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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos
Autoren: David Eddings
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zum Sprechen. Er erklärte, das Kind sei auf Befehl Ulfgars entführt worden, des Bärenkult-führers, der sein Hauptquartier in Rheon, in Ostdrasnien, hatte. Ehe Polgara noch mehr von ihm zu erfahren vermochte, sprang der Kultist von der Klippe, auf der sie sich befanden, in den Tod.
    Nunmehr zogen sie gen Rheon. Belgarions Truppen sahen sich einem zahlenmäßig überlegenen Feind und einem Hinterhalt auf dem Weg zur Stadt gegenüber, den sie nicht überlebt hätten, wäre ihnen nicht unverhofft Fürst Kheldar mit einem Trupp nadrakischer Söldner zu Hilfe gekommen. Verstärkt durch die Nadraker belagerten die Rivaner die Stadt Rheon.
    Belgarion und Durnik vereinten ihre Willenskräfte, um die Stadtmauer zu schwächen, bis die Belagerungsmaschinen von Baron Mandorallen sie zum Einsturz bringen konnten. Von Belgarion geführt, drangen Rivaner und Nadraker in die Stadt.
    Eine gewaltige Schlacht tobte, doch die Kultisten konnten zu-rückgedrängt werden und die meisten fielen. Schließlich nahmen Belgarion und Durnik den Kultführer Ulfgar gefangen.
    Zwar hatte Belgarion bereits erfahren, daß sich sein Sohn nicht in der Stadt befand, aber er hoffte, durch Befragung Ulfgars seinen Aufenthaltsort herauszufinden. Der Kultführer weigerte sich hartnäckig zu antworten, doch über-raschenderweise las Botschaft die Auskunft aus seinen Gedanken.
    Es ging daraus hervor, daß Ulfgar zwar für den Anschlag auf Ce'Nedra verantwortlich gewesen war, doch nichts mit der Entführung des Kindes zu tun hatte. Er hatte den Tod von Belgarions Sohn gewollt, möglichst schon vor dessen Geburt.
    Von der Entführung wußte er nichts und sie hätte ihm gar nicht ungelegener kommen können.
    Alsbald gesellte sich Beldin zu ihnen. Er erkannte Ulfgar als Harakan, Knecht Urvons, des letzten noch lebenden Jüngers Toraks. Urplötzlich verschwand Harakan, und Beldin machte sich auf die Verfolgung.
    Boten trafen von Riva ein. Nach Belgarions Abreise hatten Ermittlungen dort ergeben, daß ein Schäfer aus den Bergen gesehen hatte, wie jemand mit einem Säugling sich an Bord eines nyissanischen Schiffes begeben hatte, das sogleich süd-wärts gesegelt war.
    Kurz danach sendete Cyradis, eine Seherin von Kell, ihr Abbild, um ihnen Näheres mitzuteilen. Das Kind, behauptete sie, sei von Zandramas entführt worden, und Zandramas habe sich einer Täuschung bedient, um glauben zu machen, Harakan sei der Schuldige, so daß selbst die absichtlich auf der Insel zurückgelassenen Kultanhänger von dem überzeugt gewesen waren, was Polgara dem letzten von ihnen entlockt hatte.
    Ohne Zweifel habe das Kind der Finsternis den Säugling aus einem ganz bestimmten Grund entführt, sagte Cyradis. Dieser Grund hänge mit dem Sardion zusammen, und sie mußten sich nun auf die Suche nach Zandramas machen. Mehr wollte sie nicht sagen, außer kundzutun, wer Belgarion zu begleiten hatte. Dann ließ sie ihren hünenhaften, stummen Begleiter Toth zurück, der sich der Gruppe anschließen sollte, und verschwand.
    Belgarions Herz wurde noch schwerer, als ihm bewußt ward, daß der Entführer seines Sohnes einen Vorsprung von Monaten hatte und seine Fährte nur noch schwer zu finden sein würde. Doch grimmig scharte er seine Gefährten, um Zandramas aufzuspüren und zu verfolgen – bis ans Ende der Welt, und, wenn es sein mußte, darüber hinaus.

Erster Teil

    D I E S C H L A N G E N K Ö N I G I N

1

    arion hörte irgendwo in der Dunkelheit Wasser mit lang-Gsamer, eintöniger Regelmäßigkeit tropfen. Die Luft war kühl, sie roch nach Gestein und Feuchtigkeit und hatte einen Beigeschmack von Moder, der an fahlweiße Geschöpfe denken ließ, Geschöpfe, die der Dunkelheit entsprangen und das Licht scheuten. Angespannt lauschte er, damit ihm keines der zahllosen Geräusche in diesen Höhlen des Ulgolands entgehen möge – das Tröpfeln von Wasser, das gemächliche Rollen von Steinchen über eine Schräge und das traurige Seufzen von Luft, die von der Oberfläche durch winzige Risse im Gestein herabdrang.
    Belgarath hielt an und hob die rauchende Fackel, deren Schein den Gang mit flackerndem orangem Licht und tanzenden Schatten füllte. »Wartet einen Augenblick hier«, wies er die anderen an. Mit seinen ausgetretenen, ungleichen Stiefeln schlurfte er über den unebenen Boden des düsteren Gangs. Die anderen blieben stehen, und Dunkelheit begann sie einzuhüllen.
    »Ich hasse das«, brummte Silk.
    Sie warteten.
    Das rötliche Flackern von Belgaraths Fackel erschien
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