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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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endlich bewegen, nur das zählte.
    Sofort nahm sie den Brenner in die Hand, machte schnell ein paar Schritte zur Seite, um einen besseren Überblick zu haben, und drehte sich dann zur Spinne.
    Sie hatte eigentlich vorgehabt, erst eine besonders geeignete Stelle für einen Angriff zu suchen, änderte jedoch ihren Plan, als sie Shane entdeckte. Er lag direkt unter dem gigantischen Vorderleib der Mutterspinne, gefangen wie in einem Käfig - und die Beine der Spinne waren die Gitterstäbe. In so einer Situation war jedes Körperteil der Spinne ein geeigneter Angriffspunkt - und ohne noch weiter zu zögern drehte Keeva die Gaszufuhr des Brenners voll auf, hielt das Gerät in Richtung des kugelrunden, schwarz glänzenden Hinterteils des Untiers - und betätigte den Zünder.
    Mit erstaunlicher Wucht schoss eine erst orange, dann blau leuchtende Flamme aus dem Werkzeug und der pralle Kugelleib der Spinne fing sofort Feuer. Das Tier gab ein ohrenbetäubendes Kreischen von sich und drehte sich zu ihr um. Für einen winzigen Augenblick befürchtete Keeva, dass es sich nun auf sie stürzen und seine tödlichen Klauen in sie schlagen würde - doch dann wandte das Untier sich endgültig von ihr ab und floh in die Richtung, aus der es gekommen war: zurück in ihr Nest.
    Keeva konnte erkennen, dass der gesamte Hinterleib der Spinne lichterloh in Flammen stand - er sah aus, als würde er schmelzen und dicke, schwarze Tropfen fielen auf den Boden. Das Feuer sprang auf die Netze über, an denen die Bestie vorbei rannte. Diese wiederum entzündeten die in ihnen befindlichen Jungtiere, die daraufhin panisch herumrannten, bis sie kurz darauf als kleine, verkohlte Häufchen liegenblieben - und so zog die Mutterspinne hinter sich eine feurige Spur des Verderbens.
    Keeva benutzte ihren Flammenwerfer, um weitere Netze und Spinnennachkömmlinge in ihrer Umgebung zu abzufackeln - und zuckte kurz zusammen, als Shane neben sie trat.
    „Gut gemacht“, sagte er, „Aber wir müssen schauen, dass wir hier herauskommen.“
    Keeva nickte, dann erst sah sie, dass seine Hose am Fußknöchel zerrissen und blutverschmiert war.
    „Hat sie dich doch erwischt?“, fragte sie bestürzt.
    Shane schüttelte den Kopf.
    „Nein, ich habe mich selbst verletzt, als ich mich freigeschnitten habe. Komm jetzt, sonst überholt uns das Feuer.“
    Er drehte sich um und humpelte so schnell er konnte in Richtung Ausgang.
    Keeva röstete noch ein paar besonders dicke Spinnen, dann drehte sie sich um und folgte ihm.

    *

    Auf dem Rückweg durch den Tunnel waren sie deutlich weniger umsichtig als auf dem Hinweg. Keeva lief voran und brannte die in den Gang hängenden Netze kurzerhand nieder. Die Spinnweben glühten zuerst hell auf - und schrumpften dann schnell zu kleinen, schwärzlichen Krümeln zusammen. Die Spinnen, die nicht dem Feuer zum Opfer fielen, starben unter den Stiefelsohlen von Keeva und Shane - und als die beiden schließlich wenige Minuten später durch die Außentür ins Freie stolperten, hustend und eingehüllt in eine Rauchwolke, waren sie über und über mit Rußflocken, Resten von Spinnweben und milchigem Spinnenblut bedeckt.
    Sobald sie ins Sonnenlicht traten, war Edward auch schon neben ihnen. Shane wechselte ein paar Worte mit ihm, der Inspektor drehte sich um und gab den Feuerwehrleuten, die einsatzbereit vor dem Tor gewartet hatten, ein Zeichen. Sofort machten diese sich an ihre Arbeit und verschwanden im qualmenden Tunnelsystem.
    Shanes noch immer blutender Knöchel wurde von einem anwesenden Sanitäter verarztet - und so stand Keeva unversehens allein neben Edward und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Das Adrenalin, das bis eben noch literweise durch ihre Adern geflossen zu sein schien, verflüchtigte sich und Erschöpfung sowie nachträglich empfundene Angst machten sich breit. Ihre Hände fingen an zu zittern, trotzdem fühlte sie eine Mischung aus Stolz und Trotz in sich. Das hier war sozusagen ihr erster offizieller Auftrag gewesen - und sie fand, sie hatten ihn im Großen und Ganzen doch recht gut gemeistert!
    Edward räusperte sich. Auch er schien ein wenig verlegen zu sein.
    „Shane sagte, bis der Feuerwehrtrupp zum Nest vorgedrungen ist, wäre von der Mutterspinne sicherlich nichts mehr übrig. Siehst du das auch so?“, fragte er.
    Keeva horchte auf. Er fragt mich um meine Meinung, dachte sie erstaunt. Also nimmt er mich ernst. Sie lächelte. Ein Funke der Hoffnung regte sich in ihr. Vielleicht würde ja doch noch alles zu einem
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