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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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ohne auch nur einen Gedanken an seine künftige Braut zu verschwenden.
    Lorenzo hatte sich auf seine Karriere konzentriert. Er hatte sein Können unter Beweis stellen wollen, ehe er die Leitung der international angesehenen Santangeli Bank von seinem Vater übernahm. Niemand, so hatte er sich fest vorgenommen, sollte sagen können, er habe diesen Job nur, weil er der Sohn des Chefs sei.
    Sein Leben war großartig. Er hatte einen anspruchsvollen Job, der ihm Spaß machte, ihn wirklich interessierte und der es ihm erlaubte, viel zu reisen. Nicht nur beruflich, auch privat hatte es der Erfolg gut mit ihm gemeint. Er hatte seine Affären mit den attraktivsten Frauen stets sehr genossen – und den Damen war bewusst gewesen, dass er kein Mann zum Heiraten war. Das Wort Liebe war in Nächten voller Leidenschaft nie gefallen.
    Vor drei Jahren aber war er jäh aus diesem sorglosen Lebensstil gerissen worden. Damals hatte er erfahren, dass seine Mutter schwer krank war. Die Ärzte hatten einen unheilbaren Krebs bei Maria festgestellt, und nur sechs Wochen später war sie gestorben. Zuvor aber hatte sie ihm ein Versprechen abgenommen.
    „Lorenzo, carissimo mio. “ Sie hatte ihre schmale Hand auf die seine gelegt. „Versprich mir, dass du meine kleine Marisa heiraten wirst.“
    Betäubt von Sorge und Trauer hatte er ihr sein Wort gegeben – und damit sein Schicksal besiegelt.
    Als er nun seine Wohnung betrat, wurde er vom Läuten des Telefons aus seinen Gedanken gerissen. Er nahm das Gespräch nicht an, denn er wusste, wer anrief. Das Krankenhaus würde sich unter seiner privaten Handynummer melden – die Doria Venucci nicht hatte.
    Ihm wurde klar, dass er sich von Doria trennen musste, wenn seine Ehe noch eine Chance haben sollte. Doch der Anstand forderte, dass er ihr persönlich gegenübertrat, um ihr zu sagen, dass ihre Beziehung beendet war.
    Mit großem Widerstand von ihrer Seite hatte er nicht zu rechnen. Eine heimliche Liebesaffäre war eine Sache – ein öffentlicher Skandal, der ihre eigene Ehe gefährdete, war jedoch etwas ganz anderes. Lorenzo lächelte traurig.
    Er schlüpfte aus seinen Kleidern und ging durch sein riesiges Schlafzimmer ins angrenzende Bad. Einen Moment lang verspürte er Bedauern, als er an diesen üppigen, bronzefarbenen, unersättlichen Körper dachte, den er erst vor wenigen Stunden zum letzten Mal neben sich im Bett gehabt hatte und wohl nie wieder genießen würde.
    Doch inzwischen hatte sich alles geändert. Ihm wurde bewusst, dass es falsch gewesen war, eine Affäre mit Doria zu beginnen. Es gab keine Entschuldigung für sein Verhalten – außer vielleicht Marisas unerbittlichen Anrufbeantworter, der ihm bei jedem Versuch, sie in London zu sprechen, mit unpersönlicher Stimme mitgeteilt hatte, Marisa sei nicht erreichbar. Sie schien fest entschlossen zu sein, ihm nicht die geringste Chance zu geben, seine Fehler wiedergutzumachen.
    Dann ist es eben nicht zu ändern, hatte er sich verärgert gesagt. Er war es leid gewesen, wie im Zölibat zu leben, nur weil sie ihn verlassen hatte. Sie hatte ihn nicht gewollt – also hatte er sich eine andere Frau gesucht.
    Und die Gelegenheit hatte nicht lange auf sich warten lassen.
    Auf einer Party hatte er Doria wiedergetroffen und sie zum Lunch am nächsten Tag eingeladen. Dem gemeinsamen Essen waren sehr schnell einige äußerst hemmungslose Treffen in der Suite eines diskreten und ausgesprochen teuren Hotels gefolgt. Und selbst wenn er sich nur aus Trotz auf ein erneutes Aufflackern der Affäre mit Contessa Venucci eingelassen hatte, so hatte ihr offensichtliches Verlangen nach ihm seinem verletzten männlichen Stolz mehr als gutgetan.
    Lorenzo trat in die geräumige Duschkabine, drehte den Wasserstrahl voll auf und ließ das erfrischende Nass über seinen erschöpften Körper rinnen. Fast hoffte er, dass das Wasser seine verwirrenden und widerstreitenden Gefühle einfach abwaschen könnte.
    In letzter Zeit ließ sich nicht von der Hand weisen, wie angespannt das Verhältnis zu seinem Vater war. Er hatte es immer darauf geschoben, Guillermo nicht verzeihen zu können, dass dieser so kurz nach dem Tod der Mutter eine Beziehung mit Ottavia Alesconi eingegangen war.
    Doch hatte er tatsächlich das Recht, seinem Vater den Wunsch nach ein bisschen Glück zu verwehren? Ottavia Alesconi war eine charmante und kultivierte Dame, eine kinderlose Witwe. Sie leitete eine Werbeagentur, die sie mit ihrem verstorbenen Mann gegründet hatte und nun
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