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König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz

König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz

Titel: König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
Autoren: Sophie R. Nikolay
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mehr zu sehen bekam, übertraf den ersten Eindruck noch.
    Hexen machten sich nichts aus materiellen Dingen, doch wenn Vincent ebenfalls ein solch großes, herrschaftliches Haus wie Julietta besaß, würde Sy sich das noch überlegen. Als stärkste Hexe hatte sie einen wichtigen Posten, nicht nur innerhalb der eigenen Art. Aber war es denn als Oberhaupt wichtig, in solchem Prunk zu leben?
    Sy brach ihren Gedankengang ab, als Vincent stehen blieb und an eine Tür klopfte. Ohne Aufforderung trat er ein und das wunderte Sy. Julietta und Vincent, als Anführer verschiedener Arten, gingen derart freundschaftlich miteinander um? Gut, sie hatten Frieden geschlossen und zurzeit lebte der gesamte Haushalt von Vincent unter Juliettas Dach. Aber rechtfertigte das, in einen Raum unaufgefordert einzutreten? Sie hatte den Eindruck, diese beiden verband nicht bloß der Frieden, sondern ebenso eine enge Freundschaft.
    Sy tat es Vincent nach und folgte ihm in den Raum. An einem Schreibtisch, der mittig stand, saß Julietta.
    „Hallo ihr beiden“, grüßte diese freundlich.
    „Wir haben dir etwas mitzuteilen. Sy besitzt ab sofort ein eigenes Domizil“, sagte Vincent.
    „Ach? Wie das? Und so schnell noch dazu.“ Juli sah beeindruckt aus.
    „Eli hat ihr Haus verschenkt“, erklärte Vincent.
    „Das hat sie. Und ich habe es gerne angenommen. Auch wenn mich dein Angebot, vorerst hier zu bleiben, sehr schmeichelt“, sagte Sy dazu.
    „Dann ist für das Haus doch noch ein guter Verwendungszweck gefunden. Und ich meinte das ernst. Du und Quentin, ihr könnt so lange hierbleiben, wie ihr möchtet“, bot Juli erneut an.
    „Danke. Aber wir werden innerhalb der nächsten Tage in das neue Haus einziehen“, entgegnete Sy.
    „Wie du möchtest. Was mich zu einer anderen Frage bringt. Vincent, Nathan hat gesagt, dass der Strom in drei Tagen wieder fließt. Ich glaube aber nicht, dass Tobias so schnell auf dich verzichten kann.“
    „Das ist doch das kleinste Problem. Solange er täglich trinken muss, bleibe ich mit Eli hier. Sandra ist ja auch noch da. Dann sehen wir weiter, wie es am besten und einfachsten funktioniert. Vielleicht können wir regelmäßige und abwechselnde Besuche einplanen.“
    „Das ist eine gute Lösung. Es wird schon irgendwie funktionieren. Es ist ja nur für ein Jahr“, gab Juli zurück.
    „Ja. Für ein Jahr.“
    Doch Vincent war nicht wohl bei dem Gedanken, wenn einmal der Tag kommen würde, an dem Tobias frei von ihm war. Er hatte sich innerhalb kurzer Zeit schon viel zu sehr an den jungen Vampir gewöhnt.
    „Ich sollte Quentin die Neuigkeiten erzählen“, warf Sy ein.
    „Glaubst du, er ist schon auf? So müde, wie der gestern aussah?“, erkundigte sich Juli.
    „Er ist auf. Da bin ich mir sicher“, sagte Sy und zwinkerte Vincent zu.
    Als Sy Julis Büro verließ, sah die Wölfin der Hexe stirnrunzelnd nach. Vincent erkannte, was sie bewegte und erzählte ihr von den Auren, die Sy wahrnehmen konnte.
    „Hm, wie gut, dass wir alle sehr aufgeschlossene Wesen sind!“, amüsierte sich Juli.
    „Das stimmt. Und ich befürchte, aus eben diesem Grund werden wir noch öfter bei jemandem anecken“, grübelte Vincent laut.
    „Und wenn schon. Wir sind stark. Besonders alle zusammen, wie man gesehen hat! Ohne Veränderung kein Vorankommen, kein Wachstum. Wir haben den richtigen Weg gewählt, Vincent.“
    Juli sah ihn mit einem ernsten Blick an.
    „Auch das stimmt. Und jetzt suche ich nach Nathan, ich will wissen, was der vom E-Werk genau gesagt hat“, verabschiedete Vincent sich.

Kapitel 2
     
     
    Sy lief durch den Flur zurück und dann die Treppe herauf. Quentin war in seinem Zimmer, besser gesagt im Bad. Sie nahm nicht großartig Rücksicht auf seine Privatsphäre und ging in das Badezimmer hinein.
    „Guten Morgen, du Schlafmütze!“, begrüßte sie ihn laut.
    Ihre Stimme übertönte das Rauschen des Wassers.
    „Mann, Sy! Kannst du nicht anklopfen?“, entrüstete sich Quentin.
    „Warum?“
    „Weil ich in der Dusche stehe. Nackt!“, beschwerte er sich.
    „Ja und? Dein, zweifellos perfekter, Körper reizt mich nicht.“
    „Na vielen Dank auch! Was willst du eigentlich?“
    „Wir haben ein Haus. Die Königin der Vampire hat mir ihr Haus geschenkt.“
    Quentin erstarrte in der Bewegung, Schaum lief ihm von den Haaren ins Gesicht und über die Schultern.
    „Wie kommt sie dazu?“, fragte er.
    „Das erkläre ich dir, wenn du da raus bist. Ich wollte dir das nur sagen und auch, dass wir somit Juliettas
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