Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lass dich lieben - Lucy

Titel: Lass dich lieben - Lucy
Autoren: Emma Darcy
Vom Netzwerk:
ihr nicht einfach nur um das Körperliche. Er besaß eine sinnliche Ausstrahlung, die unbeschreiblich männlich war, und sosehr sie sich auch bemühte, seine Reize zu ignorieren, versetzten sie doch immer wieder ihre Hormone in Aufruhr.
    Verzweifelt stützte Lucy den Kopf auf die Hände. Die Wahrheit war schlicht und ergreifend, dass sie nicht mehr das Gefühl hatte, sie selbst zu sein, und ihr die Person absolut nicht gefiel, zu der sie sich entwickelt hatte. Welches Recht hatte sie, Frauen zu verurteilen, die sie überhaupt nicht kannte, nur weil James sie ihr gegenüber vorzog?
    Sie sollte sich einen neuen Job suchen, die Kündigung einreichen und gehen.
    Das war das einzig Vernünftige.
    Heute war Freitag. Gleich Montag früh würde die Kündigung auf seinem Tisch liegen.
    Zweifellos würde James mit seiner jüngsten Eroberung, einem atemberaubenden Model, auf dem Wohltätigkeitsball erschei- nen, und das würde ihr zeigen, wie aussichtslos es war, ihre Zeit damit zu vergeuden, sich nach jemandem zu sehnen, der für sie unerreichbar war.
    Spätestens Montag würde sie sich so weit im Griff haben, dass sie kündigen und James Hancock hinter sich lassen konnte. Ein für alle Mal!
    Soso… Sie würde einen Mann mitbringen. Gespannt, wel- chen Männertyp Lucy bevorzugte, setzte James sich an den Schreibtisch und schaltete den Computer ein. Sie sprach nie über ihr Privatleben, und er konnte nicht leugnen, dass er neugierig war. Die meisten Frauen vertrauten sich ihm an, nicht so jedoch Lucy. Sie war eine höchst zugeknöpfte junge Dame, die nie die Ruhe verlor. Dies machte sie zu einer perfekten Assistentin, da die Hälfte seiner Klienten schon bei der geringsten Kleinigkeit in Panik geriet. In solchen Momenten war Lucy ein Fels in der Brandung. Binnen weniger Sekunden hatte sie die Wogen geglättet und eine Lösung für das jeweilige Problem gefunden.
    Ein Buchhalter, überlegte James. So einen Mann würde Lucy schätzen – einen netten, seriösen Buchhalter, solide und verlässlich, jemand, der nie im Leben ein Gesetz gebrochen hatte oder es je tun würde, ein Mann mit geregelten Bürozeiten, festen Gewohnheiten, ernsthaft, rücksichtsvoll, vermutlich trug er eine Brille mit dünnem Goldrand und konservative Kleidung. Das war Lucys Geschmack – ordentlich und konservativ.
    Mit einem zufriedenen Nicken studierte James die eingegangenen E-Mails. Er war sicher, dass er sich nicht irrte, aber Lucy war nun schon seit acht Monaten bei ihm, und ihre Zurückhaltung hatte ihn vom ersten Tag an verwirrt. Es wäre eine lohnende Investition, ihr die Tickets zu schenken, wenn dadurch das Geheimnis gelüftet würde, das Lucy Worthington umgab. Dann könnte er sie endlich aus seinen Gedanken verbannen.
    Er hatte sogar angefangen, an sie zu denken, wenn er mit anderen Frauen zusammen war, hatte ihre Schlagfertigkeit vermisst und überlegt, wie sie im Bett sein mochte. Das musste ein Ende haben. Er hatte nicht vor, es sich mit der besten Sekretärin zu verderben, die er je gehabt hatte. Außerdem wäre Lucy garantiert schockiert, wenn sie geahnt hätte, welche Richtung seine Fantasie in letzter Zeit einschlug. Sie mit dem Mann ihrer Wahl zusammen zu sehen – ganz gewiss ein Buchhalter –, würde ihren Rührmichnichtan-Status unterstreichen.
    Das Telefon läutete. James griff nach dem Hörer.
    »Buffy Tanner auf Leitung eins«, meldete Lucy kühl.
    »Danke.« Lächelnd drückte er einen Knopf und nahm den Anruf entgegen.
    An Buffy war nichts Geheimnisvolles. Sie war völlig ungekünstelt. Ihm gefiel das.
    »Hallo, Buffy.« Vor seinem geistigen Auge entstand ihre wohlgeformte Gestalt.
    »James, Liebling. Tut mir Leid, dass ich dich im Büro anrufe, aber möglicherweise erreiche ich dich nachher nicht mehr. Wann, sagtest du, soll ich heute Abend fertig sein?«
    Er unterdrückte ein Seufzen. Pünktlichkeit war nicht unbedingt Buffys Stärke. »Um halb acht. Wir müssen pünktlich los. Ich habe dich gewarnt.«
    Sie zögerte. »Ich habe heute einen Fototermin. Die neue Badekollektion am Bondi Beach. Wäre es schlimm, wenn wir uns ein bisschen verspäten würden?«
    »Ja, es wäre schlimm. Meine Leute stehen auf der Bühne. Ich muss zur Stelle sein. Falls du absagen möchtest…«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Er hörte sie förmlich schmollen. Es wirkte sehr sexy, wenn sie die Lippen verzog, doch im Moment war seine Geduld er- schöpft. »Halb acht, Buffy. Entweder bist du fertig, oder ich gehe ohne dich«, erklärte er gereizt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher