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Kaetzisch fuer Nichtkatzen

Kaetzisch fuer Nichtkatzen

Titel: Kaetzisch fuer Nichtkatzen
Autoren: Martina Braun
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zusätzlich zu dem sichtbaren Fauchgesicht den Gegner warnt.
    (Foto: Fotonatur.de/Meyer)
     
    Auf kurze Entfernung ist dieser Luftstoß sogar spürbar. Das ist der Grund, warum Katzen es als unangenehm und abwehrend empfinden, wenn man ihnen ins Gesicht bläst, und wir können uns diesen Umstand bei der Erziehung zunutze machen. Aber bitte ausschließlich (!), wenn es darum geht, körperliche Grobheiten, wie zum Beispiel überbordendes Spiel mit Kralleneinsatz, abzuwehren! Zu häufig und falsch eingesetzt, kann diese „Erziehungsmaßnahme“ der Katze Angst vor dem Menschen als „Riesenkatze“ bereiten.
    Je eindrücklicher eine Warnung geäußert wird, desto ernst zu nehmender ist sie. Mit diesem stimmlosen Laut droht die Katze dem „Gegner“ nicht nur visuell (Fauchgesicht), sondern auch taktil (Luftstoß) und akustisch (Fauchgeräusch). Es ist die letzte Chance, einem saftigen Pfotenhieb aus dem Weg zu gehen!
     
     
     
    Ein Warnlaut gegenüber nichtkätzischen „Gegnern“ ist das Spucken, wobei die Katze oft gleichzeitig den typischen Katzenbuckel macht. (Foto: Schanz)
Spucken
    Das sogenannte Spucken entsteht, wenn die Katze die Atemluft scharf und explosionsartig ausstößt. Es ist ein Warnlaut und dient dazu, den stets andersartigen, nichtkätzischen „Gegner“ zu beeindrucken, zu bluffen und dadurch Zeit zur Flucht zu gewinnen oder sich eine Chance auf eine vorteilhaftere Position zu verschaffen. Das Spucken dient also nicht zur Kommunikation von Katze zu Katze. Gleichzeitig wird häufig der Katzenbuckel zu sehen sein.

     
     
    Auch der Katzenbuckel will gelernt sein – wie man sieht …
    (Foto: Fotonatur.de/Morsch)
Knurren
    Den drohenden Laut des Knurrens kennen wir alle – nicht nur von Katzen, sondern auch von Hunden, ja sogar von Kaninchen! Gewisse Signale werden eben artübergreifend – und darüber hinaus auch von uns Menschen – verstanden. Diese Art der Kommunikation ist also „interspezifisch“ verständlich. Es macht Sinn, dass es sich dabei immer um grundlegende Empfindungen wie Warnung, Abwehr oder Angst handelt. Begleitend dazu sehen wir, dass das Tier sich groß macht, indem es zum Beispiel das Fell sträubt, auf den Zehen läuft und einen Buckel macht, um den Gegner abzuschrecken und zu täuschen (Vögel plustern die Federn auf, Hunde oder Katzen sträuben das Fell, um nur einige Beispiele zu nennen). Fühlt sich eine Katze ernsthaft bedroht oder in die Enge getrieben, kann sich ein Fauchen in ein Knurren wandeln. Es ist ratsam, eine knurrende Katze ernst zu nehmen, denn sie signalisiert damit unmissverständlich, dass sie gegebenenfalls bereit wäre, zum Angriff überzugehen und auch zuzubeißen.
    Erstaunlich ist es, mit welcher Tiefe und Inbrunst bereits jugendliche Katzen knurren können. Dabei muss es sich nicht unbedingt um den „Ernstfall“ handeln. Im Spiel wird Knurren und dessen Wirkung auf den anderen „geübt“ und ausgetestet – auch wenn es dabei nur um eine Fellmaus oder eine profane Stubenfliege geht.

     
     
    Das Grollen ist quasi die letzte Warnung vor dem Angriff.
    (Foto: Fotonatur.de/Meyer)
Grollen
    Das Grollen setzt die erwachsene Katze hauptsächlich im Rahmen der innerartlichen Kommunikation – also von Katze zu Katze – ein. Und dies zumeist dann, wenn ihr ein Artgenosse zu aufdringlich wird. Es ist die stimmhafte Steigerung des Knurrens und dient der Warnung: „Es reicht! Treib es nicht auf die Spitze, sonst rumpelt’s im Karton!“
Schnattern
    Die Bedeutung des „Schnatterns“ ist noch weitgehend ungeklärt. Katzen zeigen dieses Verhalten, wenn sie auf eine begehrte, aber unerreichbare Beute konzentriert sind. Dabei wird dasMäulchen leicht geöffnet und die Katze „schnattert“, „gackert“ oder „meckert“. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Übersprunghandlung (siehe Kasten auf Seite 35 )
    Übrigens: Eine Katze, die hinter der Fensterscheibe sitzt und konzentriert schnatternd einen Vogel oder grollend eine andere Katze beobachtet, kann durchaus eine Stauung der nicht ausgelebten Motivation erleben und sollte in diesem Moment nicht angefasst werden. Sie könnte mit umorientierter Aggression reagieren, sich also blitzschnell umdrehen und nach der streichelnden Hand schlagen. Die Katze, die sich nämlich gerade derart auf der (Augen-)Jagd oder in einem (Augen-)Duell befindet, steht unter enormer Anspannung und rechnet nicht damit, berührt zu werden. Hände weg, lieber Mensch, denn wer jetzt einen Hieb einfängt, hat wirklich
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