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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition)
Autoren: Beverly Barton
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konnte, sie aufzuspüren. Er hatte sein Gewehr auf sie gerichtet, direkt auf ihr Herz, dann wie ein Irrer gegrinst und sich abgewandt, um wieder zu gehen. Doch irgendwann würde er nicht wieder weggehen. War es heute so weit?
    Sie hörte seine Schritte im Unterholz, die näher und näher kamen. Er versuchte nicht, sich anzuschleichen. Vielmehr schien er sie wissen lassen zu wollen, dass er sich näherte.
    Du musst weiter, sagte sie sich. Selbst wenn du nicht entkommen kannst, du musst es versuchen. Gib nicht auf! Noch nicht.
    Kendall rannte. Was ihr wie Stunden vorkam, war wahrscheinlich nicht länger als zehn Minuten, aber ihre Muskeln brannten, ihr Herz raste. Atemlos und der wenigen Energie beraubt, die ihr noch geblieben war, kauerte sie hinter einem riesigen Baum – und wartete.
    Weiterlaufen!
    Ich kann nicht. Ich kann nicht mehr.
    Er findet dich. Und hat er dich …
    Lieber Gott, hilf mir. Bitte, hilf mir!
    Plötzlich, wie aus dem Nichts, rief ihr Peiniger ihren Namen. Als sie sich gerade in die Richtung umdrehte, aus der sie den Ruf gehört hatte, trat er aus dem sommerlichen Dickicht, das sie beide umgab. Das Sonnenlicht, das durch das Blätterdach über ihnen drang, wurde vom Lauf seines Gewehrs reflektiert, der auf Kendall gerichtet war.
    »Spielende«, sagte er.
    Das hat er noch nie gesagt , ging es Kendall durch den Kopf.
    Schwer atmend hob sie den Kopf und sah ihn an. »Wenn du mich umbringen willst, du Schwein, dann tu es!«
    »Was ist los, Kendall? Ist dir der Spaß an unserem kleinen Spiel vergangen?«
    »Spiel? Das ist es also für dich, ja? Ein krankes, perverses Spiel, sonst nichts? Hier geht es um mein Leben!«
    »Ja, stimmt. Und ich besitze die Macht über Leben und Tod. Ich halte dein Leben in meinen Händen.«
    Sein kaltes selbstzufriedenes Lächeln ließ sie erschaudern.
    »Warum ich?«
    »Weil du so vollkommen bist.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Du musst es auch nicht verstehen. Du musst nur sterben.«
    Sie schluckte. Diesmal bringt er mich tatsächlich um. Eisige Furcht packte sie, und sie erstarrte. »Dann tu es doch, verdammt noch mal! Mach schon!«
    Der erste Schuss traf sie ins rechte Bein. Ein entsetzlicher Schmerz durchfuhr sie, als sie an ihren blutigen Schenkel griff und auf die Knie sank. Die zweite Kugel ging in ihre Schulter.
    Durch einen Nebel von Tränen starrte sie ihn an und wartete auf den dritten Schuss.
    Nichts.
    »Bring’s zu Ende!«, schrie sie. »Bitte, bitte …«
    Die nächste Kugel traf sie in die Brust, verfehlte jedoch ihr Herz.
    Nun war sie vollständig vom Schmerz durchflutet, wurde gleichsam zu ihm. Sie war nicht mehr Kendall. Sie war nichts als die Pein, die sie litt.
    Als sie verblutend auf der Erde lag, kam ihr Entführer näher. Sie fühlte den Gewehrlauf an ihrem Hinterkopf, schloss die Augen und betete, es möge vorbei sein.
    Mit der vierten und letzten Kugel wurde ihr Gebet erhört.

Kapitel 1

    Er hatte vorher getötet und würde auch wieder töten. Das gottgleiche Machtgefühl war durch nichts zu übertreffen.
    Fünf Jahre lang hatte er das Sterbespiel mit seinem Cousin durchgehalten. Ihre Rivalität war Teil der Spannung, Teil des Kitzels gewesen. Aber Pinkie war tot und ihr wunderbares Spiel vorbei.
    Sein neues Spiel war erst wenige Monate alt, dennoch erkannte er, dass es ohne einen Gegenspieler, ohne den psychischen Reiz des Wettstreits einfach nicht dasselbe war.
    Die Jagd war spannend gewesen, das Töten ein krönender Höhepunkt, doch was bei seinem Mörderspiel fehlte, waren die erregende Vorbereitung und Planung sowie der Triumph hinterher. Er hatte niemandem, mit dem er beides teilen konnte.
    Keinem vertraute er so, wie er Pinkie vertraut hatte. Sie beide hatten bereits als Teenager begriffen, dass sie anders waren als andere, besonders, überlegen. Aber er konnte ja wohl schlecht einen neuen Partner per Zeitungsinserat suchen. Wie sollte das gehen? Suche gerissenen Sadisten für ein ausgefeiltes Jagdspiel. Der Gewinner kriegt alles, der Verlierer stirbt.
    Während Pudge die Grenze von Arkansas nach Louisiana Richtung Bastrop überquerte, lachte er bei dem Gedanken an eine solche Annonce leise vor sich hin.
    Bis Monroe war es nicht mehr weit. Von dort wollte er weiter nach Alexandria, wo er auf die Interstate 49 und nach Hause fuhr. Vielleicht hielt er unterwegs irgendwo an, um zu Mittag zu essen.
    Vor drei Tagen erst hatte er Kendall Moore die Kugel in den Kopf gejagt und ihre Leiche zu einem abgeschiedenen Ort außerhalb ihrer
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