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Julia Winterträume Band 8 (German Edition)

Julia Winterträume Band 8 (German Edition)

Titel: Julia Winterträume Band 8 (German Edition)
Autoren: Sandra Marton , Susan Mallery , Penny Jordan
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zwingend, dass ich Liebe suchte, wo es keine gab. Ich wollte alles für dich tun, damit du mich mit deiner Liebe belohnst. So läuft es doch im Allgemeinen. Und je entschlossener du mir deine Liebe verweigert hast, umso mehr habe ich mich bemüht, sie zu erringen.“
    „Ich wusste nicht …“
    „Wie konntest du? Wir haben nie darüber gesprochen, hatten einfach nur Sex, und ich verstieg mich in naive Fantasievorstellungen. Und selbst als du mir dann kurz von deiner Mutter und deinem Großvater erzählt hast, bin ich gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass diese Beziehungen sich auf unsere auswirken könnten. Ich dachte nur: Wie schön, dass wir beide eine unglückliche Kindheit hatten, das wird uns noch enger zusammenschmieden. Ich habe mir eingeredet, dir die Liebe geben zu können, die dir immer gefehlt hat. Wie du hielt ich deine Mutter für grausam und egoistisch. Damals kam ich nicht mal auf die Idee, sie könnte in ihrer Ehe unglücklich und einsam gewesen sein, dass sie nach Hause zurückgekehrt ist, weil ihr Vater sie unter Druck gesetzt hat. Möglicherweise ist ihr zu spät aufgegangen, dass der Preis für die Rettung aus ihrer unglücklichen Ehe der Verlust ihres Sohnes war.“
    Sasha sah, dass er nachdenklich geworden war, seine Augen hatten einen merkwürdigen Ausdruck.
    „Natürlich muss es nicht so gewesen sein, Gabriel“, fuhr sie fort. „Ich will damit nur andeuten, dass es für ihr Verhalten auch andere Erklärungen geben könnte.“
    Davon schien Gabriel jedoch nicht überzeugt zu sein.
    „Sieh mal, ich versuche nicht, die Familiengeschichte umzuschreiben oder deine Mutter in Schutz zu nehmen. Du warst noch zu jung, als sie dich verlassen hat, und kannst nicht wissen, warum sie es getan hat. Alles, was du weißt, hast du von anderen gehört.“
    Müde zuckte Sasha die Schultern. „Wir machen unsere Eltern für Schlimmes in unserer Kindheit verantwortlich, doch vielleicht stand auch für sie als Kind nicht alles zum Besten, Gabriel. Aber wohin würden Schuldzuweisungen letztlich führen? Es ist Zeit- und Energieverschwendung, anderen die Schuld an unserer Situation zu geben. Ich musste meine Kindheit hinter mir lassen, mich neu als Mensch erschaffen, den die Zwillinge brauchten. Es war der große Wendepunkt in meinem Leben.“
    Ganz stimmte das nicht. Auf keinen Fall durfte Gabriel jedoch erfahren, dass sie ihn immer noch liebte.
    „Du hast dich also neu erfunden, dein ganzes Leben geändert, indem du beschlossen hast, deine Kindheit doch nicht so schlimm zu finden, wie du geglaubt hattest? Leider fehlt mir deine Fantasie.“
    Die Liebe zu Gabriel, die sie sich aus dem Herzen hatte reißen wollen, ließ sich nun mal nicht ausmerzen. Am liebsten hätte sie ihn in die Arme genommen, um die Wunden der Vergangenheit zu heilen. Sie sah ihn als Kind vor sich – einsam, verängstigt, ungeliebt, seelisch verkümmert. Wie gern hätte sie versucht, ihn dieser Vergangenheit zu entreißen, um ihm ihre Liebe zu schenken. Doch keine Liebe dieser Welt konnte ihn von seiner Verbitterung erlösen. Und sie durfte nicht riskieren, dass diese Verbitterung sich in das Leben ihrer Söhne einschlich.
    „Das ist alles schön und gut“, bemerkte Gabriel grimmig, „aber die Wirklichkeit lässt sich nicht ändern. Vergiss die Vergangenheit. Jetzt müssen wir über die Gegenwart reden … und unsere Söhne.“
    Sasha blickte fort.
    „Was ist?“, fragte Gabriel. „Oder soll ich raten? Wäre es dir lieber, ich hätte die Wahrheit nie erfahren und würde weiter glauben, Carlo sei ihr Vater?“
    „Ja“, gab Sasha zu.
    „Danke für dein Vertrauen.“
    „Ich denke an die Jungen.“
    „Du traust mir die Vaterrolle nicht zu?“, forderte Gabriel sie heraus.
    Hilflos senkte sie den Kopf. Alles war so schwierig, so schmerzhaft. Sasha dachte daran, wie aufgeregt sie gewesen war, als sie feststellen musste, dass sie von Gabriel ein Baby erwartete. Für das größte Geschenk der Welt hatte sie es gehalten. Sie hatte die Schwangerschaft nicht gewollt, und unerfahren, wie sie war, wäre ihr gar nicht der Gedanke gekommen, Gabriels Schutzvorkehrungen zu unterlaufen. Dass sie trotzdem schwanger geworden war, hatte ihr das Gefühl gegeben, es müsse vom Schicksal so gewollt und etwas Besonderes sein. Jedes Mal, wenn ihr morgens übel wurde, hatte sie darauf gewartet, dass ihm aufging, was mit ihr los war. Im Überschwang der Gefühle hatte sie sich sogar ausgemalt, wie ehrfürchtig er sie umarmen, ihr überglücklich
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