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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition)
Autoren: Maya Banks
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nächsten fünfzig Jahre. Ich wünsche mir eine Ehe, wie Mom und Dad sie führen. Ich wünsche mir, dass du jeden Morgen, wenn ich aufwache, in meinen Armen liegst. Ich will nicht, dass wir uns trennen.«
    »Was ist mit den SEAL s? Du warst nicht sehr glücklich damit, dass du bei ihnen aufgehört hast.«
    »Nein«, gab er zu. »Das war ich nicht. Ich habe das damals für notwendig gehalten.«
    »Könntest du bei ihnen wieder anfangen?«
    Lächelnd fuhr er mit dem Finger ihre Lippen nach. »Sam möchte, dass ich bei KGI einsteige. Damit liegt er mir in den Ohren, seit ich den Dienst quittiert habe. Aber ich habe mich stur gestellt und hatte genug damit zu tun, auf die ganze Welt wütend zu sein. Wir beide müssten uns natürlich darüber unterhalten, was dieser Job bedeuten würde, aber mir gefällt der Gedanke. Meine Brüder sind oft ziemliche Nervensägen, aber es gibt niemanden, dem ich mehr vertraue, wenn es um meine Sicherheit geht. Oder um deine.«
    Eine Weile lag sie einfach nur da und malte sich ihre Zukunft aus. Die Probleme ließen sich nicht über Nacht lösen. Es würde viel Arbeit und Geduld erfordern. Sie war noch nicht wieder zu hundert Prozent sie selbst, und vielleicht würde sie das auch nie mehr werden.
    »Ich könnte wieder zu der Therapeutin gehen«, sagte sie dann übergangslos. »Sie war gar nicht so übel.«
    »Wir haben alle Zeit der Welt, die Dinge zwischen uns auf die Reihe zu kriegen«, sagte Ethan leise.
    Wenn man es so betrachtete … Ein Teil ihrer Ängste verflog bereits, die Verkrampfung in ihren Schulterblättern ließ nach, und sie entspannte sich zusehends.
    Ja, sie hatten Zeit. Kein Mensch verlangte von ihnen, dass morgen oder übermorgen alles perfekt sein müsste. Sie würden einen Tag nach dem anderen in Angriff nehmen. Gemeinsam.
    Gemeinsam.
    Sie hatte sich nie vorgestellt, wie ein Leben ohne Ethan aussehen könnte. Warum auch? Sie hatten beide Fehler gemacht, und sie verdienten beide eine zweite Chance. Er hatte recht. Gott hatte ihnen – und ihrer Ehe – eine neue Chance gewährt. Das war ein wunderbares Geschenk, und sie war fest entschlossen, es in Ehren zu halten.
    Zufrieden mit ihrer Entscheidung kuschelte sie sich enger an Ethan, legte den Kopf an seine Schulter und flüsterte: »Ich liebe dich.«
    Schlagartig spannte sich jeder Muskel in seinem Körper an, dass sie die Anstrengung förmlich spüren konnte. Dann durchlief ihn ein gewaltiger Schauer, und er drückte ihr einen Kuss aufs Haar.
    »Ich liebe dich auch, Kleines. Und wie ich dich liebe. Ich habe geglaubt, ich hätte dich verloren. Ich habe geglaubt, dieses Mal würde ich dich nicht zurückbekommen.«
    Er zitterte am ganzen Leib, und sie schloss die Augen, um ihre Tränen zurückzuhalten.
    »Wir können es schaffen, Rachel. Nur gib mir bitte die Gelegenheit, es dir zu beweisen. Diesmal werde ich dich glücklich machen.«
    Sie entzog sich ihm und sah ihn an. Seine Augen waren gerötet. Sie legte die Hand an seine tränennasse Wange, und ihr Herz lief über vor Zuneigung.
    »Ich möchte, dass wir diesmal beide glücklich werden«, sagte sie leise.
    Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Lippen. Es war der Kuss eines Suchenden. Der Kuss zweier Liebender, die nach langer Zeit auf getrennten Wegen wieder zueinanderfinden.
    Vor ihrem geistigen Auge konnte sie sehen, wie die beiden Pfade miteinander verschmolzen. Und auch wenn sie die vielen unvermeidlichen Schlaglöcher und scharfen Biegungen, die vor ihnen lagen, nicht erahnen konnte, eins wusste sie gewiss: Sie würden die Reise gemeinsam machen.

42
    »Ich kann es gar nicht mehr erwarten, bis dieser Gips endlich runterkommt«, jammerte Rachel. »Der treibt mich echt in den Wahnsinn.«
    Lächelnd goss Ethan zwei Tassen Kaffee ein. Seine Frau saß an dem Tisch mit Blick auf den Garten, und vor ihr ausgebreitet lag die Zeitung. Allerdings las sie nicht etwa irgendeinen Artikel, sondern versuchte mit einem verbogenen Drahtbügel, sich unter dem Gips zu kratzen.
    Seine Frau.
    Er konnte es nicht oft genug sagen. Oder hören. Oder denken.
    »Mit dem Ding stichst du dir noch ein Loch in den Arm«, sagte er und stellte eine Tasse vor sie hin. »Wahrscheinlich kriegst du dann noch eine Blutvergiftung. Oder Wundstarrkrampf. Ist der Draht rostig?«
    Sie blickte ihn kurz entgeistert an, dann legte sie lachend den Kleiderbügel beiseite. »Es juckt wie verrückt, und ich kann nichts dagegen tun.«
    Er gab ihr einen Kuss und genoss den kurzen Körperkontakt. Es fühlte
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