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Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)

Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)

Titel: Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)
Autoren: Peter Gethers
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Stress, stundenlang am Computer zu sitzen, und er entkam dem Stress … na ja … stundenlang neben meinem Computer zu dösen. Nach ein paar Wochen saßen wir nicht mehr auf der Bank auf der Außenseiterseite des Zauns, sondern setzten uns drinnen in den Hundebereich. Zuerst waren die Stammgäste (Menschen wie Hunde) nicht so begeistert über den Eindringling auf Samtpfoten. Sie (die Hunde, nicht die Menschen) kamen angerannt, kläfften wie wild, und meine Katze zog sich überstürzt in ihre Tasche zurück. Aber allmählich ließ die Wildheit nach und machte der Neugierde Platz, und dann konnte es sogar vorkommen, dass eine Art freundliches Misstrauen zu beobachten war. Norton hockte während dieser ganzen Zeit meist ruhig auf meinem Schoß, halb in, halb neben seiner Tasche.
    Eines Tages saßen wir zwei in der Sonne, mitten in der Hundezone, und eine Frau kam herein und setzte sich neben uns. Ich las, Norton saß auf meinem Schoß, komplett aus der Tasche gekrochen und genoss die Sonnenstrahlen. Die Hunde ignorierten uns weitgehend, außer einem kleinen, einem Scottie, glaube ich, der anscheinend nicht begriff, dass Norton kein Hund war. Denn er kapierte offenbar nicht, warum Norton null Interesse daran hatte, herumzurennen und mit ihm Fangen zu spielen. Die Frau neben uns saß ziemlich lange Zeit da; mir war vage bewusst, dass sie immer wieder in meine Richtung schaute. Schließlich stupste sie mich an. Als ich hochsah, machte sie keine großen Umschweife, sondern sagte einfach: »Das ist Norton, nicht?« Ich nickte einmal, murmelte etwas wie »Yep«, dann sagte sie eine ganze Weile nichts. Sie begann aber häufiger zu nicken, wie jemand, der etwas schon lange Geahntes endlich verstanden hat. Dann, immer noch langsam nickend und mit einem winzigen Hauch von Ehrfurcht in der Stimme, sagte sie: »Es ist also wahr …«
    Ich wusste sofort, was sie meinte. Sie hatte von Norton gelesen. Sie hatte von ihm gehört. Von seinen Reisen, seinen Abenteuern, seiner erstaunlichen Wirkung auf alle in seiner Umgebung. Und nun hatte sie ihn leibhaftig gesehen, und mehr war nie nötig, damit die Leute begriffen, wie wahrhaft besonders er war.
    Ich sah meinen kleinen Kater an und tätschelte ihm den Kopf. Meine Hand umfasste ihn, und es war tröstlich, wie klein sein Kopf war und wie vertraut er sich in meine Handfläche schmiegte.
    »Ja«, sagte ich und lächelte zu meinem geliebten grauen Kumpel hinunter, »es ist definitiv wahr.«



1. Kapitel

Nachdenken über eine Katze

    S eit ich entschieden hatte, dieses Buch zu schreiben, das dritte über meinen grauen, klappohrigen Kumpel der Rasse Scottish Fold, Norton, überlegte ich, wie ich eigentlich anfangen sollte.
    Dieser allzu menschliche Charakterfehler namens Grübelei, der Katzen gänzlich fremd ist, griff prompt um sich, und so verstrich immer mehr Zeit, in der ich dasaß, ins Leere starrte und nicht tippte. Dieses Buch würde, dachte ich, aus diversen Gründen etwas anders werden als die anderen, und es mussten wichtige Entscheidungen getroffen werden. Jede dieser Entscheidungen würde Stil, Ton und Philosophie beeinflussen, falls ich so hochtrabend sein kann zu behaupten, die Bücher über meine Katze hätten tatsächlich eine Philosophie (und machen Sie sich bitte keine Sorgen, glauben Sie mir, ich bin mir durchaus bewusst, dass das, was ich schreibe, erheblich mehr zu Dienstags bei Norton tendiert als zu Das Miauen und das Nichts ).
    Mein erster Impuls war, folgendermaßen anzufangen:
    Einer der Gründe, warum ich Schriftsteller wurde, ist der, dass ich durch die Art, wie ich mit Worten umgehe, zumindest eine gewisse Ordnung in diese unsere doch recht verrückte Welt bringe.
    Ich wollte dann fortfahren und beschreiben, dass eins der Dinge, die mich in diesem Leben besonders in den Wahnsinn treiben, die Art ist, wie die englische Sprache ständig verhunzt wird. Wie alles ist auch dieses ein Bereich, in dem wir von der Lebensart der Katzen lernen könnten. Katzen haben eine Art zu reden, die direkt und unmissverständlich klar ist. Ihre Worte sind vielleicht immer die gleichen, aber was sie damit sagen wollen, ist doch einen Hauch weniger mehrdeutig als das menschliche Sprechen. Ein Miau, das »fütter mich« bedeutet, wird man niemals mit einem verwechseln, das »kraul mir den Bauch« sagen will. Hat irgendein langjähriger Katzenhalter jemals ein Miau der Gattung »Es ist schön, am Feuer zu sitzen« mit einem Miau verwechselt, das »Lass mich raus« oder »Sorry, kommt
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