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Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten

Titel: Justin Mallory 02 - Mallory und die Nacht der Toten
Autoren: Mike Resnick
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Einkaufstüte voller Einkäufe ab, strich sich einige Falten aus dem Kleid und ein Büschel grauer Haare aus dem rundlichen Gesicht und atmete tief aus.
    »Man glaubt ja nicht, was da draußen los ist«, erklärte Winnifred Carruthers. »Ich bin richtig fertig! Es hat fast eine Stunde gedauert, einen Krug Räucherwerk zu bekommen, und die Schlange bei den schwarzen Kerzen war endlos. Alle Welt kauft auf den letzten Drücker ein.«
    »Ich dachte, das täte man an Heiligabend«, sagte Mallory.
    »Das gilt für das Manhattan, das du verlassen hast, John Justin«, wandte sie ein. »In unserem Manhattan feiert alle Welt All Hallows’ Eve, den Abend vor Allerheiligen.«
    »Nenn es ruhig, wie du möchtest, aber da, wo ich herkomme, heißt es Halloween.«
    »Die jüngere Generation nennt es so«, räumte Winnifred ein. »Für den Traditionalisten bleibt es jedoch All Hallows’ Eve. Du solltest aufmerksamer sein, John Justin. Die ganze Stadt macht sich bereit zu feiern.«
    »Ich hätte eigentlich gedacht, dass dieses Manhattan genug unter Gespenstern und Goblins und nächtlichen Unruhestiftern gelitten hat, ohne auch noch einen Tag einzuplanen, an dem man sie feiert«, bemerkte Mallory trocken.
    »Du siehst das ganz falsch, John Justin«, fand Winnifred. »Es ist ein festlicher Anlass.« Sie lächelte glücklich. »Mein Neffe Rupert ist für eine Woche zu Besuch gekommen. Er ist erst gestern eingetroffen. Ich hoffe, ihm gefallen einige der Geschenke, die ich für ihn gekauft habe.«
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Mallory. »Soweit ich dich kenne, hast du eine ausreichend große Auswahl für ihn erworben.« Er widmete sich wieder der Form.
    »Ach du meine Güte!«, rief Winnifred. »Du liest in der Racing Form!«
    »Und?«
    »Also läuft dieses arme Geschöpf heute Abend wieder, nicht wahr?«
    »Wieder laufen würde ja bedeuten, dass er schon mal gelaufen ist«, sagte Felina.
    »In diesem Büro besteht eine Menge Mitgefühl für ein Pferd, das noch nie in Schweiß ausgebrochen ist«, sagte Mallory gereizt, »und nicht viel für den Typ, der immer wieder darauf setzt.«
    »Vielleicht, weil das Pferd es nicht besser weiß«, deutete Immergrün an.
    »Weiter unten an der Straße hat jemand einen Hund, der seinem Besitzer immer wieder wegläuft«, erzählte Felina. »Vielleicht könnten wir ihn mit Flyaway füttern, damit er langsamer wird.«
    »Irgendwann wird er mal gewinnen, und die Gewinnquote wird in die Geschichte eingehen«, behauptete Mallory.
    »Wenn du darauf setzt, dass er unter die ersten drei kommt, und er im vierten Lauf antritt und als dritter im neunten Lauf ins Ziel kommt, gewinnst du dann auch?«, fragte Felina.
    »Jetzt ist es genug«, sagte Mallory. Er legte die Ausgabe der Form auf den Schreibtisch. »In Ordnung, wir haben so eine Art Feiertag. Ich lasse die Rennbahn aus und lade dich zum Abendessen ein.«
    »Es ist der Vorabend von Allerheiligen«, sagte Felina und rieb sich an ihm. »Seien wir großzügig und nehmen das dicke Weib mit.«
    »Ich hatte eigentlich mit ... meiner Partnerin gesprochen«, sagte Mallory. »Du bleibst hier und bewachst das Büro.«
    »Hier findet man doch nichts, was sich lohnen würde zu stehlen!«, protestierte Felina.
    »Na, das gefällt mir!«, blaffte Immergrün.
    »Wozu ist schon ein Zauberspiegel gut, der nie Katzenfilme zeigt?«, schniefte Felina.
    »Es gibt keine Katzenfilme«, wandte Immergrün ein.
    »Du zeigst immer nur Frauen, die sich die Kleider ausziehen«, sagte Felina. »Was soll daran Spaß machen?«
    »Was?«, fragte Winnifred und funkelte ihren Partner an.
    »Das ist gar nicht so«, wehrte sich Mallory. »Manchmal sehe ich mir auch Wrestling an.«
    »Nackte Damen, die im Schlamm ringen«, sagte Felina und rümpfte angewidert die Nase.
    »Das ist eine Kunstform«, sagte Mallory, »kein Sportwettkampf.«
    »Das ist obszön!«, erklärte Winnifred streng.
    »Es ist langweilig«, fand Felina.
    »Ich könnte dir nackte Damen beim Fallschirmspringen zeigen, falls das mehr deinem Geschmack entspricht«, bot Immergrün an.
    »Kannst du nichts anderes zeigen als nackte Damen?«, fragte Winnifred.
    »Meine Aufgabe ist es, das Publikum zu erfreuen«, erklärte Immergrün. »Wenn du mich fragst, was ich gern zeigen würde ...«
    Der Spiegel wurde zur Leinwand, und Charaktere bewegten sich in einer exotisch wirkenden Kneipe.
    »Also Casablanca«, sagte Mallory. »Wie toll. Da sitzt Dooley Wilson am Klavier, und hier kommt Peter Lorre mit den Pässen.« Dann: »Nein,
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