Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KR151 - Ich rettete 2 Millionen

KR151 - Ich rettete 2 Millionen

Titel: KR151 - Ich rettete 2 Millionen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
blieb er den Schützen in der ›Vickers‹ unerreichbar.
    Ein Mann dieser Zwei-Millionen-Bande war also noch lebend im Land, dazu noch die zwei Männer vom Sprengstoffattentat im Polizeipräsidium, aber über die beiden hatte ich meine eigenen Gedanken.
    Wichtig war der Mann, der dem Massaker in der Bucht entkommen war, dieser Mann, der wusste, dass sein Chef ihn betrogen und aus der Welt hatte schaffen wollen. Wenn wir den Mann fanden, dann erfuhren wir alles über die Bande, was er selber wusste. Er würde reden, allein schon aus Hass und Rache.
    Mr. High schien die gleichen Gedanken zu haben. »Ich wünschte, wir wüssten, wie der aussah, der sich retten konnte«, sagte er.
    »Ich weiß es auch nicht, Chef, aber lassen Sie nach einem Mann suchen, der skrupellos ist, der mit einem Schießeisen umgehen und der ungewöhnlich gut schwimmen kann.«
    Sechs Stunden später – es war schon wieder Abend geworden – wussten wir eine ganze Menge mehr.
    Die fünf Toten aus der Bucht hatten sich allesamt in unseren Karteien wiedergefunden, aber nicht einer von ihnen war New Yorker. Der Mann hinter der Glasscheibe hatte sie sich aus allen Ecken Amerikas geholt. Sie alle wussten, wie ein amerikanisches Gefängnis von innen aussah.
    In den Taschen eines jeden hatten wir tausend Dollar gefunden, das Handgeld. Fünftausend insgesamt, für den Boss leicht zu verschmerzen bei zwei Millionen.
    Von einer ganz anderen Ecke New Yorks war inzwischen eine Meldung eingegangen, die durchaus in unseren Fall zu schlagen versprach. Dort hatten Cops auf einem Schrottplatz einen Mann gefunden, der zwei Kugeln in der Brust und eine im Kopf hatte.
    Als sie sein Bild an die Stationen funkten, bekamen sie Antwort aus Alabama. Dort kannten sie ihn als einen berufsmäßigen Autodieb, der erst vor sechs Monaten entlassen war.
    Wir nahmen stark an, dass er einer der zwei Männer war, die die Funksprechzentrale außer Betrieb gesetzt hatten.
    Noch interessanter waren die Meldungen der Marinehubschrauber. Sie hatten versucht, die Schiffe zu stoppen, die sich in einem bestimmten Umkreis von New York auf See befanden. Die Kapitäne waren ihren Wünschen mit drei Ausnahmen entgegengekommen.
    Die drei Ausnahmen waren ein finnisches, ein französisches und ein venezolanisches Frachtschiff. Erst glaubten wir, wir hätten es mit drei Möglichkeiten zu tun, aber dann stellte sich heraus, dass der Finne als nächstes Ziel einen anderen amerikanischen Hafen ansteuern wollte und somit als Fluchtmöglichkeit nicht in Betracht kam.
    Der Venezolaner aber besaß, wie sich aus dem internationalen Schifffahrtsregister ergab, nicht einmal eine Funkanlage und hatte die Stoppbitte des Hubschraubers wahrscheinlich überhaupt nicht verstanden.
    Blieb der Franzose.
    »Die ›Saint Cyr‹«, las Mr. High den Namen vor, »bestimmt nach Le Havre mit einer Ladung Maschinenteile. Ob sie unseren Mann an Bord genommen hat? Ihn und seine zwei Seesäcke, vollgestopft mit Dollars? Jedenfalls werde ich sie überwachen lassen. Ich hetze ihr ein seetüchtiges Polizeiboot nach, meinetwegen bis über den Ozean. Wenn sie wirklich nach Le Havre geht, werden wir am Kai stehen, wenn sie dort anlegt. Ändert sie den Kurs, erfahren wir es sofort.«
    »Bitten Sie doch die französische Polizei, den Kahn in Empfang zu nehmen«, sagte Phil.
    »Und was soll ich den Leuten von der Sûreté sagen, wonach sie suchen sollen? Nach Seesäcken mit Dollars, die längst auf hoher See von einem anderen Boot übernommen worden sind? Nach einem Mann, dessen Gesicht und Namen wir nicht kennen und der sich inzwischen in einen braven Matrosen verwandelt hat?«
    »Langsam«, brummte ich, »ich weiß, wie er aussieht.«
    »Wie?«, fragte Mr. High ein wenig ironisch.
    »Na ja, eine gebogene Nase, ein energisches Kinn.«
    »Glauben Sie, das genügt?«
    »Zum Teufel, nein«, fluchte ich und stand auf, »aber noch lebt in den Staaten ein Bursche, der ihn gesehen hat, der Getürmte aus der Bucht. Finden wir ihn, bekommen wir eine Beschreibung von dem Chef und den noch lebenden drei der Bande, die so erstklassig ist, dass wir die Zahl der Schnurrbarthaare nennen könnten.«
    »Genau das«, bestätigte der Chef, »die ›Saint Cyr‹ ist ein langsamer Kasten. Vierzehn Tage benötigt sie ungefähr bis Le Havre. Finden wir in der Zeit unseren Mann, regelt sich _ alles gewissermaßen von selbst.«
    »Also suchen wir«, sagte ich.
    ***
    Freunde, noch in der gleichen Nacht begann in den Vereinigten Staaten ein Suchen, wie es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher