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Julia Sommerliebe 0020

Julia Sommerliebe 0020

Titel: Julia Sommerliebe 0020
Autoren: Fiona Hood-Stuart , MARGARET MCDONAGH , Nicola Marsh
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interessieren!“
    „Du bist weder unscheinbar noch gewöhnlich“, entgegnete ihre Großmutter tadelnd. „Hör dir erst einmal an, was er dir zu sagen hat.“
    „Du stellst dich auf seine Seite?“
    „Nein, ragazza mia. Aber du liebst ihn doch. Und ich finde, dass du etwas so Wertvolles nicht einfach so aufgeben solltest.“ Ihre klugen braunen Augen wirkten jetzt sehr traurig.
    „Ich kenne ihn doch gar nicht! Es waren nur Lügen, von Anfang an.“ Sie putzte sich die Nase. „Nichts weiter als ein Urlaubsflirt.“
    Von ihrem Schmerz überwältigt, schloss Gina die Augen und versuchte, die Erinnerung an die wunderschönen Tage mit Seb zu verdrängen. Er hatte sie weder gebeten zu bleiben, noch hatte er über seine Gefühle gesprochen. Sie hatte sich in einen Mann verliebt, den sie niemals haben konnte.
    Gina atmete zitternd ein und sah ihre Großmutter an. „Der Traum ist vorbei, nonna. Es ist an der Zeit, ins wirkliche Leben zurückzukehren.“
    „Was soll denn das heißen, sie sind weg?“ Sebs Herz schlug wie verrückt, während er Evelina ungläubig ansah. Gina sollte bereits abgereist sein, ohne dass er mit ihr geredet hatte?
    „Sie sind nach Schottland zurückgefahren“, erklärte Evelina traurig und auch ein wenig vorwurfsvoll. „Als ich heute Morgen nach dem Frühstück herkam, war das Taxi schon da. Maria und ich haben versucht, Gina zum Bleiben zu bewegen, aber sie hat sich nicht darauf eingelassen. Sie wirkte sehr verzweifelt.“
    „Warum? Ist etwas passiert?“
    „Du hättest ihr die Wahrheit sagen sollen!“ Evelina stützte die Hände in die Hüften. „Gina hat gestern Abend im Fernsehen den Bericht über dich gesehen, in dem all diese schicken, angemalten Frauen vorkamen. Es war ein großer Schock für sie.“
    „ O Dio.“ Seb setzte sich und barg das Gesicht in den Händen. Den Medienrummel in Florenz hätte er vorher sehen können. Doch ihm war nicht der Gedanke gekommen, dass Gina alles im Fernsehen verfolgen würde – und dass der Sender einen so vor Klatsch und Gerüchten triefenden Bericht ausstrahlen würde. Jetzt glaubte Gina ganz sicher, dass er sie absichtlich belogen, sie zum Nar ren gehalten und nur ausgenutzt hatte. Und nichts davon stimmte.
    „Gina hat dir einen Brief dagelassen.“ Evelina reichte ihm einen Umschlag, bevor sie kopfschüttelnd davonging und leise über seine Dummheit schimpfte.
    In dem Umschlag lag Geld, mit dem Gina für die Unkosten ihres Aufenthalts in der Villa aufkommen wollte. Seb hatte am Vorabend mehrfach anzurufen versucht, weil er sie so vermisst hatte. Niemand hatte abgehoben, und auch Ginas Handy war ausgeschaltet gewesen. Als Seb nun ihren Brief las, wurde ihm klar, dass sie nicht mit ihm hatte sprechen wollen:
    Ich verstehe, warum Du mir nicht die Wahrheit gesagt hast – in Deine Welt der Reichen und Schönen hätte ich niemals gepasst. Und ich könnte es auch nicht mit den wunderschönen Frauen aufnehmen, mit denen Du Dich umgibst. Trotzdem werde ich die Zeit mit Dir auf Elba niemals vergessen. Es war wie ein wunderschöner Traum, doch jetzt ist es Zeit, ins wirkliche Leben zu rückzukehren. Ich wünsche Dir alles Gute. Gina.
    Natürlich lag sie völlig falsch: Niemals wäre Seb auf den Gedanken gekommen, sie könne nicht gut genug für ihn sein – im Gegenteil, es war genau andersherum: Er verdiente sie nicht. Keine andere Frau reichte an sie heran, und das musste er irgendwie klarmachen.
    Seb würde Gina auf keinen Fall so einfach aufgeben. Sie war die einzige Frau, die er je geliebt hatte. Und deshalb musste er endlich mit ihr reden und ihr sagen, was er für sie empfand. Er wusste zwar nicht sicher, wie sie fühlte. Aber sie hätte doch nicht so emotional reagiert, wenn er ihr nichts bedeutete. Sie und ihn verband etwas ganz Besonderes – ein Traum, der Wirklichkeit war.
    Seb war fest entschlossen, das Durcheinander wieder in Ordnung zu bringen, das er angerichtet hatte. Hastig griff er zum Telefon und rief seinen Cousin an.
    „Ciao, Ricco. Ich bin es.“ Er erzählte ihm den neuesten Stand der Dinge, hörte sich die wohlverdiente Standpauke an und sagte dann: „Ich brauche noch einmal deine Hilfe. Ich habe nämlich einen Plan.“

9. KAPITEL
    „So, der Verband ist fertig, Tam“, sagte Gina lächelnd zu dem älteren Mann, der auf dem Behandlungstisch saß. „Wie fühlt es sich jetzt an?“
    „Viel angenehmer, mein Mädchen. Vielen Dank.“
    Trotz seiner Schmerzen zog der Mann sich würdevoll die fadenscheinige Socke hoch,
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