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Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Titel: Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen
Autoren: Hans Rudolf Jost
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alltägliche Frage, in Ihrem Kiosk z. B.: Haben Sie die FAZ ? Hammwanich. Haben Sie die Süddeutsche? Hammwanich. Haben Sie Kaugummi? Hammwanich. Dabei schaut Sie der Hammwanich entweder gar nicht an oder, falls doch, durch Sie hindurch. Versuchen Sie den Hammwanich nie zu belehren, so im Stile von »Haben Sie schon mal was von Kundenorientierung gehört?« oder »Wissen Sie eigentlich, wer Ihr Salär bezahlt?« oder »Darf ich mal Ihren Boss sprechen?«. Verlorene Liebesmüh, der Hammwanich wird mit der Achsel zucken und das Kreuzworträtsel unbeeindruckt fertig lösen. Mentale Klone von Hammwanichs werden bevorzugt von Airlines für ihre Ticketing-Schalter oder Callcenter eingestellt. Berufe wie Polizei, Ordnungsamt, Flughafensicherheit und Taxifahrer sind von Hammwanich-Klonen durchsetzt, also mental wenig Unterschied zu Ihrem Kiez-Kiosk-Betreiber. Hammwanich (zu Deutsch »Haben wir nicht« – das Wort »leider« kommt einer Berliner Schnauze nicht über die Lippen …) ist fleischgewordene Kaltschnäuzigkeit der Servicewüste Deutschland. Service? Ein Lächeln? – Gibt’s nich, hammwanich, und kriegn wa ooch nie rein.
    Der Idealist
    »Zyniker glauben, dass jeder genauso korrupt ist wie sie selbst. Idealisten glauben, jeder ist korrupt außer ihnen selbst« (Robert Anton Wilson, Schriftsteller).
    Der Märtyrer
    Opfert sich für die gute Sache der anderen. Im westlichen Martyrium wird damit auch mieses Arbeitsklima und noch miesere Bosse umschrieben, denn wie sagt das Sprichwort: »Des Teufels Märtyrer leiden viel mehr als Gottes.«
    Der Mikadospieler
    Wer sich zuerst bewegt, hat verloren.
    Der Missgunstexperte
    Als Neidgenosse immer im Alarmmodus. Man gönnt sich nicht mal das Stinken beim Sch…
    Vgl. > Der Denunziant
    Der Missionar
    Missionare sind die Vertriebsabteilung der Religionen. Oder die Vorhut der Conquistadores und Kreuzritter. Damit ist eigentlich schon fast alles gesagt. Außer: Wie beim Vertrieb sind das Versprechen und der Vollzug nicht immer identisch, schließlich braucht ein Vertriebler ein Betrügergen. Erfolgsversprechen sind folglich nicht gleichbedeutend mit Erfolg. Ein schönes Beispiel: 2008 gab es eine ausgezeichnete Firma. Der HR -Manager war stolz wie ein südamerikanischer Ballzauberer nach dem Tor. Seine Firma heimste Preise ein:
Disability Excellence Award from the Great Places to Work, 2008
Innovator Award, 2007
First Women in the City Award of Achievement, 2007
Employer of the Year Award, 2003
Most Shareholder-Friendly Company, 2007
Leistungsfähigstes Unternehmen, 2008
Preis für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, 2008
sowie weitere Auszeichnungen für vorbildliche Programme in den Bereichen Diversity, Corporate Responsibility und Compliance.
    Sicher interessiert Sie, wie diese tolle Firma heißt. Nun, es war Lehman Brothers, die im selben Jahr mit Pauken und Trompeten pleiteging. Versprechen und Vollzug sind eben nicht dasselbe. Denken Sie daran, wenn Sie nächstes Mal jemand missionieren will.
    Der Mobber
    Vom Englischen »to mob« stammt diese Arschvariante: »anpöbeln, angreifen, bedrängen, über jemanden herfallen«. »Mob« steht auch für »Meute, Gesindel, Pöbel, Bande«. Mobbing gehört zum Berufsalltag, denn laut dem Mobbing-Report der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) werden in Deutschland etwa 1,5 Millionen Beschäftigte täglich an ihrem Arbeitsplatz gemobbt. Jeder neunte Arbeitnehmer wird im Laufe seines Berufslebens mindestens einmal Opfer von dauerhaften Benachteiligungen, Schikanen und Ausgrenzung. Im Gegensatz zu vielen Arschlochstrategien erfolgt Mobbing in der Regel unsichtbar, aus dem Hinteralt, von unten oder von gleicher Stufe, das nennt man auch »Bullying«. In jedem zweiten Falle ist der Chef beteiligt. Das nennt man »Bossing«. Oder eben »Arschloch«.
    Die Mutter Teresa
    Vgl. > Die Ethikmaske
    Der Negaholiker
    Die Antwort ist »nein« – was war die Frage?
    Der Nerd
    Nerds sind die Freaks mit dicken, schwarzen Brillen, die sich in der virtuellen Welt ihrer Computer bewegen, diese zu einem großen Teil mitgestalten. Doch das Leben kennen sie nicht. Meist schüchterne, picklige Jungs in bedruckten, schwarzen T-Shirts, mit fahler Gesichtsfarbe und etwas Speck auf der Rippe, von den Pizzen, die morgens um zwei Uhr bestellt und dann kalt gegessen wurden.
    Die Niete
    Vgl. > Die Bluejeans
    Der Nörgler
    Vgl. > Der Besserwisser
    Das Opfer
    Leidet an den Umständen. Als Politiker zum Beispiel ist er Opfer seiner
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