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Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)

Titel: Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
Autoren: Cahal Armstrong
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viele Details zu ihrer Person. Auch wenn diese Details ihr schmeichelten, war ihr der Respekt vor ihrer Stellung im Augenblick lieber, als die Anerkennung ihrer weiblichen Qualitäten.
    »Charna befahl mir, Euch durch das Portal zu geleiten. Die Lage in den Sümpfen der Sidaji ist bedrohlich. Sie scheinen alle zu sterben.«
    Faunus blickte gedankenverloren in die Ferne. Seine Stirn lag eine Zeit in tiefen Falten, bevor er sich wieder ihr zuwandte.
    »Wir brechen sofort auf. Seid Ihr durch das Portal gekommen?«
    »Charna brachte mich direkt hierher.«
    Er lachte freudlos und schüttelte den Kopf. »Das erste Mal mit ihr gesprungen?«
    Seraphia nickte und strich sich ihr klatschnasses Haar aus dem Gesicht. Sie wrang es aus und glättete es vorsichtig.
    Er beobachtete sie stirnrunzelnd. »Habt Ihr Eure Robe verloren?«
    Sie schüttelte energisch das Wasser von den Händen und enthielt sich eines Kommentars.
    Der Herr von Garak Pan verengte die Augen abschätzend. »Ihr habt doch nicht etwa im Sahm gebadet, oder?« Er hielt inne und musterte ihre feuchte Haut mit ernstem Blick.
    Oh, bitte nicht! Bei Sarinaca!
    Sie schluckte. »Ich hatte seit Tagen nicht baden können und da war dieser Teich ...«
    »Ihr seid auch noch schmutzig in den Sahm gestiegen? Das ist ein Sakrileg sondergleichen!«
    Er schien ehrlich wütend und sie wurde unsicher. Beim Orden wurde ein Sakrileg nicht als Kleinigkeit abgetan. Plötzlich wünschte sie sich den ersten Faunus herbei. Er war bei der Sache womöglich etwas toleranter.
    Sie verschränkte die Arme. »Ich habe Euch gesucht. Nachdem ich Euch nicht sofort finden konnte, habe ich, äh, ich - ihr ... also der erste Faunus hat mich jedoch über meinen Irrtum aufgeklärt und ich entschuldige meinen Fehler - nochmals. Ich wusste nicht, dass man nicht ... ich wollte sicher kein Sakrileg begehen!«
    Er sah ihr streng in die Augen und schüttelte dann den Kopf. »Der alte Lüstling ist Euch bis zum Wasser gefolgt und hat Euch minutenlang zugesehen, bevor er sich zu erkennen gab. Ich muss mich entschuldigen. Betrachten wir die Angelegenheit als vergessen.«
    Faunus folgte dem Pfad und bedeutete Seraphia, sich zu beeilen. Er beschleunigte seine Schritte. Die Sache schien für ihn abgehakt. Sie ächzte und schaute peinlich berührt zu Boden. Obwohl wütend, zwang sie sich, ihm zu folgen.
    »Die Situation ist pikant.«
    Seraphia sah ihn verwirrt an. »Ich weiß, ich ...«
    Ach verdammt, er meint mich gar nicht mehr. Ich muss mich zusammenreißen. Wenn ich nur nicht so müde wäre.
    Sie atmete tief ein. »Die Sidaji sind beinahe handlungsunfähig. Nur eines der Ratsmitglieder scheint noch halbwegs bei Sinnen zu sein und es geht stetig bergab mit ihm. Die Heiler geben ihm noch ein paar Tage.«
    »Ich dachte, die Heiler von Asla hätten ein Gegenmittel gefunden?«
    »Dieser Ansicht waren wir auch, aber dann starben die Erkrankten doch plötzlich. Das Mittel scheint die Krankheit nur zu verlangsamen.«
    »Verdammt!«, fluchte er zwischen den Zähnen hervor und blieb stehen. »Ich muss mich auf diese Sache konzentrieren!«
    Energisch schritt er aus, und sie erreichten die Lichtung einige Zeit später. Er machte ihr sogleich mit ungeduldigen Handzeichen klar, sich zu setzen und entfernte sich ein Stück.
    »Wir sollten nicht zögern, sondern gleich ...«
    »Ich weiß! Setzt Euch und wartet ab! Das hier ist wichtig. Sehr wichtig.«
    Seraphia ließ sich nieder und spürte das kühle Gras auf der Haut. Faunus trat in das Zentrum der Lichtung und vollführte eine Art langsamen Tanz. Dann blieb er regungslos minutenlang stehen, mitten in der Bewegung erstarrt. Sie stand zögernd auf und rief ihre Aurasicht herbei. Der seltsame Mann glühte intensiv. Tausende von Fäden gleißender Energie entströmten ihm und flossen zu ihm zurück. Er wirkte wie in Trance.
    So eine Form von Magie hatte Seraphia nie zuvor gesehen. Etwas Unheimliches ging von der Stille aus, die sich urplötzlich über den Wald legte, wie ein schweres, dunkles Tuch. Die Vögel, die eben noch weithin hörbar zwitschernd die Abendstunden einleiteten, verstummten jäh. Das Plätschern des Sahm erklang hingegen unnatürlich laut und schnell, beinahe hektisch. Zwielicht senkte sich jetzt rascher als natürlich über die Lichtung und tauchte sie in wenigen Herzschlägen in eine tintenschwarze Finsternis. Obol, der zweite Mond Kabals ging in einer schmalen Sichel auf und zog einen milchigen Streifen seines Lichts hinter sich her. Sterne blinkten
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