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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition)
Autoren: Patrick Dunne
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von Newgrange unter Umständen begraben wurde, die nach unserer übereinstimmenden Ansicht wahrscheinlich kein Zufall waren. Der Ort hatte also eine Bedeutung für diejenigen, die sie dort hingelegt haben. Dagegen hatten Newgrange und die ganze Anlage von Bru na Boinne zu der Zeit, als die Kelten eintrafen, ihre ursprüngliche Bedeutung bereits verloren. Und damit schließe ich meine Beweisführung ab.«
    Draußen im Flur läutete das Telefon. Finian entschuldigte sich und ging hinaus.
    Die Aktivität störte den Schlaf des alten Mannes, und er wachte mitten im Schnarchen auf. »… Boyne-Entwässerungsplan … diese Hohlköpfe … den besten Lachsfluss kaputt gemacht …« Er hatte sich inzwischen aufgesetzt und seinen Beitrag zur Unterhaltung genau an der Stelle wieder aufgenommen, an der er eingenickt war. Ein leichter Schlaganfall hatte sich auf seine Sprechweise ausgewirkt, so dass er manche Worte undeutlich artikulierte, aber es war nicht schwer, das Wesentliche seiner Aussage zu erfassen, da es sich um sein liebstes Steckenpferd handelte. »Siehst du … dort an der Wand …« James deutete mit dem Daumen hinter sich. Ich sah zu einer gerahmten Fotografie, auf der eine Frau neben einem am Schwanz aufgehängten Fisch stand. Er war fast so hoch wie sie selbst und in der Mitte so breit wie ihre Schultern. »Siehst du! Ein großer Lachs in Newgrange … Und sogar damals gab’s schon weibliche Angler …«
    Ich überflog die Inschrift:
    Mrs. Myrtle Hastings mit einem sechzig Pfund schweren Lachs, gefangen im Boyne, unterhalb von Newgrange, Oktober 1926. Länge ein Meter fünfunddreißig, Körperumfang dreiundachtzig Zentimeter.
     
    »Das glaubt einem kein Mensch … So viele Lachse und Forellen … Man is’ auf sie draufgetreten, wenn man durch den Fluss ging …« Er kicherte. »Und nicht nur Sportfische. Hechte, Aale, Barsche …«
    »Mmm …« Ich wollte ihn nicht kränken, aber mein Interesse an dem Thema schwand.
    Er musste es gespürt haben, denn er hielt in seiner Auflistung inne und sagte: »Mein Vater hat mir mal von einer schwarzen Leiche erzählt, die im Boyne getrieben ist … bei Newgrange … vor hundert Jahren oder mehr … ein Mann … ein Nubier, hieß es … die bauten die Pym … Pyrma …«
    »Pyramiden«, sagte ich und kehrte rasch auf meinen Platz zurück. James musste im Halbschlaf ein paar Gesprächsfetzen von unserer Unterhaltung aufgefangen haben. Ich war nun ganz Ohr, und er wusste es. Seine Augen funkelten schalkhaft.
    »Also glaubten die Leute, es gäbe einen Zusammenhang zwischen der Leiche und der Errichtung von Newgrange?«
    Der alte Mann nickte. Man sagte ihm zwar nach, dass er gern Märchen erzählte, aber das klang nicht nach einem.
    In diesem Moment kam Finian zurück.
    »Dein Vater hat mir gerade etwas erzählt, das sehr wichtig sein könnte, was unsere Moorleiche angeht.«
    »Nanu, worüber lässt er sich denn jetzt aus?«
    »Es hat vielleicht schon einmal einen Fund in der Gegend gegeben.«
    Ich wiederholte die Geschichte seines Vaters. »Wenn das tatsächlich auch eine Moorleiche war, wäre es ein triftiger Grund, die ganze Wiese für eine gründliche Ausgrabung zu sperren. Wir sind möglicherweise über eine rituelle Begräbnisstätte gestolpert. Weiß der Himmel, wie viele Leichen dort konserviert wurden.«
    »Dazu brauchst du aber mehr als eine von den Abenteuergeschichten meines Vaters.«
    »Zum Beispiel das Archiv des Meath Chronicle ?«
    »Aber du hast kein Datum. Es wäre die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen …« Finian bemerkte, dass ich ihn durchdringend ansah. »Du erwartest, dass ich das mache?«
    Ich lächelte ihn strahlend an.
    »Also gut«, sagte er und betrachtete eines der Fotos, die ich von dem Wesen gemacht hatte, das neben Mona in der Baggerschaufel lag.
    »Und Malcolm Sherry glaubt, sie könnte das hier zur Welt gebracht haben?«
    »Oder es war noch im Mutterleib.« Ich hatte den Pathologen nicht um eine Klärung des Ausdrucks »Sprössling« gebeten, und der Riss auf der Seite konnte auch ein Hinweis darauf sein, dass es der Bagger aus ihrem Leib gerissen hatte.
    Finian schaute entgeistert. »Das ist doch wohl kein Mensch, oder?«
    »Ich fürchte doch. Und ich glaube, ich habe etwas Ähnliches schon mal gesehen. Ist noch gar nicht lange her.«
    Finian sah mich über seine Brille hinweg an.
    »Nicht in Natur. Eine Darstellung. Auf einer Kirche oder einem Grabstein – irgendwas in der Art.«
    »Ein Gemälde vielleicht? Eins von diesen
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