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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet
Autoren: Gibson Rachel
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Arm fest. »Warte.« Als er sich umdrehte, trafen sich ihre Blicke und durch den Wollblazer erhitzte seine Körperwärme ihre Hand. Sein Bizeps verhärtete sich unter ihrer Berührung, und sie ließ die Hand wieder sinken. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, als seine Hitze ihr direkt ins Herz gegangen wäre und sie hätte verglühen lassen. Heutzutage war sie allerdings immun dagegen und hielt sich ihr Handy wieder ans Ohr. »Sam nimmt ihn mit zu sich.«
    »Was macht der Idiot denn da?«
    Sie biss sich auf die Lippe, um ein Lächeln zu unterdrücken. »Er ist ein Hochzeitsgast.«
    »Grüß Vince von mir«, rief Sam sarkastisch, während er sein Handy aus der Tasche zog. Er tippte eine Nummer ein und sprach ins Telefon. »Hey, Nat. Ich weiß, dass du heute Abend frei hast, aber könntest du Conner für mich abholen?« Er lächelte und gab Autumn das Daumen-hoch-Zeichen. »Ja, bring ihn einfach zu mir. Ich sollte in ein paar Stunden da sein.«
    Autumn legte auf und senkte den Blick, um sich ihr Handy wieder an den Gürtel zu klemmen. »Danke, Sam.«
    »Was?«
    Als sie aufblickte, sah sie Sams süffisantes Grinsen. »Du hast mich schon verstanden.«
    Er lachte. »Allerdings. Es ist nur so lange her, dass du ein nettes Wort für mich übrighattest.«
    Bei Sam hatte es nie eine so große Rolle gespielt, was er sagte, sondern viel mehr die Art, wie er es sagte. Vom Charme eines netten Kerls nur so triefend. Gut, dass sie immun gegen ihn war, sonst könnte sie ihn jetzt wieder für einen netten Kerl halten. »Vince kann Conner morgen bei dir abholen.«
    Sein Lachen erstarb. »Vince ist ein Idiot.«
    Was doch sehr nach »Ein Esel schimpft den anderen Langohr« klang.
    »Nat kann ihn zu mir nach Hause bringen.« Ein paar von Sams Eishockeykumpels liefen über den Flur, je eine attraktive, reiche, schöne Frau am Arm. Das war Sams Leben. Schöne Frauen und Designer-Klamotten. Einladungen zu Hochzeiten im Rainier Club. Starverehrung und Fankult.
    »Noch mal vielen Dank«, murmelte sie und lief um ihn herum. Sie war seine Frau gewesen und hatte ihm einen Sohn geschenkt, aber richtig gekannt hatte sie ihn nie. Hätte nie in sein protziges Leben gepasst. Sie kaufte nicht bei Neiman Marcus, Nordstrom oder Saks ein. Sie klapperte Vintage-Läden ab, und wenn sie sich mal was Neues gönnen wollte, ging sie zu Old Navy, Gap oder Target.
    Sie betrat den Rainier Room und steuerte auf den vierstöckigen Red Velvet Cake zu. Sie hatte ihr eigenes Leben, und bis auf Conner hatte ihr Leben nichts zu tun mit Sam LeClaire.

DREI
    Der richtige Mann für mich:
    mag Kinder
    Kurz nach Mitternacht fuhr Autumn ihren Subaru Outback in die Garage. Sie war im Rainier Club geblieben, bis auch der letzte Lieferant zusammengepackt hatte, und hatte der Band noch den letzten Scheck ausgestellt.
    Sie schnappte sich ihre Tote Bag vom Beifahrersitz und betrat das Untergeschoss des Terrassenhauses, das sie sich vor einem Jahr in Kirkland gekauft hatte. Es lag in einer ruhigen Sackgasse und verfügte über einen riesigen abgezäunten Garten, der an einen dichten Wald grenzte. In den vergangenen drei Jahren hatte sie einen Teil von Conners Kindesunterhalt gespart, sodass sie den Kaufpreis bar hatte hinblättern können. Sie brauchte diese Sicherheit, diese Stabilität. Die Gewissheit, dass sie Conner, ungeachtet dessen, was mit ihrem Job oder mit Sam passierte, immer ein Zuhause bieten konnte.
    Das Haus war in keinster Weise luxuriös. Es war in den späten Siebzigern erbaut und hatte, obwohl es frisch gestrichen und mit den neuesten Geräten ausgestattet war, einige Ausbesserungen nötig. Der Vorbesitzer war ganz erpicht auf Tapeten mit Blümchenbordüren, Holzvertäfelung und unechte Klinker gewesen. Das alles musste raus, aber leider hatte Autumn noch nicht viel Zeit gehabt, sich darum zu kümmern, sodass die Neugestaltung des Hauses auf ihrer To-do-Liste immer weiter nach unten gerutscht war. Vince hatte zwar versprochen, ihr bei der Renovierung zu helfen, hatte allerdings auch nicht viel Zeit.
    Im Familienzimmer brannte die Deckenlampe, und aus dem Fernseher dröhnte der Discovery Channel. Ihre schwere Tote Bag zog eine Schulter tiefer als die andere, als sie über einen Nerf Recon Blaster und eine grüne Golftasche stieg, in der sich zwei Plastikschläger befanden. Sie schaltete das Fernsehgerät aus und überprüfte, ob die Glasschiebetür ordnungsgemäß gesichert war, bevor sie das Licht ausknipste.
    Das Plastikgewehr war das neueste Spielzeug, das Vince
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