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Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Krieg der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Krieg der Seelen: Roman (German Edition)
Autoren: Iain Banks
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Hilfe eines Komplizen zurückgreifen, die der irren Kultur-Person, die versucht hatte, ihn festzunehmen. Vielleicht war jene Person mit dem Flieger gestartet. Verdammte Kultur! Eine Waffe. Wo konnte er eine Waffe finden? Er lief auf den Steinplattenkreis, der das Haus umgab.
    Die Welt stand in Flammen. Wände aus Rauch ragten empor, und Feuer loderten an hundert verschiedenen Stellen. Bäume und Nebengebäude, alles brannte lichterloh.
    Eine Waffe. Er brauchte eine Waffe. Einige Wände des Hauses waren mit alten, sogar antiken Waffen geschmückt, unter ihnen auch Schwerter, Speere und Schilde, aber was sollte er damit anfangen? Wer zum Teufel benutzte heutzutage noch altmodische Feuerwaffen? Die Wildhüter? Sie verwendeten Laser, wie alle anderen, oder? Veppers wusste nicht genau, wo sich die Schuppen der Wildhüter befanden. Waren sie nicht verlegt worden, als er den Rennballplatz angelegt hatte?
    Mit schmerzendem Knie hinkte er weiter, keuchte und überlegte, ob er sich im Labyrinth verstecken sollte. Vielleicht konnte er dem Verfolger dort auflauern, sich aus dem Hinterhalt auf ihn stürzen und ihm mit einem der beiden Messer, die er bei sich trug, die Kehle durchschneiden. Er sah in Richtung Labyrinth und stellte fest, dass der zentrale Turm brannte; Flammen wehten wie orangefarbene Fahnen am hölzernen Oberbau. Erneut sah er sich um, mit wachsender Verzweiflung, hielt nach dem Flieger oder einem anderen Fluggerät Ausschau und bereute plötzlich, nicht zu den Garagen gelaufen zu sein. Vielleicht gab es dort noch einen funktionsfähigen Wagen. Er klopfte auf die Tasche, in der sich die alte Uhr befunden hatte, aber sie war nicht mehr da.
    Hohe, dünne Türme, durch Brücken und Stege miteinander verbunden, zeichneten sich schwarz vor einem fernen Wall aus gelben und orangeroten Flammen ab.
    Die verdammten Schlachtschiffe. Sie verfügten über chemische Waffen: Sprengstoff, Raketen, Granaten, Kugeln und so weiter. Plötzlich konnte Veppers an nichts anderes mehr denken, lief zum Labyrinth und blickte kurz zurück. Die Verfolgerin kam gerade aus dem Torbogen, eilte in seine Richtung, wurde dann langsamer und sah sich um. Vielleicht hatte sie ihn aus den Augen verloren. Verdammt, wenigstens trug er größtenteils dunkle Kleidung.
    Mit brennender Kehle, Beinen wie Gelee und einem Knie, in dem ein Nagel zu stecken schien, suchte er in der Tragetasche, bis er das weiche Doppelfutteral fand. Er holte es hervor, nahm die Messer und steckte sie in die Jackentasche. Dann warf er die Tasche und alles andere weg.
    Lededje hatte nie zuvor mit einer Waffe geschossen. Sie hielt sie in beiden Händen und hoffte, dass das richtig war. Das Donnern des Schusses und der Rückstoß waren so stark, dass sie glaubte, die Waffe sei in ihren Händen explodiert; sie rechnete halb damit, den einen oder anderen Finger verloren zu haben. Sie sah nicht, wohin die Kugel ging, aber Veppers kniete jetzt und zielte mit etwas auf sie. Waffe und Finger waren intakt, stellte sie fest. Sie hustet im beißenden Rauch, den die Entladung geschaffen hatte, und schoss erneut. Wieder ein ohrenbetäubender Knall.
    Wieder vorbei. Wenigstens sah sie diesmal, was sie traf: den oberen Rand der Tresorraumtür ein ganzes Stück über Veppers. Lededje wusste, dass diese alten Feuerwaffen einen starken Rückstoß hatten, aber sie war immer davon ausgegangen, dass er sich erst auswirkte, wenn die Kugel den Lauf verlassen hatte und zu ihrem Ziel unterwegs war. Offenbar irrte sie sich.
    Veppers drehte sich um und lief, verschwand durch die Tür zur Treppe. Lededje folgte ihm. Als sie die Tür erreichte, trat sie sie auf, für den Fall, dass er sich dahinter versteckte. Im Treppenhaus war es etwas dunkler als im Korridor, aber sie konnte noch sehen. Teile einer zerbrochenen Taschenlampe lagen auf dem ersten Treppenabsatz, und auf der nächsten Stufe bemerkte sie die alte Uhr, die Veppers im Arbeitszimmer der Botschafterin Huen hervorgeholt hatte. Sie lief weiter und hörte Veppers ein oder zwei Etagen weiter oben.
    Im Flur des Erdgeschosses beobachtete sie, wie er auf dem Hof stehen blieb und sich verdutzt umsah, bevor er durch einen Torbogen eilte. Ihr fiel auf, dass er leicht hinkte.
    Lededje folgte Veppers durch den Torbogen und blieb draußen einen Moment stehen, verblüfft und bestürzt vom apokalyptischen Ausmaß des feurigen Chaos, das die Gebäude umgab.
    Wind war wie aus dem Nichts gekommen und heulte unter dem pechschwarzen Rauch, der den Blick auf den Himmel
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