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Julians süßes Blut (German Edition)

Julians süßes Blut (German Edition)

Titel: Julians süßes Blut (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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einige Dinge an meiner bezaubernden alten Stadtvilla verändern lassen. Im Garten erstreckt sich jetzt zum Beispiel ein wunderbarer Pool, der abends beleuchtet ist. Ich liebe es, zusammen mit Brian in der Dunkelheit zu schwimmen. Der Garten ist ringsherum von hohen Hecken und riesigen Bäumen abgegrenzt, so daß niemand einen Blick auf sein Innerstes werfen kann. Auch im Haus selbst, neben dem geräumigen Salon, habe ich einen kleinen Swimming-Pool einrichten lassen. Es ist einfach ein wunderbares Gefühl, sich in den warmen, leichten Wellen des Wassers treiben zu lassen. Das Haus ist mittlerweile wieder angefüllt mit all den Kostbarkeiten, die ich im Laufe meines langen Lebens angesammelt habe. Glücklicherweise hatte der Kreis von Merrick damals nicht allzu viel zerstört, als wir überstürzt New York verlassen mußten. Ich erinnere mich nur ungern an diese Zeit. Steven McLane, mein treuer Mitarbeiter und Freund half mir später meine Habe hierher nach London zu bringen. Er leitet noch immer die  Black Rose in New York – und hat noch immer keine Frau. Ah, aber das ist eine andere Geschichte.
    Zur Beerdigung meines alten Freundes Henry erschien natürlich auch Jaqueline, seine Tochter. Sie war noch immer wunderschön. Und ich wartete gespannt, ob sie sich bei meinem Anblick an irgendetwas würde erinnern können; an etwas, das ich ihr angetan hatte. Doch sie erinnerte sich nicht. Sie erkannte mich zwar und Brian und Gabriel, doch kein negativer Gedanke wollte in ihrem entzückenden kleinen Gehirn entstehen. Ich hatte alles gelöscht. Sie fand mich noch immer sehr anziehend, und ich hatte alle Mühe sie abzuwimmeln. Denn vergaß ich mich erst einmal wieder, war ihr Schicksal besiegelt. Und Brian warf mir auch immer warnende Blicke zu. Ich wußte, ich mußte mich zusammenreißen.
    Der Rest des Kreises von Merrick hatte sich anscheinend zurückgezogen, denn in den letzten Jahren hatte ich nichts mehr von ihnen gehört. Aber vielleicht wollten sie einen auch nur in Sicherheit wiegen. Wer weiß das schon? Denn ich hätte wetten können, daß sie noch immer das Geheimnis des ewigen Lebens ergründen wollten.
     
     

Julian packte einige Dinge in einen schwarzen Koffer, und Monica sah ihm dabei zu. Es ging sehr langsam voran, aber Julian hatte darauf bestanden, seine Sachen selbst einzupacken. Er war einfach in einem unglaublich sturen Alter.
    Monica beobachtete ihn. Ihr entging der harte Zug um seinen Mund und die Müdigkeit in seinen grünen Augen nicht. Und wie mager er geworden war. Würde er sich jemals davon erholen, wenn dieses erste Zusammentreffen mit seinem Vater ein Desaster werden würde?
    Sie hoffte inständig, daß es nicht zu einer Katastrophe kam. Was erwartete er wohl? Sie schlug die Beine übereinander und beobachtete ihn weiter. Wenn er erst einmal erwachsen war, dann war er sicherlich unwiderstehlich. Schon jetzt war er ausgesprochen schön. Ungewöhnlich für einen Jungen in seinem Alter. Wie sein Vater wohl aussah? Julian hielt in der Bewegung inne.
    »Warum beobachtest du mich die ganze Zeit?« fragte er, und seine Stimme klang leicht gereizt.
    »Ich frage mich, ob es wirklich gut ist, daß du allein nach London fliegst. Und ich frage mich, was das für ein Mann war, den du gestern einfach in diese Wohnung gelassen hast.«
    Er hörte den unausgesprochenen Vorwurf in ihrer Stimme. Aber er ging nicht darauf ein. »Du kannst ja meinetwegen bleiben, bis er mir mein Flugticket bringt. Er ist sehr sympathisch, wirklich. Und ich fahre auf jeden Fall. Ich muß meinen Vater einfach kennenlernen.« Julian sah gedankenverloren durch sie hindurch. Monica stand auf.
    »Nimm dir auf jeden Fall regenfeste Kleidung mit. Ich glaube, in London regnet es ständig.«
    Julian nickte ergeben. Schließlich schloß er den Koffer und packte einige Sachen in seinen Rucksack, den er als Handgepäck mitnehmen wollte. Auch das schmale rote Buch verschwand darin.
    »Wirst du dir dort auch einen Arzt suchen, der deine Hand weiter behandelt?« Monica schaute aus dem Fenster und beobachtete das sanfte Rot der untergehenden Sonne.
    Julian lachte leise. »Ja, bestimmt. Die Fäden in meiner Stirn sollten ja auch gezogen werden. Gibst du mir jetzt bitte das Schmerzmittel und die Schlaftabletten, die du die ganze Zeit in deiner Tasche spazieren trägst?«
    Monica sah ihn verblüfft an, aber es war nicht das erste Mal, daß er Dinge wußte. Einfach wußte, als könne er Gedanken lesen.
    Etwas widerwillig reichte sie ihm die
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