stirn? Oder
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