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KORNAPFELGRUEN

KORNAPFELGRUEN

Titel: KORNAPFELGRUEN
Autoren: Jeanette Sanders
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EDV-Techniker und das mit Leib und Seele. Die Abende und Wochenenden verbrachte er am liebsten zuhause mit Surfen. Im Internet. Was Computer anging, war Richard ein Ass. Dass er auch noch eine Ehefrau besaß, schien ihm dagegen weniger geläufig zu sein. Ebenso wie deren sachgemäße Behandlung. Zum Glück hatte Camilla dem Single-Dasein immer schon etwas abgewinnen können. Denn ungefähr so lebte sie schon seit geraumer Zeit an Richards Seite – als Single mit einem Klotz am Bein. Einem gesetzlich angetrauten Ehemann!
    Zum Glück mischte sich Richard wenigstens nicht in Camillas Job ein, den sie mittlerweile mit immer größerer Hingabe ausübte. Was ihm ohnehin verborgen blieb, weil er ja selten zu Hause war und selbst dann noch vor dem Computer im privaten Arbeitszimmer hockte.
    Camilla sagte sich, dass sie ohne Richards Engagement für seine Computerei, ihre Leidenschaft fürs Fotografieren niemals so intensiv hätte entwickeln und ausüben können.
    Wäre Richard ein Ehemann wie andere gewesen, hätte er auch von ihr mehr Hingabe in punkto Partnerschaft und Haushaltsführung erwartet. Soviel war sicher. Camilla konnte dies an ihren anderen verheirateten Freundinnen studieren. Also hatte sie tapfer beschlossen, Richards Eigenarten als für sie positiv zu bewerten. Gleichzeitig ersparte ihr diese Grundhaltung ein frustriertes Dasein.
    Camilla ging in Richards Arbeitszimmer hinüber. Sie zog eine Schublade seines Schreibtisches heraus, in der er normalerweise die gemeinsamen Steuerunterlagen aufbewahrte. Das Pornoheft sprang sie förmlich an.
    Sie nahm das Blatt in die Hand und betrachtete die aufgeschlagene Seite fast schon amüsiert.
    Der liebe Richard hatte also mal wieder Gelüste körperlicher Art verspürt! Kein Wunder eigentlich, immerhin war der Mann erst fünfunddreißig, überlegte Camilla nüchtern.
    Praktisch wie Richard nun mal war, hatte er die nötige Handarbeit zur Triebabfuhr gleich vor dem Computer mit erledigt. Das war ja auch viel bequemer, als den zeitraubenden Umweg ins eheliche Schlafgemach zu machen.
    Das Heft hatte vermutlich am Bildschirm gelehnt, der dabei munter und geschäftig weiterflimmerte. Während Richard heftig atmend ziemlich rasch gekommen war.
    Das Foto, auf dem eine dralle Blondine mit Riesenbrüsten den riesigen erigierten Penis eines dunkelhaarigen Muskelprotzes unter Einsatz von Lippen und Zunge bearbeitete, wies eindeutige Spuren auf. Eingetrocknetes Sperma.
    Camilla schloss einen Augenblick lang die Augen und stellte sich die Szene mit ihrem Ehemann als Hauptdarsteller vor.
    Augenblicklich fühlte sie sich selbst erregt.
    Mit einem leisen Seufzer ließ sie sich auf Richards Bürostuhl gleiten. Ihre rechte Hand wanderte wie ferngesteuert zwischen die Oberschenkel.
    Wieder schloss sie die Augen. Die inneren Bilder wurden sofort plastischer und farbiger.
    Das warme Gefühl tief im Becken vertiefte sich, wurde zur Hitzewelle, die den ganzen Körper überflutete und die Röte auf die Wangen trieb und weiter bis hinauf zur Stirnhöhle.
    Der Höhepunkt kam rasch, war überraschend heftig und ebbte nur langsam ab, was den Genuss verlängerte.
    Als es vorüber war, sprang Camilla sofort auf. Sie fühlte sich wie mit neuer Energie aufgeladen. Vermutlich waren ihre hormonellen Batterien durch den Orgasmus frisch geladen worden!
    Sie strich  ihren Rock glatt, legte das Pornoblatt zurück in die Schublade und ging rasch aus dem Zimmer. Sanft zog sie die Tür hinter sich zu.
    Richard hatte tatsächlich soeben in den letzten paar Minuten so etwas wie seine eheliche Pflicht getan, dachte Camilla dabei leise amüsiert. Wenn auch sozusagen per Fernwirkung. (Datenfernübertragung – würde er dazu sagen.) Sie sagte sich außerdem – hätte er tatsächlich und körperlich mit ihr geschlafen, wäre ihr Orgasmus vermutlich ausgeblieben.
    Wie so oft in letzter Zeit.
    Sie durfte sich also nicht einmal beklagen, über das Pornoheft und überhaupt.
    Sie hatte einen Ehemann, der ihr immerhin per Fernwirkung zum Höhepunkt verhelfen konnte! Welche Ehefrau konnte das schon von sich behaupten?
    Camilla schlich wie eine hungrige Katze zum Kühlschrank und öffnete ihn. Der Inhalt gab nicht mehr viel her, aber für einen Toast mit Butter und Honig reichte es. Dazu eine schöne Tasse Tee.
    Man musste auch für die kleinen Freuden des Lebens dankbar sein!
    Tatsächlich hatte dieser Freitagabend gar nicht so schlecht begonnen.
     
    Als Camilla später den Anrufbeantworter abhörte, verkündete ihr
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