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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition)
Autoren: Beverly Barton
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fragte er.
    »Ich habe auf dem Hinweg ein paar ganz passable Motels gesehen.«
    »Sie bleiben hier. Ich habe jede Menge Platz.«
    »Mir wäre nicht wohl dabei, hier zu übernachten.«
    »Warum nicht? Weil Sie mich nicht mögen? Oder weil Sie Angst haben, Sie könnten mir nicht widerstehen, falls ich Ihnen Avancen mache? Glauben Sie mir, Sie sind sicher vor mir.« Er hob beide Hände, um ihr zu bedeuten, dass er sie nicht mal mit einer Kneifzange anfassen würde.
    »Stimmt, ich mag Sie nicht«, gestand sie freimütig. »Und wir beide wissen, dass ich Sie nicht unwiderstehlich finde, also vielen Dank für das Angebot, hier zu übernachten. Dann hole ich meine Tasche aus dem … Mist, ich bin in einem Mietwagen hier!«
    »Geben Sie mir die Schlüssel. Sanders kann Ihre Tasche holen und sich morgen darum kümmern, dass der Wagen zurückgegeben wird.«
    Sie lächelte. »Meine Güte, das muss nett sein! Sie erteilen einfach Befehle, und um Sie herum parieren alle.«
    Griff schnalzte mit der Zunge. »Aber, aber, Nicki, was ist mit unserem Waffenstillstand?«
    Nicki? Wo kam das denn her? Nachdem er sie mit »Süße« nicht auf die Palme gebracht hatte, probierte er es wohl mit etwas, von dem er dachte, es könnte sie noch mehr verärgern, nämlich einem eigenen Kosenamen für sie!
    Aber sie biss nicht an, sondern öffnete den Reißverschluss ihrer Schultertasche und angelte den Schlüssel heraus. »Hier ist er.« Sie ließ ihn in Griffs offene Hand fallen, wobei sie sorgsam achtgab, ihn nicht zu berühren. »Danke. Und richten Sie bitte auch Sanders meinen Dank aus.«
    Griff schloss die Finger um den Schlüssel, ohne den Blick von Nic abzuwenden. »Was denken Sie, warum er uns angerufen hat? Wozu macht er uns auf seine neuen Morde aufmerksam? Er hätte ohne weiteres ein Dutzend und mehr Frauen töten können, bevor irgendjemand eins und eins zusammenzählt und eine bizarre Verbindung zwischen den Taten herstellt.«
    Nic seufzte. »Ich habe keine Ahnung, aber mein Gefühl sagt mir, dass er uns früher oder später den Grund nennen wird. Und ich bin sicher, dass er uns nicht gefällt.«

    Pudge holte den Styroporkopf hervor und stellte ihn auf dem runden Tisch ab, auf dem Kendall Moores Skalp lag. Mit größter Sorgfalt drapierte er den blutigen Skalp auf dem kahlen Perückenschädel und rückte ihn geduldig hin und her, bis er genau richtig saß. Als er zufrieden war, öffnete er einen der Glaskästen auf dem Regal, den fünften in der obersten Reihe, und hob den Kopf hinein. Dann ging er zum schmalen Aktenschrank unter dem Metallschreibtisch in der Ecke und nahm das Etikett heraus, das er vor Wochen gefertigt hatte. Es war in sauberer schwarzer Schrift gedruckt, in der Type »Times Roman«:

    Kendall Moore, #5.

    Nachdem er den Glaskasten geschlossen hatte, setzte er sich auf den Schreibtischstuhl, von wo er liebevoll hinüber zu seinen fünf wunderschönen Trophäen sah, und lächelte.
    Wie lange werden Griff und Nic brauchen, ehe sie herausbekommen, dass es bereits fünf Opfer gibt und nicht nur zwei?
    Trotz ihrer Animositäten würden Griffin Powell und Special Agent Baxter sich gegen ihn verbünden. Natürlich war das auch sein Ziel gewesen. Zwar wussten sie es noch nicht, aber sie sollten zu Hauptfiguren in seinem neuen Spiel werden.
    Er vermutete, dass sie morgen nach Ballinger oder Stillwater aufbrechen würden, falls sie nicht jetzt schon unterwegs waren. Dass gestern eine Leiche in Ballinger und vor fast einem Monat eine in Stillwater gefunden wurde, dürften sie mittlerweile in Erfahrung gebracht haben. Beide Frauen waren auf dieselbe Weise umgebracht und ihre Leichen waren gleich arrangiert worden: an den Füßen gefesselt von einem Baum hängend. Und beide Frauen waren skalpiert.
    Er hätte natürlich auch den ganzen Kopf mitnehmen können, aber das Präparieren eines vollständigen Kopfes war so mühsam. Außerdem wollte er nichts kopieren, was er in dem Spiel mit Pinkie gemacht hatte. Im Laufe ihres gemeinsamen Killerspiels hatte Pudge einige Köpfe abgehackt, und das wirklich Witzige daran war, dass diese Morde bis heute nicht mit zu den Beauty-Queen-Morden gezählt wurden. Einer von ihnen war sehr früh gewesen, noch ehe Pinkie und er ihre besonderen Mordmethoden dem anpassten, was die jeweiligen Frauen bei ihren Wettbewerben vorgeführt hatten.
    Pudge drehte den Stuhl herum und blickte auf den leeren Computerbildschirm. Wenn er bei seinem Plan bleiben wollte, hatte er keine Zeit zu verlieren. Die nächste
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