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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel
Autoren: Gavin Smith
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feuerte eine kurze Salve aus nächster Nähe in den Berserker. Vernichtete ihn. Verwandelte ihn in eine Pfütze aus der schwarzen Suppe, die bei IHNEN die Funktion der DNS hatte.
    »Wir sind im Arsch!«, brüllte Mudge dankenswerterweise. »Wieder mal!« Er lachte.
    Ich beneidete ihn um seine Drogen. Feuern, neues Ziel erfassen, feuern. Ich steckte mehrere Treffer durch schwarze Lichtstrahlen und Schrapnelle ein, aber meine Panzerung schien zu halten.
    »Niemand stirbt, bevor uns die Munition ausgegangen ist!«, rief ich. Geniale Truppenführung, dachte ich.
    Ich konnte Shaz’ Stimme über das taktische Netz hören. Er hatte eine Bitte um Feuerunterstützung und Evakuierung aufgezeichnet und ließ sie automatisch wiederholen, da auch er beschäftigt war. Er wich langsam in meine Richtung zurück, während er mit seinem Laserkarabiner immer wieder kurze Salven abfeuerte. Jede traf ins Ziel. Hier konnte er gar nicht danebenschießen. Einen Berserker nach dem anderen verwandelte er in heißen schwarzen Dampf. Seine Worte waren wie ein Mantra, aber sie klangen nicht besonders beruhigend. Es war ein altes Lied, das wir schon sehr oft gesungen hatten. Unsere Anfrage war so sinnlos, dass sich die Kommandozentrale nicht einmal zu einer Antwort herabließ. Man ignorierte sie einfach.
    Mit seiner taktischen Einschätzung schien Mudge den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben. Nicht schlecht für jemanden, der angeblich gar kein Militärangehöriger war. Wir waren in der Tat im Arsch. Die meisten IHRER Truppen versuchten weiterhin, unseren Leuten den Rest zu geben, die sich nicht schnell genug zurückziehen konnten und immer wieder überrannt wurden.
    Es waren sehr viele Berserker, die das taten, was Berserker normalerweise taten: Sie rannten auf uns zu und feuerten Schrapnelle und schwarzes Licht auf uns ab, in der offenkundigen Absicht, näher heranzukommen, um uns mit bloßen Händen zu zerfetzen. Dadurch waren SIE leicht zu töten, aber irgendwann würde uns die Munition ausgehen, falls wir nicht schon früher vor der Übermacht kapitulieren mussten. Außerdem konnte ich ein paar von IHREN Läufern sehen, riesige biomechanische Mechs, die ebenfalls gegen uns vorrückten. Sogar einige IHRER gepanzerten Bodeneffektfahrzeuge hatten es darauf abgesehen, uns zu töten. Wenn wir ganz großes Glück hatten, brachten die Fahrzeuge weitere Berserker zum Schlachtfeld. SIE alle wirkten im Regen wie undeutliche Schatten.
    Wir deckten unsere Umgebung mit sengendem Feuer ein, aber wir wurden langsam in eine letzte Gefechtsposition getrieben. Ich legte das Fadenkreuz meines SmartLinks auf einen Läufer und gab ihn als Ziel für die beiden leichten Panzerknacker-Raketen ein, die in den Startröhren an den Seiten meines Rucksacks steckten. Die zwei Laa-Laas schossen in die Luft. Ich schaltete auf das nächste Ziel um und feuerte eine weitere Salve aus meiner Automatikwaffe ab.
    Etwas schlug gegen meinen Rücken. Ich musste mich gar nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Bibs war – Bibby Sterlin, der zweite Railgun-Schütze unserer Einheit. Sie war eine kräftig gebaute Unternehmertochter aus der Mittelklasse, die den Nervenkitzel suchte. Genauso wie Mudge musste sie gar nicht hier sein.
    Bibs gab eine ratternde Salve nach der anderen ab. Die Penetratorgeschosse mit Titankern wurden durch die elektromagnetischen Spulen im Lauf der schweren Waffe auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt. Wenn sie einen Berserker trafen, sah es aus, als würde ein wütendes Kind Papier zerreißen, nur sehr viel schneller.
    »Eine verdammt beschissene Scheiße!«, brüllte sie, was ich ein wenig redundant fand.
    »Überrascht dich das?«, rief ich zurück. Meine Akustikfilter mühten sich mit dem Überschalldonner der Railgun ab. »Lade nach! Ah, Scheiße!« Mein internes Display fiel aus, als der schwarze Lichtstrahl mich unter dem Helm traf, meine Haut verdampfte und ein Teil der subkutanen Panzerung auf meinem Gesicht zerschmolz. Eine Schrapnellsalve traf mich knapp unterhalb meiner gepanzerten Kniescheibe ins Bein. Die Inert-Rüstung verhärtete sich nicht schnell genug, um es zu verhindern, so dass auch meine subkutane Rüstung durchdrungen wurde. Ich sah echtes Blut. Wieder einmal.
    Bibs kam an meine Seite und gab mir Deckung, während ich das verbrauchte Magazin aus meiner Automatikwaffe warf und zweihundert neue vakuumverpackte hülsenlose neun Millimeter lange panzerbrechende hydrostatische Patronen einlegte. Dann feuerte ich wieder.
    Shaz war
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