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Krautfunding: Deutschland entdeckt die Dankeschön-Ökonomie (German Edition)

Krautfunding: Deutschland entdeckt die Dankeschön-Ökonomie (German Edition)

Titel: Krautfunding: Deutschland entdeckt die Dankeschön-Ökonomie (German Edition)
Autoren: Ansgar Warner
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„People love things and they want to pay“, ist Sunde überzeugt.
    Mit Flattr auf dem Weg zur Kulturflatrate
    In einem Punkt zumindest kann man Pirate Bay-Aktivist Sunde gewisse Kompetenzen nicht absprechen – er hat es schon einmal geschafft, die kritische Masse zu erreichen und auch geschäftlich erfolgreich zu sein. Pirate Bay gehört weltweit immer noch zu den hundert meistbesuchten Websites. Schätzungen zufolge nahm die Seite seit 2006 mit Werbeeinblendungen jährlich mehr als eine Million Euro ein, und investierte bis zu 800.000 Euro in die eigene Infrastruktur.
    Der Erfolg betraf freilich nur die Konsumenten – denn solange es keine Kulturflatrate gibt, bringt Filesharing den Produzenten nur indirekte Vorteile, etwa eine höhere Reichweite ihrer Produkte, und besseren Absatz auf anderen Gebieten. Ein Grund, warum etwa Bestseller Autor Paul Coelho zu den eifrigsten Befürwortern der digitalen Piraten-Bucht gehört, denn die Verkäufe seiner Print-Bücher wurden durch kostenlose E-Book-Versionen kräftig angekurbelt. Gelingt jedoch Flattr, Kachingle oder anderen Crowdfunding-Projekten der Durchbruch, sähe die Sache anders aus. Dann hätte man eine basisdemokratische Kulturflatrate , und könnte auf die Hilfe staatlicher Akteure verzichten. So denkt auch Sunde: „Flattr is a wordplay of flattr and flatrate. With a flatrate fee, you can flattr people“.
    Das Abo-Modell von Flattr macht Sinn für beide Seiten
    In der Anfangsphase von flattr musste man Monat für Monat wieder ein paar neue „Things“ entdecken und anklicken. Das führt zu gewissen Ermüdungserscheinungen. Gerade bei Blogs, die man regelmäßig besucht, macht ein automatisiertes Abo-Modell deswegen weitaus mehr Sinn – für beide Seiten. Seit Dezember 2010 ermöglicht Flattr nun zum Glück auch, einzelne Beiträge oder auch einen ganzen Blog regelmäßig mit kleinen Spenden zu bedenken, wahlweise für drei, sechs oder zwölf Monate.
    Das Feature ist allerdings erst auf den zweiten Blick zu entdecken: wenn man einen Flattr-Button klickt, zählt der Counter nicht nur um einen Punkt weiter, der Flattr-Button ändert seinen Namen statt in „Flattred“ in „Subscribe“. Klickt man ihn nochmal an, bekommt man ein kleines Pop-Up-Menü mit dem Abo-Zeitraum zur Auswahl. Will man doch nicht abonnieren, kann man das Fenster einfach wieder schließen. Um bei den aktiven Abos die Übersicht zu behalten, wurde der Listenansicht im Dashboard von flattr.com ein weiterer Reiter eingefügt: „Abonnements“. Neben dem jeweiligen Beitrag/Blog steht dort dann etwa die Info: „Wird für die nächsten 3 Monate geflattrt“. Kündigen kann man hier auch – neben dem Mülltonnen-Icon steht da unmißverständlich: „Abonnement kündigen“. Das ist übrigens jetzt keine Übersetzung von mir. Denn mittlerweile wird das Flattr-Frontend ins Deutsche übersetzt.
    „Reverse Service Integration“: Flattr via Twitter
    Nach den anfänglichen Erfolgen haben die Flattr-Macher fieberhaft darüber nachgedacht, wie man Crowdfunding auf eine noch größere Basis stellen kann. Herausgekommen ist dabei in diesem Fall sozusagen eine doppelte Null-Lösung. Mittlerweile kann man auch Flattr-Punkte sammeln, wenn man keinen Monatsbetrag entrichtet hat. Zuvor waren die Flattr-Buttons inaktiv, wenn das Konto weniger als zwei Euro enthielt. Grundsätzlich braucht man aber überhaupt keine Buttons mehr, um Spenden zu empfangen – denn dank „Reverse service integration“ kann man via Flattr nun auch jedem Inhaber eines Twitter-Accounts einen Obolus zukommen lassen. Ein weiteres Feld eröffnet ein spezielles Browser-Plugin, das für Mozilla Firefox und Google Chrome erhältlich ist: damit lassen auch Musiktitel (etwa auf SoundCloud), Fotos (Instagram, Flickr etc.) oder Videos flattern, indem man auf ein kleines Flattr-Icon in der Adress-Zeile klickt.

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    Kostenlos, aber nicht umsonst: Crowdfunding & Kultursponsoring

Wormworld-Saga: Der Crowdfunder als Holy Scroller
    Wormworld-Saga ist ein Web-Comic der besonderen Art – die vor kurzem gestartete Fantasy-Serie von Daniel Lieske lässt sich im Browser komplett durchscrollen. Der Gütersloher Computerspiel-Gestalter und Zeichner setzt im Unterschied zu den meisten anderen E-Comic-Machern auf das Prinzip der „infinite canvas“. Lieskes Webcomic ist auf ein internationales Publikum ausgerichtet – nicht nur durch die Wahl von Englisch als zentraler Sprache und zahlreichen Übersetzungen. Zeichnerisch ist die Geschichte vom
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