Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
(Kein) Sex mit dem Ex

(Kein) Sex mit dem Ex

Titel: (Kein) Sex mit dem Ex
Autoren: Kelly Hunter
Vom Netzwerk:
wenn ich es recht überdenke. Du solltest es dir wahrscheinlich besser nicht anschauen.“
    â€žDu hast vermutlich recht.“ Trotzdem drehte Jake sich um. Sofort verfluchte er sich für seine Schwäche, denn das Bild einer älteren, aber atemberaubenden Jianne traf ihn mitten ins Herz.
    Sie war immer noch die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Makellose Haut und eine Mähne aus glänzendem schwarzem Haar, die sie zu einer eleganten Hochsteckfrisur aufgetürmt hatte. Jianne war zierlich gebaut und von einer süßen Unschuld umgeben, die Jake verzweifelt zu vergessen versucht hatte. So viel zu ihrer äußeren Schönheit. Davon abgesehen war Jianne Xang in eine Familie hineingeboren worden, deren persönlicher Reichtum den kleinerer Staaten übertraf. Ein unbedeutendes Detail, das sie vergessen hatte zu erwähnen und erst nach ihrer Hochzeit enthüllte.
    Nicht etwa, dass er ihr das nachgetragen hätte oder dergleichen.
    Es war nur so: Hätte er vor ihrer Hochzeit ihren familiären Hintergrund gekannt, dann hätte er es sich zweimal überlegt, sie zu bitten, sein Leben zu teilen. Sie war viel zu behütet gewesen für einen Haufen mutterloser, halb wilder Geschwister, die sich in Jakes Obhut befanden. Zu sanft und empfindsam, um mit der Rauheit ihrer und seiner eigenen Emotionen umzugehen. All das hatte sie zerbrochen.
    Er hatte sie zerbrochen.
    Eigentlich war es ein Wunder, dass sie überhaupt so lange geblieben war.
    Es lag nicht an der Neugier, dass Jake sie weiterhin betrachtete. Neugier war ein mildes Gefühl, das sich leicht beherrschen ließ. Nein, er verspürte ein unstillbares Bedürfnis, jedes kleinste Detail an Jiannes Erscheinung in sich aufzusaugen.
    Also beobachtete er, wie die kleine Layla in den Armen ihrer Mutter Jianne zwei winzige Fäustchen entgegenstreckte. Er sah, wie sich Jiannes perfekt geschwungener Mund zu einem bezaubernden Lächeln verzog.
    Er wollte wegschauen. Er würde wegschauen. Bald.
    Und dann drehte Jianne den Kopf und blickte ihn mit den Augen einer Verführerin direkt an. Sie waren so schwarz wie die Nacht und tiefer als der Ozean. Ihre westliche Form verdankte sie dem Erbe einer Urgroßmutter, die äußerlich Halbbritin gewesen war, innerlich jedoch reine Chinesin. Genau wie Jianne.
    Jiannes Lächeln verblasste. Jake brachte es nicht mal über sich, auch nur ansatzweise zu lächeln.
    Er bemerkte auch kaum, dass der eine Bruder neben ihm leise fluchte und der andere am entgegengesetzten Ende des Raums erstarrte.
    Und dann trat Luke vor Jianne und versperrte ihm die Sicht. Hallie reichte er einen Orangensaft und seinem Gast ein Glas Champagner. War er nur aufmerksamer Gastgeber oder die erste Reihe der Verteidigung? Jake kümmerte es nicht. Das Manöver ermöglichte ihm, tief Luft zu holen, sich zu sammeln und Pete einigermaßen gezwungen anzulächeln. Der erwiderte das Lächeln nicht.
    Wie lange würde er die Party noch ertragen müssen, jetzt wo Jianne und ihre Familie angekommen waren? Fünfzehn Minuten? Eine halbe Stunde? Denn er gehörte nicht in diese exklusive Welt immensen Reichtums und ach so kultivierter Gesellschaft. Er ertrug sie lediglich, während das wilde Tier in ihm unruhig im Käfig hin- und hertigerte und sich nach Flucht sehnte.
    Er blickte auf die riesige Wand aus bodentiefen Fenstern, wünschte sich Flügel und die Erlaubnis, sich seinen Verpflichtungen entziehen zu können. Hastig suchte er nach einer Art Dienstbotentür, irgendeinem Weg nach draußen, auch wenn er ihn nicht nehmen würde.
    â€žIch habe Madeline und Hallie gesagt, dass das niemals funktionieren würde“, sagte Pete. „Ich habe diesen Einwand wiederholt angebracht, aber haben sie vielleicht auf mich gehört? Nein.“
    â€žMir geht es gut“, beruhigte ihn Jake und straffte die Schultern, weil er schon wieder dieses prickelnde Gefühl im Nacken hatte. „Es ist alles in Ordnung.“
    Pete machte ein finsteres Gesicht und drückte damit seine Skepsis aus. Aber er sagte nichts mehr.
    Sie waren alle da – die gesamten Bennett-Geschwister, die Jianne einst hatte aufziehen wollen, als wären sie ihr eigen Fleisch und Blut. Sie hatte gehofft, oder sich vielmehr an die Hoffnung geklammert, dass Zeit und Reife die einschüchternde Wirkung, die sie damals auf sie gehabt hatten, abmildern würden, doch dem war nicht so. Jianne sah ganz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher