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Kinder des Judas

Titel: Kinder des Judas
Autoren: Markus Heitz , Markus Heitz
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gegen sie schützen kann.
     
    Sie haben ihre Spuren in der Geschichte hinterlassen: Zum ersten Mal erschien der Terminus »upir« im Jahr 1047 nach Christus im Nordwesten von Großrussland, in der Umgebung von Nowgorod. Es war der Name eines dort ansässigen Fürsten, der »upir lichyi« hieß; in Westrussland finden sich zudem Orte, die »Upiry« und »Upirow« heißen, und die Bewohner brüsten sich damit, von Vampiren abzustammen.
    Die Wurzeln des Vampirglaubens reichen jedoch bis weit in die Antike zurück und fußen auf der ebenso simplen wie archaischen Feststellung, dass ein Lebewesen ohne Blut sterben muss.
    Von daher ist Blut etwas Mächtiges – in manchen Kulturen der Sitz der Seele –, und Dämonen, die dem besonderen Saft nachstellen, sind extrem gefährlich. Sie jagen nicht nur das Leben: Mit dem Tod eines Menschen durch den Vampir wechselt er auf die Seite der Dämonen. Eine Rettung von dort ist so gut wie ausgeschlossen.
    Auch die im Buch angedeutete Diskussion zwischen verschiedenen Gelehrten, Geistlichen und Philosophen über das Phänomen der Untoten existierte tatsächlich. In den 40er Jahren des 18. Jahrhunderts ging vor allem die Kirche zum Gegenangriff über, und ihre Autoren schrieben immer wieder über die Nichtigkeit des Vampirglaubens.
    Doch das allein half nicht. Der Ruf nach einer gesetzlichen Eindämmung durch die Obrigkeit wurde immer lauter, bis Kaiserin Maria Theresia den zuvor so intensiv und mit großem Interesse besprochenen Vampirismus beziehungsweise alle Handlungen an Leichen verbieten ließ.
    Das formale Verbot der Vampire wurde zum ersten Mal 1755 und 1766 mit der »Consitutio Criminalis Theresiana« erneutausgesprochen. Den Blutsaugern rückte man nun nicht mehr mit Pflock und Grabschaufel zuleibe, sondern mit Paragraphen und geistiger sowie medizinischer Aufklärung: Die rituellen Gerichte wurden verboten, die behördliche Meldepflicht solcher Vorkommnisse eingeführt, die Bezahlung von offiziellen Kommissionen und der finanzielle Anreiz, Vampiruntersuchungen und -exekutionen durchzuführen, abgeschafft. Ohne Aufwandsentschädigung lohnte sich die unappetitliche Arbeit nicht mehr.
    Um 1770 wurde der Vampirismus als gelöstes Rätsel und Kuriosität betrachtet. Mediziner hatten rationale Erklärungsmodelle für das rätselhafte Sterben und die Vorkommnisse ge liefert.
    Es wurde sehr ruhig, auch wenn die Vampire niemals richtig vergessen wurden, bis Bram Stoker seinen Roman
Dracula
schrieb. Er nahm sich Teile des traditionellen Vampirglaubens, dazu gab er die historische Person Dracula, mengte Beschreibungen aus Reiseromanen hinein und fügte als besonderes Gewürz Motive anderer, älterer Vampir-Schriftsteller hinzu. Der Erfolg von und die Faszination für Dracula und alle Vampire hat sich bis heute gehalten.
    Übrigens, der historische Dracula wurde – glaubt man der gängigsten Variante – von den Türken im Anschluss an eine Schlacht enthauptet. DAS überlebt kein Vampir.
     
    Die Herausforderung, den realhistorischen Kontext des 18. Jahrhunderts anzureißen und in die Geschichte einzubauen, hat mir beim Schreiben dieses Buchs sehr viel Spaß bereitet. Ich werde keinesfalls ausschließen, dass ich mich wieder mit den Vampiren beschäftige. Dazu sind sie zu vielschichtig und zu rätselhaft.
    Ein ehrliches, aufrichtiges Dankeschön geht an die Testleserriege Nicole Schuhmacher, Sonja Rüther, Tanja Karmann, Carina M. Heitz und Florian Haverkamp.
    Nicht vergessen werden sollen Ralf Reiter, Timothy Sonderhüsken und der Knaur Verlag.
     
    Markus Heitz
    im Herbst 2007

 
    Mehr Informationen über die Romane
von Markus Heitz finden Sie auf der Website:
www.pakt-der-dunkelheit.de

 
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www.knaur-ebook.de
www.pakt-der-dunkelheit.de
     
    Wenn Ihnen dieser Roman gefallen hat,
empfehlen wir Ihnen gerne weiteren spannenden Lesestoff –
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    Copyright © 2007 by Knaur Verlag.
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
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Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise –
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Redaktion: Ralf Reiter
Ein Projekt der AVA International GmbH
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Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
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Satz: Adobe InDesign im Verlag
ISBN 978-3-426-55488-3
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