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Kuess mich, geliebter Scheich

Kuess mich, geliebter Scheich

Titel: Kuess mich, geliebter Scheich
Autoren: Sandra Marton
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begann ihre Tage normalerweise in aller Ruhe.
    Ihre automatische Kaffeemaschine war so programmiert, dass sie um sechs Uhr morgens ansprang, während ihr Wecker um fünf nach sechs klingelte. Spätestens eine Viertelstunde später stand sie in der Küche, frisch geduscht, angezogen und bereit für die erste Koffeindosis des Tages. Wieder zehn Minuten später hatte sie die Haare geföhnt, ein dezentes Make-up aufgelegt und die Wohnung verlassen.
    Montagmorgen funktionierte nichts von alledem.
    Der Kaffee war nicht gebrüht. Ihr Föhn gab den Geist auf, als sie ihn anstellen wollte. In ihrer Kommode fand sie keine frische Strumpfhose. Sogar die Wimperntusche streikte. Nachdem sie ein Auge geschminkt hatte, gab die Tube nichts mehr her.
    Ihr Fehler. Alles.
    Eigentlich hatte sie am Wochenende frischen Kaffee, einen neuen Föhn und Wimperntusche kaufen sowie ihre Wäsche waschen wollen …
    Stattdessen hatte sie lauter Dinge getan, die nicht nötig waren.
    Zum Beispiel hatte sie ihre komplette Wohnung so lange geputzt, bis auch das Gesundheitsamt sie für keimfrei befunden hätte. Abends saß sie vor dem Fernseher und schaute sich endlose Wiederholungen von Sex and the City an.
    „Und weshalb?“, fragte sie ihr Spiegelbild am Montagmorgen im Bad.
    Weil sie den Fremden, der sie beinahe verführt hätte, nicht aus dem Kopf bekam. Weil selbst die Erinnerung daran erniedrigend war.
    Weil sie tief im Inneren wusste, dass es heuchlerisch gewesen war, ihm die Schuld an allem zu geben.
    Er hatte sie nicht über seine Schulter geworfen und davongetragen.
    Er hatte sie nicht unter einem Vorwand in das Sommerhaus gelockt.
    Er hatte sie geküsst, das hatte er getan, und ihre Libido hatte den Rest besorgt – hatte sie in eine Frau verwandelt, die sie nicht kannte, die zuließ, dass ein Fremder Dinge mit ihr anstellte, die sie immer noch zum Erröten brachten …
    Die immer noch Verlangen in ihr auslösten, wenn sie nur daran dachte.
    Verdammt.
    Es war völlig verrückt, dass ausgerechnet sie sich von der Sorte schmieriger Don Juan den Kopf verdrehen ließ, der im Leben ihrer Mutter aus- und eingegangen war.
    Also gut, er hatte hervorragend ausgesehen, aber das taten alle Don Juans. Groß. Dunkel. Umwerfend. Dazu einen Touch Exotik.
    Madison schnaubte verächtlich.
    Vermutlich war er in Brooklyn geboren – warum verschwendete sie überhaupt ihre Zeit damit, an ihn zu denken?
    Zur Hölle mit der Strumpfhose. Dem glatten, gezähmten Haar. Kaffee? An der Ecke lag ein Starbucks. Sie musste sich auf die Gegenwart konzentrieren, nicht auf die Vergangenheit.
    Rasch zog sie sich an. Bequem. Weiße Bluse. Hellrosa Rock. Weiße Sandalen mit moderatem Absatz, keine Wimperntusche, weil sie keine mehr hatte, nur ein wenig Lipgloss und etwas Gel, um die Haare zu bändigen.
    Der Montag hatte vielleicht nicht besonders gut begonnen, aber er würde brillant enden. Wenn alles vorbei und ihre Schwangerschaft bestätigt war, würde sie Barb die große Lektion erklären, die sie Freitagabend gelernt hatte.
    Wenn man die Vorteile eines Mannes gegenüber einem Reagenzglas abwägen sollte, würde das Reagenzglas jederzeit gewinnen.
    Es war schon erstaunlich, dass etwas, das er so sehr gefürchtet hatte, sein Gleichgewicht wiederherstellen würde.
    Um sieben Uhr abends betrat Tariq das Foyer seines Penthouses, warf die Schlüssel auf den kleinen Marmortisch neben der Tür und schlüpfte aus dem Jackett.
    Die ganze Prozedur am Morgen konnte er nur mit einem solchen Widerwillen erledigen, dass er schon beinahe nicht mehr wusste, warum er es überhaupt getan hatte.
    Ja, er musste immer noch eine Ehefrau finden, aber jetzt konnte er dem Projekt die Zeit widmen, die es verdiente. Eine Heiratskandidatin auszuwählen war eben nicht dasselbe wie eine Begleitung für eine Party. Er musste die Sache gut planen, was ihm anfangs gar nicht klar gewesen war.
    Tariq löste die Krawatte, während er die Stufen zu seinem Schlafzimmer hochstieg.
    Er würde eine Liste mit Eigenschaften erstellen, die er bei einer Ehefrau suchte, und dann schauen, welche Frauen er kannte, die über solche Qualitäten verfügten.
    Um ein Problem zu lösen, musste man eine Methodik entwickeln, die zur Lösung führte. Genauso verhielt es sich schließlich auch im Geschäftsleben. Warum hatte er nicht gleich daran gedacht, dass er auf dieselbe Art nach einer Ehefrau suchen musste?
    Doch nicht an diesem Abend.
    Tariq lächelte, während er seine Kleider ablegte.
    An diesem Abend würde er sich
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