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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten
Autoren: Mike Resnick
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verfolgte, nahmen ein paar Nebenstraßen und erreichten wenig später Winnifreds Wohnhaus. Das Türwesen – Mallory fiel es einfach schwer, ihn als üblichen Türsteher zu betrachten – erkannte den Detektiv und gewährte den beiden Eintritt, und einen Moment später stiegen sie aus dem Fahrstuhl und fanden sich in der siebten Etage wieder.
    Mallory klopfte an. Winnifred öffnete, etwas weniger blass als zuvor.
    »Und wer ist das? Dein neuer Freund?«, fragte sie und starrte Bats McGuire an.
    »Ein Experte für Vampire«, antwortete Mallory.
    »Ja, danach sieht er auch aus«, sagte sie. »Kommt rein. Kann ich Ihnen Tee anbieten?«
    »Nein danke«, sagte McGuire. »Wir haben gerade etwas getrunken.« Er starrte ihre Trophäenwand an. »Da haben Sie aber wirklich eine feine Sammlung, Ma’am.«
    »Nennen Sie mich Winnifred oder Oberst Carruthers.«
    »Mir gefällt besonders die Banshee.«
    »Kennen Sie sich mit Banshees aus, Mr ... ah?«
    »McGuire, Ma’am, Bats McGuire. Und ja, einige meiner besten Freunde sind Banshees.«
    Sie betrachtete ihn kalt. »Banshees sind eine bösartige und mürrische Lebensform.«
    »Ja, Ma’am, das sind sie ganz gewiss«, pflichtete er ihr prompt bei. »Man kann es nicht riskieren, ihnen auch nur eine Sekunde lang den Rücken zuzuwenden. Wenn man aber ein siebenundvierzig Jahre alter arbeitsloser Vampir ist, nimmt man die Freunde, die man findet.«
    Winnifred drehte sich zu Mallory um. »Ich vermute mal, dass Rupert sicher in einem Hotelzimmer untergebracht ist?«
    »Ihm sind Flügel gewachsen«, sagte Mallory.
    »Er hat sich in eine Fledermaus verwandelt?«, fragte Winnifred erstaunt. »Ich hätte gar nicht gedacht, dass es mit ihm schon so weit gekommen ist.«
    »Schlechte Wortwahl«, gestand Mallory. »Wir sind bei Noodnik hineingeschneit – du kennst den Laden; dort haben wir vor wenigen Monaten Skippy den Falschspieler erwischt –, und er hat etwas gesehen, was ihn erschreckte, sodass er Reißaus nahm. Vielleicht war es Aristoteles Draconis, der Vampir vom Schiff; es kann auch etwas anderes gewesen sein. Das erfahren wir erst, wenn wir ihn wiedergefunden haben. Mr McGuire hier hat angeboten zu helfen.«
    »Die Stadt ist groß, John Justin«, gab Winnifred zu bedenken. »Wir teilen uns am besten auf.«
    »Du gehst nirgendwohin«, sagte Mallory. »Ich möchte, dass du zu Hause bleibst und wieder zu Kräften kommst.«
    »Sind wir gleichgestellte Partner, John Justin?«
    »Du weißt, dass wir es sind.«
    »Dann hör auf, mir Anweisungen zu erteilen«, sagte sie. »Wir teilen uns auf.« Sie ging zu ihrem Schlafzimmer. »Ihr wartet hier einen Moment lang. Ich bin gleich zurück.«
    »Wahrscheinlich wird sie sich Wangenrouge auflegen, damit sie nicht so blass wirkt«, sagte McGuire.
    Mallory schüttelte den Kopf. »Sie nicht«, sagte er. »Sie hat etwas anderes vor, aber ich will verdammt sein, wenn ich es weiß.« Er zuckte die Achseln. »Na ja, wir finden es gleich heraus.«
    »Sie ist wirklich eine Mordsjägerin«, sagte McGuire, während er ihre Trophäen betrachtete.
    »Die beste«, fand Mallory.
    »Und auch eine romantische«, setzte der Vampir hinzu, während er einen Blick auf die Liebesgeschichten auf den Regalen warf.
    »Nicht ganz so erfolgreich«, bemerkte Mallory, »obwohl sie es verdient hätte.«
    McGuire verwandte einige Minuten mehr darauf, sich die Errungenschaften eines ganzen Lebens anzusehen, das der Aufgabe gewidmet gewesen war, sich gegenüber den wildesten Tieren des Dschungels zu behaupten und zugleich vor wilden Tieren der Städte zu verstecken – denen, die Anzüge und Aktenkoffer trugen und Martinis tranken. Dann ging die Tür zum Schlafzimmer auf, und Winnifred trat hervor.
    Sie trug Khakihemd und -shorts, Jagdstiefel und einen Tropenhelm. Schnurstracks marschierte sie zum Gewehrständer und holte ihre Lieblingswaffe hervor, eine.550er Nitro Express.
    »Ich bin so weit«, sagte sie.
    »Du kannst nicht allein losziehen!«, protestierte Mallory. »Sieh dich doch an! Du kannst die verdammte Knarre kaum anheben.«
    »Es ist ein Gewehr, John Justin«, korrigierte sie ihn. »Knarren trägt man in Hüfttaschen. Vampire pustet man mit einer Nitro Express weg.« Sie wandte sich an McGuire. »Das geht nicht gegen Sie.«
    »Winnifred, das ist lächerlich, vielleicht gar selbstmörderisch. Du bist nicht in der Verfassung, hinter einem Wesen herzujagen, das wahrscheinlich für Kugeln unempfindlich ist.«
    »Ich habe noch mein Jagdmesser und meinen Verstand«,
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