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Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Titel: Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)
Autoren: Dan Gronie
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»und uns lieber auf die Ferien bei deinem Großvater konzentrieren.« Niko wandte sich Sebastian zu. »Ja, in dem Garten von meinem Großvater können wir toben und brüllen ...«
    »... so viel und so laut wir wollen«, beendete Lars den Satz.
    »Und wir dürfen im Garten Löcher graben, um nach versteckten Schätzen zu suchen«, schwärmte Niko.
    Sebastian spürte sein Herz vor Freude bis in den Hals klopfen. »Ich habe mir extra eine neue Schaufel gekauft«, sagte er.
    »Und, hast du sie schon ausprobiert?«, wollte Juana wissen.
    »Mein Vater würde mir den Hintern versohlen, wenn ich seinen Rasen umgraben würde«, gab Sebastian deprimiert zurück.
    »Na ja, mein Vater würde mir vermutlich auch den Hintern verhauen«, sagte Lars.
    »So ein Unmensch ist dein Vater doch auch wieder nicht«, wandte sich Juana an Sebastian.
    »Dann müsstest du mal ein paar Tage bei uns bleiben«, stachelte Sebastian sich selber auf. »Ich darf nur selten im Garten spielen und muss immerzu lernen – mein Vater lässt meinem Bruder alles durchgehen und an mir hat er immer etwas auszusetzen. Ich habe oft das Gefühl, dass er Manuel mehr liebt als mich. Ihm hört er immer zu ... immer – und zu mir sagt er immer bloß: RUHE! -«, Sebastian schwieg für einen kurzen Moment, »- und wie würdest du das nennen, Juana?«, fragte er.
    Juana zuckte mit den Schultern. »Aber deine Mutter ist doch ganz in Ordnung.«
    »Ja, das ist sie«, Sebastian nickte zufrieden, »sie ist genau das Gegenteil von meinem Vater, deswegen streiten sich die beiden auch oft – meistens wegen mir, das finde ich zum ...«
    »Ach, komm, Sebastian, lass es gut sein«, Niko klopfte ihm auf die Schulter, »denk lieber an die Ferien bei deinem Großvater – dann geht es dir bestimmt wieder besser.«
    »Ja«, sagte Sebastian, »eine ganze Woche bei Großvater Joe. Das wird bestimmt ...«
    »... super cool werden«, beendete Niko den Satz.
    »Dein Großvater hat ein riesiges Haus.« Juana war begeistert. »Nur leider lebt er allein, seit dem plötzlichen Tod deiner Oma. Das tut mir irgendwie leid«, sie blickte Sebastian traurig an.
    »Mir auch«, gab Sebastian zu.
    »Fährt uns dein Vater oder deine Mutter?«, wollte Niko wissen.
    »Mein Vater fährt uns, meine Mutter hat leider keine Zeit.« Enttäuschung lag in Sebastians Stimme.
    Die Schulglocke läutete das Ende der Pause ein.
     
    ***
     
    »Na, Sebastian, freust du dich schon, auf den Urlaub bei deinem Großvater?«, fragte Rebecca nach dem Abendessen, als sie mit Sebastian alleine im Wohnzimmer war.
    »Ja, sehr, Mutter. Großvater hat immer schöne Geschichten zu erzählen, und manchmal liest er aus einem alten Buch vor.«
    »Ich freue mich für dich und deine Freunde«, sie nickte zufrieden, »wirklich, Sebastian.« Sebastian sah zu ihr auf. »Ich hatte leider nicht so einen netten Großvater wie du, Sebastian.«
    »Das tut mir leid, Mutter.«
    »Mir auch.«
    »Ich gehe nach oben in mein Zimmer und packe meine Tasche.«
    »Soll ich dir helfen?«
    »Nein, das kann ich schon alleine, Mutter.«
    »So langsam wirst du erwachsen«, lächelte sie.
    »Ja, Mutter«, sagte Sebastian stolz und rannte die Treppe hinauf, in sein Zimmer.
    Sebastian flitzte hin und her, schnappte sich T-Shirts, Jeans, Socken, Unterhosen und warf sie auf das Bett. Dann öffnete er eine Schublade, holte eine Taschenlampe und Batterien heraus, die neben seinen Jeans auf dem Bett landeten. Er holte dies und das noch aus dem Schrank und den Schubladen, und im Nu hatte er statt einer Reisetasche zwei gepackt. Endlich war er fertig und setzte sich ans Fenster, sah hinaus in eine sternenklare Nacht. Sebastian überlegte, mit welchen Fantasy-Rollenspielen sie sich bei Großvater Joe die Zeit vertreiben sollten, und plötzlich überkam ihn der absurde Gedanke, ob nicht doch ein Fünkchen Wahrheit an all den vielen Geschichten lag, die es über Elfen, Zauberer, Drachen, Trolle, Hexen und Feen gab.
    Als er einen leuchtenden Stern beobachtete, stellte er sich die Frage, ob es wohl dort oben, irgendwo auf einem Planeten, auch jemanden gab, der jetzt wie er zum Fenster hinausblickte, sich den Himmel betrachtete und sich die gleichen Gedanken machte.
    Sebastian wurde langsam müde. Seine Augenlider fühlten sich schwer an, und er beschloss ins Bett zugehen, doch zuvor warf er noch einen kurzen Blick hinauf zu den Sternen und machte ganz große Augen, als er eine Sternschnuppe mit einem leuchtenden Schweif am Himmel vorüberziehen sah. Sebastian presste
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