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Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman

Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman

Titel: Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman
Autoren: Verlag Vogelfrei
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wirkte plötzlich aufgebracht, entrüstet.
    „Und ob ich mich erinnere! Und du hast für Joe Wegener …“
    Die drei Leute, die soeben die Kneipe betraten, schauten verwundert, wie Kaletzke mit der Faust auf den Tisch schlug.
    „Hey, Karlo, was geht ab“, kam die leicht angetrunkene Frage des ersten der drei Männer.
    Die restlichen Tische waren alle besetzt. Der Wortführer schaute sich suchend um.
    „Habt ihr was dagegen, wenn wir uns dazusetzen?“
    Karlo erkannte sofort die Gelegenheit. Jetzt würde es einfacher für ihn sein, Tobias mit zu sich in seine neue Wohnung zu lotsen.
    Er versuchte, so neutral wie möglich zu wirken.
    „Nein, nein, setzt euch nur. Wir wollten sowieso gerade gehen.“
    Als er das erstaunte Gesicht von Tobias bemerkte, setzte er an Kaletzke gewandt hinzu: „Komm, lass uns noch mal zu mir gehen. Ich hab auch noch ein paar Flaschen Bier im Kühlschrank.“
    Nach einem kurzen Blick auf die Neuankömmlinge beugte er sich verschwörerisch zu seinem Freund und beschied ihm mit gedämpfter Stimme: „Ich hab dir noch jede Menge zu erzählen. Das muss doch von denen hier keiner mitkriegen, meinst du nicht auch?“
    Tobias zögerte einen Augenblick, dann gab er nach.
    „Wahrscheinlich hast du recht. Mit den drei Geheimagenten hier haben wir bestimmt keine Ruhe mehr.“
    Er winkte in Richtung der Theke.
    „Zahlen, Isa.“
    Karlo gab einen Schuss ins Blaue ab. Er versuchte, harmlos zu klingen.
    „Neulich nachts hab ich wohl das Schloss nicht mehr gefunden, was?“
    Er öffnete die Haustür und trat vor Kaletzke ins Treppenhaus. Hundert Euro hätte er gegeben, die Reaktion von Tobias beobachten zu können.
    „Du hast übrigens vergessen, meine Wohnungsschlüssel abzuziehen und mir in die Tasche zu stecken“, legte er nach. „Die haben die ganze Nacht von außen im Schloss gesteckt. Na ja, ist ja nichts passiert. Auf jeden Fall danke fürs Heimbringen. Ich hätte es alleine wahrscheinlich nicht mehr gepackt.“
    Karlo stieg die Treppe empor, Tobias folgte ihm schweigend ein paar Stufen dahinter. Endlich ergriff er doch noch das Wort.
    „Mann, Karlo, tut mir leid. Das mit deinen Schlüsseln, meine ich. Ich war selbst ganz schön angeschlagen. Am Morgen hatte ich einen Kopf wie eine Rumbarassel, kann ich dir sagen.“
    Karlo grinste zufrieden, als er seine Wohnungstür aufschloss. Wie er nach Hause gefunden hatte, war nun wohl geklärt.
    „Schon okay.“
    Kurz darauf hing Karlo mit übereinandergeschlagenen Beinen auf seiner Couch. Tobias saß auf der anderen Seite des Wohnzimmertisches und schien unschlüssig. Für einen Augenblick schwiegen die beiden Männer und eine peinliche Stille erfüllte den Raum. Kaletzke durchbrach sie als Erster.
    „Hast du nicht was von Bier gesagt?“
    „Klar, Mann, logo, ich hol uns was zu trinken.“
    Karlo war froh, etwas tun zu können. Er musste noch einen Moment nachdenken.
    Er schielte nebenbei auf den zweiten Sessel, auf dem Diogenes inzwischen ruhte. Der Kater schlief fest und ließ bei jedem dritten Atemzug ein rasselndes Pfeifen hören. Karlo schüttelte den Kopf. Eine Katze, die schnarchte. Und von wegen: Katzen sind nachtaktiv …
    Tobias ließ den Blick von seinem bequemen Sessel aus im Zimmer schweifen, als unvermittelt das Bild Sabines auf dem Tisch in sein Sichtfeld geriet. Als er erkannte, um was es sich handelte, fiel er aus allen Wolken.
    Karlo öffnete indessen schnell die Bierflaschen und eilte zurück ins Wohnzimmer. Als er das Foto in Kaletzkes Hand sah, versuchte er, ruhig zu klingen.
    „Brauchst du ein Glas?“
    Tobias ging nicht darauf ein. Seine Stimme überschlug sich.
    „Wo hast du das Bild her? Sag bloß, du hast in meiner Wohnung rumgeschnüffelt? Bist du noch ganz dicht? Ich verstecke dich, weil die Bullen hinter dir her sind, und du stellst mir die Wohnung auf den Kopf?“
    Kaletzkes Gesicht war hochrot vor Zorn.
    Karlo hatte keine Zeit, lange zu überlegen. Er versuchte es mit derselben Ausrede wie bei der Polizei. Als er begann, sprach er leise, sehr leise und schaute Kaletzke dabei in die flackernden Augen.
    „Bist du übergeschnappt? Warum in aller Welt sollte ich deine Bude filzen? Das Bild hab ich hier in meiner Wohnung gefunden. Ich dachte, das gehört Joe. Wer ist das überhaupt?“
    Es sah aus, als dachte Tobias nach. „Er scheint es zumindest für möglich zu halten“, dachte Karlo. Gespannt wartete er auf Tobias’ Antwort.
    „Ach, vergiss es.“
    Kaletzke sah noch einmal auf das Bild.
    „Tut mir leid,
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