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Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi
Autoren: Eva Rossmann
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wurde. In dem Brief steht etwas von einem Verhältnis zwischen ihr und Hoffmann, und dass sie ihn nie wirklich gemocht hat, sondern nur mitgespielt hat, wegen des Jobs und so, aber jetzt reiche es. Es sollte auch etwas von Korruption drinnen stehen, der Name Doledo muss fallen. Wer weiß, wen wir mit dem Brief anlocken.“
    „Und Pollac, ich meine ‚reicher Liebhaber‘, erzählt das einfach so herum?“
    „Er ist verwirrt, voll Trauer, und am besten: Er soll es der deutschen Praktikantin erzählen. Die trägt alles weiter. Hoffmann erfährt es noch am selben Tag, und von ihm erfährt es Doledo, darauf wette ich. Einer wird den Brief holen wollen.“
    „Rezeptionistin erkennt Pollac.“
    „Mit einer Perücke und Schnurrbart? Nie.“
    Vesna nickt. Endlich eine dramatische Hauptrolle für Lilac. Man wird einen Weg finden, ihn zu beschützen.
    Ich husche durch die Lücke im Zaun zurück, ich muss den Brief aufsetzen. Besser, er existiert tatsächlich. So hat Pollac auch eine Vorlage, an die er sich halten kann. Ich hoffe, die Regenwaldtour ist bald zu Ende.
    Im Garten begegnet mir Silberanker und ein Zweiter von der Wachtruppe. Worüber hat Angela la Croix mitten in der Nacht mit Hoffmann geredet? Es hatte wohl damit zu tun, dass sie die Wachtruppe loswerden wollte. Doch Hoffmann denkt offensichtlich nicht daran, seinen Männern fürs Grobe zu kündigen. Das Dienstblatt. Darauf hat Hoffmann empfindlich reagiert. Ich halte Silberanker auf, er sieht sich um, es ist ihm gar nicht recht. Aber die Aggressivität der Burschen scheint gebrochen.
    Niemand kann uns hören. „Danke, es hat geklappt. Der erste Teil ist erledigt, der Drogenkurier sitzt, entweder war er es, der Mick ermordet hat, oder jemand von seiner Organisation. Big Tin hat von einem Dienstblatt geredet. Ihr hättet den Auftrag gehabt, euch in der Mordnacht vorne an der Strandseite aufzuhalten.“
    Silberanker nickt. „Ja, das ist richtig. Es ist in unserem Umkleideraum gehangen.“
    „Wer hat es unterschrieben?“
    „Keine Ahnung, das ist immer nur so ein Kürzel. Er oder sie. Von jemand anderem haben wir keine Anweisungen bekommen, nur von den Chefs persönlich.“
    „Kann ich es sehen?“
    „Ich weiß nicht … Ich weiß gar nicht, ob es das Blatt noch gibt.“
    „Bitte. Ich hab Big Tin geholfen.“
    „Er sitzt.“
    „Nicht mehr lange.“
    „Okay, ich schaue nach, aber Sie bleiben hier. Wenn ich es finde, bringe ich es.“
    Es dauert nicht lange. Das Blatt wurde von Hoffmann unterschrieben, bestätigen die beiden. „Ist das nicht egal?“, fragen sie.
    „Die Uhrzeit. Wann habt ihr das Blatt gesehen?“
    „Um Mitternacht haben wir Schichtwechsel. Das verschiebt sich meistens etwas nach hinten. Also kurz vor Mitternacht habe ich mir etwas zu trinken geholt, da war es noch nicht am Bord. Eine halbe Stunde später beim Schichtwechsel ist es dann da gehangen.“ Er strahlt auf. „Ich verstehe: Wenn es die Resident Managerin unterschrieben hätte, wüsste man, dass sie um Mitternacht noch gelebt hat.“
    Das weiß man ohnehin, aber alles muss ich meinen neuen Freunden auch nicht verraten.
    Ein Rezeptionist hält mich auf. „Eine Nachricht für Sie.“
    Der Reporter. Neuigkeiten. Ich soll ihn so schnell wie möglich am Hügel zwischen Best Bay und Shipwreck Bay treffen. Den Hügel kenne ich, da war ich mit Thomas, am Tag nachdem Angela … Ob der alte Subaru den schlechten Weg bewältigen kann? Wenn nicht, werde ich eben das letzte Stück laufen. Neuigkeiten über den Mord an Angela. Da bin ich gespannt, ich werde mir jedenfalls anhören, was er zu sagen hat. Warum er es gar so geheimnisvoll macht? Ich stopfe den Zettel mit der Nachricht in meine Jeanstasche.
    Ich treffe Bata beim Blumengießen, natürlich könne ich das Auto nehmen, die Drogensache sei ja großartig gelaufen. Ich nicke nur kurz und rase los.
    Ausfahrt, Weg zur Inselstraße. An der Kreuzung drehe ich noch einmal um, zurück zum Pleasures, ich parke den Subaru direkt vor dem Eingang, jetzt bin ich es, die eine Nachricht hinterlässt, für alle Fälle.
    Zurück zur Inselstraße, Siedlungen, Palmen, graue, ehemals bunt bemalte Holzhäuser mit handgeschnitzter Veranda und einer rohenMauer aus Betonschalsteinen davor, fast hätte ich einen Hund übersehen, eine schreiend bunte Bar, Musikfetzen.
    Baby, don’t get lost
,
    On the road to nowhere
,
    Believe in the green flash
,
    And before night falls
,
    Come to me
,
    Come baby, come, come

    Zuckerrohr, an der Ausfahrt zur Best Bay
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