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Knight 02 - Stuermisches Begehren

Knight 02 - Stuermisches Begehren

Titel: Knight 02 - Stuermisches Begehren
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vorüber.“
    „Ich hoffe, dass du Recht hast.“
    „Möchtest du, dass ich ein paar Freunde aus deinem Regi- ment holen lasse? Sherbrooke? Es ist immer nett mit ihm.“
    „Himmel, nein. Ich will nicht, dass sie mich so sehen.“ Da- mien seufzte tief. „Was zum Teufel soll ich nur tun?“ fragte er mit der Ruhe der Verzweiflung. „Ich habe meinen Zweck erfüllt, und nun ist es vorbei. Ich kann nur noch eines, und das ist töten.“
    Lucien setzte sich neben ihn und betrachtete besorgt das Gesicht seines Bruders. „Vielleicht solltest du London eine Weile den Rücken kehren. Irgendwohin gehen, wo es fried- lich ist. Vielleicht würde es dir einen klaren Kopf verschaf- fen, wenn du dich ein paar Wochen nach Hawkscliffe Hall begibst.“
    „Bevor ich noch jemanden verletze, meinst du?“ Er mus- terte Lucien mit einem zynischen Lächeln. „Keine Sorge, es ist schon gut. Jetzt ist es vorbei. Ich brauche bloß eine Frau“, meinte er trocken. „Gute Nacht dafür. Ich bin sicher, dass die Mädels an einem solchen Feiertag in voller Stärke angetre- ten sind.“
    „Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“
    „Auf alle Fälle hilft es mehr als das verfluchte Lauda- num.“ Er stand auf und streckte sich und lockerte die Schul- tern.
    Lucien erhob sich ebenfalls und glaubte fast, sehen zu können, wie Damien sich wieder in den berühmten Colonel verwandelte, stolz und beherrscht, als wäre das alles nie pas- siert. Das machte ihn traurig, aber zumindest schien Damien wieder Herr seiner selbst zu sein. Damien öffnete das Fens- ter und atmete in tiefen Zügen die kalte Nachtluft ein. Er wich Luciens Blick aus. „Bitte sag Miss Montague, dass es mir Leid tut, wenn ich sie erschreckt habe.“
    „Das ist nicht nötig. Alice will nur, dass es dir gut geht, so

wie ich auch.“ Lucien schüttelte den Kopf. „Himmel, Da- mien, lass bitte die Waffe stecken, wenn du in einem solchen Zustand bist. Du hast mir eine Höllenangst eingejagt. Ich bin dein Zwillingsbruder! Ich hätte merken müssen, dass etwas nicht stimmt. Normalerweise brauche ich nicht mal im sel- ben Land wie du zu sein, um zu wissen, wie es dir geht, aber nun sind wir beide in London, sogar im selben Haus, und ich hatte keine Ahnung.“
    „Ich wollte nicht, dass du es mitbekommst.“
    „Weil du zornig auf mich bist?“
    „Ich bin nicht zornig auf dich.“
    „Wie bitte?“ fragte Lucien. „Aber du behandelst mich wie einen Aussätzigen!“
    Damien schaute ihn an. „Ja, weil ich dieses ... dieses Pro- blem ignorieren wollte und ahnte, dass du es nicht zulassen würdest. Vor dir kann man überhaupt nichts verbergen. Das ist ganz schön ärgerlich.“
    „Willst du etwa behaupten, du trägst mir nicht nach, dass ich die Armee verlassen habe?“ rief er aus.
    „Nein, Lucien. Ich war froh darüber. Wenn du gefallen wärst, wie so viele unserer Freunde ...“ Seine Stimme er- starb.
    Lucien war wie vom Donner gerührt. Benommen schüttel- te er den Kopf. „Und ich dachte, du verübelst mir meine Be- rufswahl!“
    „Einerseits verabscheue ich das, was du tust. Es ist ein schmutziges Geschäft, aber, wie Wellington sagte, auch ein notwendiges. Ich könnte es nicht machen, das gebe ich offen zu. Mir fehlt die nötige Begabung dazu. Aber ich muss geste- hen, es hat mir Respekt abgenötigt, als du nach Badajoz die Konsequenzen gezogen und das getan hast, was dir dein Ge- wissen eingab. Das hat Mut erfordert.“
    „Verdammter Kerl“, meinte Lucien und lachte leise. „Du hast mich ganz schön an der Nase herumgeführt.“
    „Wirklich? Na, das ist doch zumindest etwas.“ Damien grinste. „Jetzt ist es wohl vorbei mit der Vorstellung.“
    „Mach dir keine Sorgen. Ich kann ein Geheimnis für mich behalten. Aber du musst aufhören, dir Sorgen wegen deiner Männer zu machen, und eine Weile nur auf dich selbst ach- ten. Du bist nicht unverwundbar, auch wenn dir das gern nachgesagt wird. Aber das ist keine Schande.“

„Von wegen. Du bist ja nicht derjenige, der den Verstand verliert. Übrigens“, verkündete er, abrupt das Thema wech- selnd, „hoffentlich bist du nun endlich zur Vernunft gekom- men, was Alice angeht. Du kannst dich glücklich schätzen, dass du eine so loyale Frau gefunden hast. Sie ist ein Gold- schatz. Hat meinen Antrag abgelehnt, weißt du, und mir ganz klar zu verstehen gegeben, dass sie in dich verliebt ist.“ Lucien strahlte, während er zur Tür schlenderte. „Das hab ich gehört. Ich versichere dir, dass diese glühenden
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