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Kunterbunte Tiergeschichten

Kunterbunte Tiergeschichten

Titel: Kunterbunte Tiergeschichten
Autoren: Christa Zimmermann
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erwacht waren. Ob der Besitzer wohl schon ein einziges Mal dort
gewesen war und die Not seiner Tiere gesehen hatte?
Endlich hatten ihre unermüdlichen Anrufe Erfolg. Es war zwar nur
ein kleiner, aber er war für sie wie ein Lichtblick am dunklen Himmel. Der zuständige Tierarzt teilte ihnen mit, dass ihr hartnäckiges
Drängen geholfen hätte und dass von Seiten der Behörden nun zuständige Beamte im Moor gewesen seien. Man hatte die Pferde wirklich in einem miserablen Zustand vorgefunden. Wenn die Tiere nicht
in letzter Sekunde wieder Futter bekommen hätten, wären sie wahrscheinlich alle eingegangen. Von solchen Menschen, die mit offenen
Augen durchs Leben gingen, müsste es viel mehr geben, bedankte er
sich.
Die Frau verkniff sich die Bemerkung, dass das Veterinäramt zunächst nichts dazu beigetragen hatte, um das Elend der Tiere früher
zu beenden. Aber jetzt – endlich – wurde eine Unterbringung der
einzelnen Tiere veranlasst, und der Tierarzt versprach ihnen, dass alle
Pferde noch vor Weihnachten in einem warmen Stall stehen würden.
    Als sie nach Tagen wieder ins Moor kamen, hatte sich die Anzahl der
Pferde um die Hälfte verringert, auch die Stute mit dem Fohlen war
nicht mehr dort. Wie lange es wohl noch dauerte, bis alle Pferde gut
untergebracht waren?
Dann, an einem Nachmittag, als die Sonne aus schneeverhangenen
Wolken lugte, waren sie wieder einmal zu der Wiese unterwegs, um
die restlichen Pferde zu füttern. Doch was war das? Ein großer Geländewagen mit einem Pferdeanhänger versperrte ihnen den Weg,
und zwei zwielichtige Gestalten schauten finster zu ihnen herüber
und machten keine Anstalten, ihren Wagen an die Seite zu fahren.
Der Mann hupte, wollte schon die Scheibe herunterdrehen, um die
beiden zur Rede zu stellen, unterließ es dann aber doch. Später sagte
er sich oft: „Wer weiß, wozu es gut war, dass ich es nicht getan habe.
Denn so, wie diese beiden Burschen aussahen, konnte man ihnen alles zutrauen.“
Endlich bequemten sich die beiden üblen Gestalten, Platz zu machen,
nicht ohne weiterhin böse Blicke auf das Ehepaar zu werfen und die
Fäuste drohend zu erheben. Nicht auszudenken, wenn ihnen hier im
Moor etwas zugestoßen wäre! Es hätte sicherlich eine Ewigkeit gedauert, bis sie entdeckt worden wären.
Trotzdem … sie konnten einen Blick auf die Autonummer werfen
und sie sich notieren. Ob das wohl der Besitzer war? Dieses Verhalten der beiden Männer passte ganz genau zu Menschen, die ihre Tiere
verkommen und leiden ließen.
Am nächsten Tag waren alle Pferde verschwunden. Vom Veterinäramt
erfuhren sie, dass der Pferdebesitzer endlich ausfindig gemacht worden war. Er wäre schon öfter wegen solcher Vergehen bestraft worden, aber dieses Mal käme er nicht so leicht davon. Er könne mit
einer hohen Geldstrafe rechnen und dürfe wahrscheinlich nie wieder
Pferde halten.
Erleichtert atmeten die beiden auf.
Ihr unermüdlicher Einsatz hatte sich gelohnt. Nun konnte Weihnachten kommen. Ihr Weihnachtsgeschenk hatten sie ja schon erhalten,
und es war das schönste Geschenk, das sie je bekommen hatten.
Katze Minka
    Sie mag mich, das zeigt Minka mir
mehrmals im Monat wieder.
Als Dank legt sie mir vor die Tür
ein kleines Mäuschen nieder.
    Auch lag schon dort, ich glaubt’s erst nicht,
ein Maulwurf, Vogel, Ratte.
Mit großer Unschuld im Gesicht,
saß Mieze auf der Matte.
    Dann wartet sie, dass ich mich freu,
und auf mein Streicheln, Kraulen
passiert’s nicht gleich, so könnt es sein,
dass sie anfängt zu maulen.
    Für mich ist Minka ohne Frage
ein Schmusetier für alle Tage.
Ist sie nicht da, dann fehlt sie mir,
mein allerliebstes Schmusetier.
Ungebetene Gäste
    Es war Juli und alles blühte in den schönsten Farben. Sogar die Geranien und das Männertreu im Blumenkasten vor meinem Küchenfenster wuchsen in diesem Sommer besonders üppig. Herrlich!
Wenn ich morgens erwachte, schaute ich zuerst immer aus dem Fenster und freute mich an der Blumenpracht. Ich genoss diese Augenblicke der vollkommenen Ruhe und inneren Zufriedenheit.
Gerade wollte ich ins Bad gehen, da bemerkte ich aus den Augenwinkeln eine winzige Bewegung zwischen den Geranien und dem
Männertreu. Neugierig beugte ich mich vor und sah gerade noch, wie
ein kleines Mäuschen in der Tiefe des Kastens verschwand.
,,Nein!“, entfuhr es mir erbost. Und als mein Blick auf den aufgewühlten Erdhaufen im Kasten fiel, rief ich entsetzt: „Das darf doch
nicht wahr sein!“
Die Wurzeln der Blumen
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