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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2
Autoren: Brandon Sanderson
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sie, »du musst das hier schlucken.«
    Sie wusste nicht, ob er sie verstand, aber es hatte den Anschein, als ob er nicken würde. Sie legte ihm das Metall in den Mund. Seine Lippen bewegten sich, aber er musste würgen.
    Ich muss ihm etwas holen, womit er es herunterspülen kann, dachte sie. Das Einzige, was sie hatte, war eine ihrer Phiolen. Sie griff in die leere Quelle und holte ihren Ohrring sowie ihren Gürtel daraus hervor. Aus ihm nahm sie eine Phiole und schüttete ihm die Flüssigkeit in den Mund.
    Elant würgte immer noch ein wenig, doch die Flüssigkeit leistete ganze Arbeit und wusch die Metallperle herunter. Vin kniete neben ihm und fühlte sich so machtlos; es war ein furchtbarer, erschreckender Gegensatz zu den Empfindungen, die sie vor kurzem noch gehabt hatte. Elant schloss die Augen.
    Dann schien seltsamerweise die Farbe in seine Wangen zurückzukehren. Verwirrt beobachtete Vin ihn. Der Anblick seines Gesichts, die Art, wie er dalag, die Farbe auf seiner Haut …
    Sie verbrannte Bronze, und erschrocken spürte sie, wie von Elant ein Pulsieren ausging.
    Er verbrannte gerade Weißblech.

Epilog
    Z wei Wochen später erschien eine einsame Gestalt im Konvent von Searan.
    Sazed hatte Luthadel still und heimlich verlassen. Seine Gedanken und der Verlust Tindwyls betrübten ihn zutiefst. Er hatte eine Nachricht hinterlassen. Er konnte nicht in Luthadel bleiben. Nicht im Augenblick.
    Der Nebel tötete immer noch. Wahllos schlug er bei Menschen zu, die nachts hinausgingen; ein Muster ließ sich nicht erkennen. Viele starben nicht, sondern wurden nur krank. Doch andere ermordete der Nebel. Sazed wusste nicht, was er von diesen Todesfällen halten sollte. Er wusste nicht einmal, ob es ihn überhaupt noch interessierte. Vin hatte von etwas Schrecklichem gesprochen, das sie bei der Quelle der Erhebung freigesetzt hatte. Sie hatte geglaubt, Sazed wolle ihre Erfahrung studieren und aufzeichnen.
    Doch stattdessen war er gegangen.
    Er schritt durch die stillen Räume mit den Wänden aus Stahlplatten. Fast erwartete er, dem einen oder anderen Inquisitor zu begegnen. Vielleicht würde Marsch noch einmal versuchen, ihn umzubringen. Als Sazed und Hamm aus der Vorratskammer unter Luthadel hervorgekommen waren, war Marsch bereits verschwunden gewesen. Offenbar war seine Arbeit erledigt gewesen. Er hatte Sazed so lange abgelenkt, dass dieser Vin nicht mehr hatte aufhalten können.
    Sazed ging die Treppe hinunter, durchquerte die Folterkammer und gelangte schließlich in den kleinen Raum, den er bereits
bei seinem ersten Aufenthalt im Konvent vor so vielen Wochen besichtigt hatte. Er legte sein Gepäck auf dem Boden ab, öffnete es mit müden Fingern und schaute dann auf zu der großen Stahlplatte.
    Kwaans letzte Worte starrten auf ihn zurück. Sazed kniete sich und nahm eine sorgfältig verschlossene Mappe aus seinem Gepäck. Er zog das Band auf und holte die ursprüngliche Durchpausung heraus, die er in diesem Raum angefertigt hatte. Er erkannte seine Fingerabdrücke auf dem dünnen Papier und wusste, dass die Striche des Kohlestiftes von seiner eigenen Hand stammten. Er erkannte die Flecken, die er dabei gemacht hatte.
    Mit wachsender Nervosität hielt er die Durchpausung hoch und legte sie gegen die Platte an der Wand.
    Sie stimmten nicht überein.
    Sazed machte einen Schritt zurück und wusste nicht, was er jetzt, da sich sein Verdacht bestätigt hatte, denken sollte. Das große Blatt glitt ihm aus den Fingern, und seine Augen fanden den Satz am Ende der Platte. Den letzten Satz, den das Nebelgespenst immer wieder herausgerissen hatte. Das Original auf der Platte unterschied sich von dem Text, den Sazed abgeschrieben und studiert hatte.
    Alendi darf die Quelle der Erhebung nicht erreichen, lauteten Kwaans uralte Worte, denn es darf ihm nicht erlaubt werden, das Ding freizulassen, das dort gefangen ist.
    Sazed setzte sich still. Es war alles eine Lüge, dachte er benommen. Die Religion des Volkes von Terris … das Ding, das die Bewahrer seit Jahrtausenden gesucht haben und verstehen wollten, war nichts als eine Lüge. Die sogenannten Prophezeiungen, der Held aller Zeiten … eine Erfindung.
    Eine List.
    Welchen besseren Weg hätte es für eine solche Kreatur geben können, die Freiheit wiederzuerlangen? Menschen starben freudig im Namen von Prophezeiungen. Sie wollten unbedingt glauben und hoffen. Wenn jemand – oder etwas – sich diese Energie nutzbar machen und seinen eigenen Zwecken unterordnen
konnte, dann waren
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