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KR097 - Ich contra Wild-West

KR097 - Ich contra Wild-West

Titel: KR097 - Ich contra Wild-West
Autoren: Ich contra Wild-West
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ich an seinem Gaul interessiert war. Ich blickte Phil an und winkte mit den Augen zu Hammets Pferd. Er verstand und machte einige gelangweilte Schritte zur Seite. »Ich erinnere mich, Mister Hammet. Sie besaßen daraufhin die Frechheit, mir eine Karteikarte unter die Nase zu halten, auf der der 1. Juli 1954 mit einem nach unten zeigenden Pfeil markiert war. Sie wollten mir weismachen, dass an diesem Tag Hamilton mit elfhundert Dollar spurlos von Ihrer Ranch verschwand. Das war aber nicht gut möglich, denn dann hätte er Siebenmeilenstiefel haben müssen, um noch am gleichen Tag bis zum Golf von Mexiko zu gelangen. Hamilton ist nämlich am 1. Juli 1954 im Golf von Mexiko ermordet worden. Aber keine Angst, Hammet. Ich weiß, dass Sie Hamilton nicht ermordet haben. Der Mörder Hamiltons kommt später an die Reihe. Sie haben sich lediglich wegen Beihilfe zum Mord und Hochverrats zu verantworten.«
    Hammet schien maßlos erheitert. »Habt ihr das gehört, Jungs?«, schrie er.
    Smith hatte seit den letzten Minuten seinen Mund unentwegt offen gehabt, was ihm einen wenig klugen Ausdruck verlieh.
    Nun fragte er maßlos erstaunt: »Was soll das alles, Boss?«
    »Er ist nicht euer Boss«, sagte ich sehr schnell. »Er ist nur ein Handlanger. Der Boss ist gar nicht hier.«
    »Was das soll?«, schrie Hammet, ohne meinen Einwurf zu beachten. »Diese beiden Burschen, die so tun, als könnten sie nicht bis drei zählen, sind G-men des FBI. Ich wollte euch das, obwohl ich es schon seit gestern Abend weiß, nicht sagen, weil ihr sonst Dummheiten gemacht hättet, solange die beiden noch auf der Ranch waren. Und schließlich waren wir ja dort nicht unter uns. Wir können ja nicht sämtliche Gäste umlegen wegen dieser beiden.«
    Die Cowboy-Gangster konnten nicht anders, sie mussten lachen. Wir hatten unsere Rolle zu gut gespielt, als dass ihnen jetzt einleuchten wollte, dass es sich bei uns um G-men handelte.
    Besonders der lange Texaner konnte sich nicht fassen. Er brüllte förmlich vor Lachen und zeigte auf Phil.
    »Dieser Josuah, den ich an den Haken gehängt habe, ein G-man? Da bist du aber schief gewickelt, Boss. Umlegen müssen wir die beiden jetzt natürlich, nachdem du so ausgepackt hast, aber G-men? Die? Nein!«
    »Denkt was ihr wollt«, schrie Hammet. »Fragt Baker, den sie zusammen mit Buddy heute Nacht in eine Stampede jagten. Der wird euch etwas erzählen können.«
    Ich hielt es für angebracht, langsam mit meiner Hand in Brusthöhe zu kommen. Auch Phils Hand näherte sich unmerklich dem Schulterhalfter.
    Aber da hatte der Cowboy namens Baker bereits seinen Colt in der Hand.
    »Greift ihnen unter die Jacken«, rief er. »Ich habe die beiden vergangene Nacht kennengelernt. Sie sind bewaffnet.«
    Der lange Texaner trat auf mich zu und zog mir mit maßlos erstauntem Gesichtsausdruck meinen Polizeicolt aus dem Schulterhalfter.
    Ich musste mir das nun leider gefallen lassen, da Bakers Colt genau auf meinen Magen gerichtet war.
    Auch Phil, den Hammet mit der Waffe bedrohte, musste wohl oder übel seinen Revolver hergeben.
    Baker und Hammet steckten ihre Waffen wieder ein, nachdem der Texaner die unseren an sich genommen hatte.
    »So, Sie werden uns ja nun umlegen, Hammet. Aus diesem Grunde ist es nicht unbillig, wenn ich Sie noch um eine Gefälligkeit bitte.«
    »Gern, Mister G-man.«
    »Beantworten Sie mir bitte folgende Frage: Hat man bisher Ihren angeblichen Basalt immer ohne Weiteres passieren lassen in Brownsville?«
    »Allerdings. Uran unterscheidet sich für den Laien nicht sehr von Basalt, außerdem war ja auch Basalt dabei. Auf offener See wurde dann die Uranpechblende umgeladen.«
    »Und jeder der Burschen, die Sie sich in Las Vegas angelten, war bereit, mitzumachen?«
    »Die meisten. Sie hatten nichts mehr zu verlieren, sondern nur noch zu gewinnen. Ein paar streikten, früher oder später, verloren die Nerven. Hamilton war einer von diesen, außerdem war er zu weich und zu gebildet.«
    »Also weg mit ihm«, sagte ich.
    »Richtig!«
    Ich sah Tom Halloway an. Er glotzte ausdruckslos, wie unbeteiligt vor sich hin. Das einzige, was seinem Gesicht Leben gab, waren seine Sommersprossen.
    Anderson sprang auf mich zu.
    »Schluss mit dem Blödsinn, Boss. Mit meinen eigenen Händen habe ich diesen Kerl in Las Vegas aus dem Lonely Ranger geworfen wie einen nassen Sack.«
    Gleichsam, um dies seinen Kameraden zu demonstrieren, packte er mich wie in Las Vegas an den Jackenaufschlägen.
    Ach ja, wenigstens dies Vergnügen noch,
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