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Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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der Wald mit meinem See. BOAH! Solche Landschaften gab’s in echt? Nicht nur bei Avatar ?
    »Manchmal lege ich mich hier ganz nackt hin und lasse mich von der Sonne massieren«, sagte Katja. »Hättest du Lust?«
    »Nee!«, sagte ich. »Ich kenne das schon. Je mehr ich mich ausziehe, um so mehr ziehen sich die Mädels an.«
    »Ich hab keine Probleme damit, mich auszuziehen«, sagte Katja und schlüpfte aus ihrem Hippie-Rock und ihrer bunten Bluse. Na, das war eine echte Überraschung nach dem Getue beim Flaschendrehen! Kurz konnte ich mich an ihrem Höschen erfreuen, einen BH trug sie sowieso nicht, aber auch das Höschen präsentierte sie nur kurz. Dann stand sie nackt vor mir, als wären wir in Woodstock. Sogar die Socken hatte sie ausgezogen.
    »So fühle ich mich am besten mit der Natur verbunden.« Sie streckte sich genussvoll. »Aaah! Hier oben ist es schön wie auf einer Insel!«
    »Fuerteventura!«, sagte ich und starrte ihre Schatzinsel an. Diese Natur schickte wie erwartet eine Menge Fantasie an die Front. Wie üblich mit dem stählernen Fahnenträger an der Spitze des Spähtrupps. Was jetzt, verdammt? Beim Tanzen konnte ich mich noch auf den verstauchten Knöchel herausreden, um vor dem Mädchen meinen Soldaten nicht in der Habacht-Stellung aufmarschieren zu lassen. Aber jetzt! Konnte ich ihr sagen, ›du, ich kann mich nicht ausziehen, ich hab mir den Knöchel verstaucht?‹
    Katja holte aus ihrem Rucksack eine große Decke. »Ach,
so!«, sagte ich. »Deswegen war der Rucksack so voll!« Vielleicht konnte ich sie durch mein Gelaber ablenken, damit sie nicht merkte, dass ich noch nicht nackt war. Sie legte sich auf die Decke.
    »Na, komm schon!«, sagte sie.
    »Wohin?«, fragte ich.
    »Stell dich nicht so blöd an!«, sagte sie. »Zieh dich aus!«
    »Ich hab …« Mist! Wie solltest du einem Mädchen anständig verklickern, dass du am Wagen gerade ’ne Deichselstange hast, die nicht mal ein Ochse wegbewegen könnte. »Ich … bei mir wächst da immer was …«
    »Waas?«
    »Na, du weißt schon. Manchmal … bei mir … aber echt sehr selten … aber manchmal, wenn sich eine Frau auszieht … und man ist in der Natur und so …«
    »Benn?«
    »Ja?«
    »Was redest du da für ’nen Scheiß zusammen?«
    »Ich kann mich jetzt nicht ausziehen, verdammt! Ich hab einen … eeeh …’ne kleine Indisposition!«
    »Einen Ständer?«
    »Ja!«
    »Jetzt zier dich nicht so!«, sagte sie. »Ich werde wohl nicht in Ohnmacht fallen, oder?«
    He? Was hat sie mit dem ›oder‹ gemeint? Ach, egal! Ich blockte alle Gedanken ab, die mich zur Vernunft riefen und schlüpfte aus dem T-Shirt, aus der Jeans und sehr sehr schnell aus der Boxershorts, weil ich den Anblick eines Boxershortszelts noch blöder finde als den eines nackten Ständers. Katja stand ja sowieso auf Natur.
    Und hop auf die Decke. »Autsch!«
    »Dreh dich um!«, sagte sie. Das klang nach einem verdammten
Befehl, so drehte ich mich besser gleich um, bevor Strafmaßnahmen folgen würden. Ich lag auf dem Rücken, guckte in die Wolken, meine Artillerie suchte den Himmel nach feindlichen Flugzeugen ab.
    Katja stützte sich auf den Ellbogen und beglotzte neugierig meinen Ständer. Plötzlich lachte sie. »Jetzt ist mir klar«, sagte sie. »Warum eure Band Krumme Gurken heißt.«
    »Ist doch gar nicht so schlimm, oder?«, sagte ich etwas verunsichert.
    »Nö!«, sagte sie und bog sich vor Lachen.
    »Schaut’s echt so übel aus?«, fragte ich, als sie ausgelacht hatte.
    »Das ist so putzig!«
    »PUTZIG???«
    »Jeder hat’s ein bissl krumm«, beruhigte sie mich, aber immer noch grinsend.
    »So was hab ich Rowdy auch gesagt.«
    »Deinem Freund aus Dresden?«
    »Ja!«
    »Habt ihr euch eure krummen Gurken gezeigt?«
    »Neee!«
    »Die Jungs sind manchmal wie kleine Kinder«, sagte Katja und seufzte. Plötzlich war mir hundertprozentig klar, dass ich Katja liebte und keine andere. Anna war ein Charakter in einem alten Spiel, in Zeiten, als ich noch kein Liebes-Zocker war. Katja! Sie sollte auch ihr Geschenk bekommen. Ich streichelte sie zuerst an den Knöcheln, denn das wusste ich schon: Je weiter das Ziel, umso größer das Glück, wenn das Ziel erreicht wird. Ich hab mir vorgenommen, der Meister im Streichelzoo zu werden! Katja lag auf dem Rücken, ich über sie gebeugt, ich versuchte, Van Gogh zu spielen, der Katja in ein Sonnenblumenfeld hineinmalen
würde. Komisch! Im Kunstunterricht in der Schule bringt man dir bei, Bilder zu bewundern, Papier mit Farben
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