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Körpersprache - verräterische Gesten und wirkungsvolle Signale

Körpersprache - verräterische Gesten und wirkungsvolle Signale

Titel: Körpersprache - verräterische Gesten und wirkungsvolle Signale
Autoren: Gräfe und Unzer
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oder sogar regelrecht unangenehm empfunden? Können wir den Eindruck, den wir bei einem ersten Aufeinandertreffen wecken, beeinflussen oder im Nachhinein revidieren? Was genau läuft während einer solchen Situation in unserem Organismus ab?
Der erste Eindruck und seine Folgen
    Wie Sie stehen, gehen oder sitzen, Ihre Kleidung, Ihr Gesichtausdruck, Ihre Gesten und Ihre Körperhaltung – all das sind nonverbale Signale, die Ihr Gegenüber, wenn auch unbewusst, bereits im ersten Augenblick wahrnimmt. Wenn Sie eine fremde Person zum ersten Mal sehen, sind in Ihrem Gehirn 100 Milliarden Nervenzellen aktiv. Ihr automatischer »Scan« läuft zu diesem Zeitpunkt auf Hochtouren und steckt Ihr Gegenüber sofort in eine bestimmte Schublade. Dieser Vorgang dauert gerade einmal zehn Millisekunden. Nicht viel Zeit, um einen Menschen tatsächlich beurteilen zu können, denn dabei nehmen wir weder seine Gesichtszüge noch das Geschlecht wahr. Wir sind dadurch aber in der Lage, aus einer Vielzahl von fremden Personen – beispielsweise auf einer Party – bestimmte Menschen herausfiltern zu können, um eine sensorische Reizüberflutung zu vermeiden. So gibt es Personen, die wir den ganzen Abend nicht bemerken, und Menschen, die uns sofort auffallen.
    Der 150-Millisekunden-Scan
    Sticht uns eine Person ins Auge, geht der Scan-Prozess weiter – für ganze 150 Millisekunden. Danach folgt die Beurteilung unseres Gegenübers, wobei es zunächst einmal nur darum geht, ob einem jemand sympathisch ist oder nicht. Eine einfache Entscheidung, von der allerdings einiges abhängen kann. Schaffen wir es, sympathisch auf unser Gegenüber zu wirken, wird uns automatisch Kompetenz zugeschrieben. Erwecken wir jedoch einen unsympathischen Eindruck, werden uns eher gegenteilige Eigenschaften unterstellt. Und ist so eine Einschätzung einmal getroffen, lässt sie sich nur schwer – und vor allem sehr langsam – revidieren. Vorausgesetzt natürlich, dass es überhaupt ein Wiedersehen und damit die Gelegenheit dazu gibt.
    Doch haben Sie sich nicht selbst schon hin und wieder eingestehen müssen: »Der ist ja gar nicht so, wie ich dachte …«
    Die halbe Miete: ein guter Eindruck
    Dem ersten Eindruck sollte deshalb immer besondere Aufmerksamkeit zukommen, egal ob Sie Ihren zukünftigen Chef in einem Vorstellungsgespräch überzeugen oder das Herz Ihres Wunschpartners erobern möchten. Doch was können Sie für einen solchen Eindruck tun? Haben Sie überhaupt die Möglichkeit, Einfluss darauf zu nehmen, welche Meinung sich andere über Sie bilden? Hierzu eine schlechte und eine gute Nachricht: Tatsächlich ist es so, dass Sie den Eindruck, den Sie bei anderen hinterlassen, nicht zu 100 Prozent bestimmen können. Doch wenn Sie bei Ihrem ersten Auftritt ein paar entscheidende Regeln beherzigen, können Sie Ihre Chancen, sympathisch zu wirken, deutlich erhöhen.
    Lächeln Sie, aber bitte richtig!
    »Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück.« Ein indisches Sprichwort, das sich immer wieder bewahrheitet. Schenken wir einem Menschen ein freundliches – und vor allem authentisches – Lächeln, bekommen wir meistens unweigerlich eines zurück.

    Doch was macht ein solches gewinnendes Lächeln eigentlich aus? Dazu gibt es eine ganz einfache Faustregel: Zuerst mit den Augen lachen und dann erst mit dem Mund. Begleitet wird so ein Lächeln von kleinen Fältchen um die Augen herum – den sogenannten Krähenfüßen – und dem Senken der Augenbrauen. Wichtig ist vor allem, dass Sie dabei ganz natürlich bleiben! Denn nichts ist irreführender als ein unechtes Lächeln. Sie erkennen es daran, dass die Augenpartie nicht »mitlächelt« und auch daran, dass es abrupt abbricht oder stufenweise wieder aus dem Gesicht verschwindet.
    Bei einem echten Lächeln lächeln die Augen immer mit.

    Ein unechtes Lächeln erkennen Sie daran, dass sich nur der Mund bewegt.
    Warum ist Lächeln so wichtig?
    Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass ein Lächeln zur Erweiterung der winzigen Äderchen im Endothelium – der Innenauskleidung der Blutgefäße – führt und dadurch die Durchblutung erhöht. Sobald wir lächeln, gelangt mehr Blut und somit auch mehr Sauerstoff in unser Gehirn. Das regt die Produktion der Endorphine Serotonin und Dopamin an – der sogenannten Glückshormone. Ein Lächeln führt somit zur Verbesserung unserer Stimmung.
    Grund dafür ist die Konditionierung der menschlichen Psyche: Sobald wir lächeln oder – noch besser – von ganzem Herzen
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