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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire
Autoren: Katie MacAlister
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zwei Männern bewacht, von denen einer Bens Onkel war und …«
    Tallulah bemerkte eine Touristengruppe, die darauf wartete, dass der Ticketschalter öffnete, und brachte Fran mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Wir sollten uns wohl lieber woanders unterhalten. In einer halben Stunde öffnet der Jahrmarkt.«
    Wir folgten ihr in ihren Wohnwagen, wenngleich der eine oder andere von uns eher widerstrebend.
    »Ich möchte nur ungern als Spielverderberin gelten, und ich möchte auch auf keinen Fall den Anschein erwecken, dass wir euch nicht dankbar wären, dass ihr uns gerettet habt. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass ihr noch einmal in Erinnerungen an euer Abenteuer schwelgen wollt – was ihr ganz nebenbei auch schon auf der dreistündigen Fahrt hierher getan habt, aber gut –, doch Nikola hat Hunger, und ich habe auch Hunger, und außerdem haben wir immer noch nicht entschieden, was wir mit dem da anstellen sollen.«
    »Dein Weib ist äußerst unhöflich, Nikola«, beschwerte sich Rolf und schnaubte, weil er sich neben Finnvid setzen musste.
    »In welcher Hinsicht?«, wollte Nikola wissen und lächelte in Gedanken, als ich mich auf seinen Schoß setzte.
    Eirik verfolgte es mit kritischem Blick, worauf ich ihm erklärte: »Stühle sind begehrt.«
    Er grinste.
    »Sie redet ständig von mir als der und betont das auch noch verächtlich.« Wieder schniefte er und sagte zu Finnvid: »Mein Vater mag zwar kein Baron gewesen sein, doch auch er war von edler Herkunft. Ich lasse nicht zu, dass mich eine Hure so von oben herab behandelt.«
    Finnvid stand vor Erstaunen der Mund offen. »Die Schwiegermutter der Göttin Fran und meine zukünftige Schwiegermutter ist eine Hure?«
    »Okay, wer als Nächster dieses Wort in den Mund nimmt, bekommt eins auf die Nase«, drohte ich mit erhobener Faust.
    Und du behauptest, nicht blutdürstig zu sein.
    Das bin ich auch nicht. Du schon, denn es dürstet dich ständig nach meinem Blut. Aber ich? Ich bin durch und durch Pazifistin. Ich lasse mich nur nicht von deinem fiesen, kleinen Bruder als Nutte bezeichnen.
    Ich habe dir doch schon erklärt, dass er das von Frau Leiven hat. Anfangs haben wir uns eben alle geirrt …
    Ich weiß, ich weiß, aber er könnte endlich Ruhe geben und sich damit abfinden, dass es einfach nur ein Missverständnis aufgrund unterschiedlicher Kleidungsgewohnheiten in unterschiedlichen Jahrhunderten war. Ach Mist, Tallulah hat die ganze Zeit gesprochen und ich habe nichts mitbekommen. Ruhe jetzt.
    Nikola verdrehte im Geiste die Augen (klingt komisch, funktioniert aber) und zog mich dichter an sich.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Imogen gerade. »Du hast doch gesagt, wir müssten nur Rolf finden, um all diese Menschen vor dem Tod zu bewahren, und das haben wir getan. Warum ist die Gefahr noch nicht gebannt und die Welt noch immer aus dem Gleichgewicht?«
    Tallulah hatte Imogen den Welpen in die Hand gedrückt und inzwischen wieder die Wasserschale vor sich stehen. Ich beugte mich ein wenig vor, um hineinzuspähen, doch ich sah nichts weiter als Schwärze. »Die Zeit ist noch immer aus dem Gleichgewicht, weil die Bedrohung noch immer besteht.«
    Ich sah Rolf bitterböse an.
    »Nikola!«, rief er aus und zeigte dabei auf mich.
    »Ich hab nichts gemacht!«, wehrte ich mich.
    »Mit Bedrohung meinst du Bens Onkel?«, fragte Fran. Sie hatte sich mal wieder (ach, diese jungen Leute) neben Ben auf die Sessellehne gehockt.
    »Er gehört dazu, aber das ist noch nicht alles«, verkündete Tallulah und starrte wieder in ihre Schüssel. »Das Mittel, mit dem zahllose Seelen vernichtet werden können, existiert noch immer, und dieser Zustand wird sich erst ändern, wenn es aus der Welt geschafft wurde.«
    »Meinst du damit das wirbelnde Ding?« Mir wurde ganz flau. Klar, auch ich wollte, dass das Portal endlich geschlossen wurde – mit Nikola und mir auf dieser Seite. Aber genauso gut wusste ich, wie gern er nach Hause wollte. Diese Zeit war mein Zuhause, nicht seines, und diese Zeit gehörte zu mir. Für ihn gab es hier nichts Vertrautes.
    »Das Portal, das du heraufbeschworen hast, muss wieder geschlossen werden. Zu viele wissen inzwischen davon.«
    »Aber das gilt doch nur für uns, Rolf und diesen Lemuel. Und den hat David in Gewahrsam. Der wird wohl keine Dummheiten mehr machen, sondern eher von einem Rudel Löwen verspeist werden«, führte ich an.
    »Das stimmt nicht ganz, Herzchen«, entgegnete Nikola mit einem Blick auf Rolf. »Nicht wahr?«
    Der sah zuerst
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