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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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sie mit Nachdruck.
    Vielleicht, dachte Katie, aber vielleicht nicht schnell genug. „Und während ich mich bemühe, mich in ein Model zu verwandeln, tauschen Blake und Brittany die Eheringe“, folgerte sie unglücklich.
    „Nie im Leben, das garantiere ich dir“, versprach Wendy mit tödlicher Entschlossenheit. Sie kannte die Brittanys dieser Erde. Sie nahmen viel Platz ein und sahen gut aus – solange man nicht näher hinsah. Weil ihre Schönheit künstlich war. Während Katie von innen heraus strahlte.
    Wendy verfiel in Schweigen, während sie sich die ganze Situation noch einmal durch den Kopf gehen ließ – und mit einem Mal eine Lösungsmöglichkeit entdeckte, die vielleicht funktionieren konnte.
    „Weißt du …“ Ihre Stimme verlor sich, während ein Gedanke in ihrem Kopf immer mehr Gestalt annahm. Und dann lächelte sie.
    Katie war augenblicklich auf der Hut, denn dieses Lächeln war ihr wohlbekannt. Sie hielt den Atem an. „Was denkst du gerade?“, fragte sie.
    „Dass mein geliebter großer Bruder uns gerade die perfekte Gelegenheit dafür verschafft hat, ihm vor Augen zu führen, wie begehrenswert du eigentlich bist.“
    „Genau!“, lachte Katie laut auf. Aber anscheinend hatte Wendy gar keinen Scherz machen wollen, stellte sie dann fest. „Gut, ich höre dir zu. Aber ich sehe nicht, wie ich für Blake plötzlich dadurch attraktiv werden soll, dass ich ihm beim Fangen des entflogenen Vögelchens Brittany behilflich bin.“
    „Du musst unbedingt positiv denken, Katie, sonst funktioniert es nie.“
    „Schon, aber das heißt noch lange nicht …“
    Jetzt ließ Wendy ihre Bombe platzen. „Er wird an dir üben müssen.“
    Katie blinzelte. Hatte sie irgendetwas verpasst? „Wie bitte?“
    „All die Annäherungsversuche, die er bei Brittany machen will, muss er an irgendjemandem ausprobieren und verfeinern.“ Für sie war die Sache bereits gelaufen. Proben dienten immer dazu, die erwünschten Ergebnisse zu erzielen. Wendy lächelte zufrieden. „Und dieser Jemand wirst du sein. Dinner – du, Tanzen – du, Spaziergänge im Mondschein – du, Verführungstricks …“
    Diesmal unterbrach Katie Wendys Redestrom, indem sie die Hand hob. „Ich glaube, ich habe verstanden“, sagte sie und kämpfte gegen die verräterische Röte an, die ihr in die Wangen stieg.
    Wendy bemerkte ihr Erröten und lächelte befriedigt. „Und wenn wir damit fertig sind – wenn du damit fertig bist –, wird mein Bruder vergessen haben, dass Brittany Everett je existierte.“
    Daran hatte Katie zwar ihre Zweifel, doch sie musste zugeben, dass ihr der Plan gefiel. Und sollte er doch nicht aufgehen, dann würde sie bis dahin eben das genießen, was für sie gleichbedeutend mit einem unmöglichen Traum war.

3. KAPITEL
    „Weißt du, wenn ich dir wirklich etwas bedeuten würde, dann würdest du Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um mich hier herauszuholen.“
    Javier Mendoza bemühte sich, die Stimme unter Kontrolle zu halten, als er sich bei seinem jüngeren Bruder Marcos beklagte. Er war endlich von der Intensivstation in ein Einzelzimmer verlegt worden, aber die Wände in der Klinik waren nicht sehr dick, und seine tiefe Stimme durchdrang sie mühelos.
    Auf seinem hübschen Gesicht lag ein frustrierter Zug, der deutlich zeigte, dass er mit seiner Geduld am Ende war.
    Marcos hatte Mitleid mit seinem Bruder. Er konnte sich genau vorstellen, wie er sich an Javiers Stelle fühlen würde, aber im Moment war es ausgeschlossen, dass sein Bruder die Klinik verließ.
    „Eben weil mir viel an dir liegt, werde ich dich ganz sicher nicht hier herausschmuggeln“, erwiderte Marcos bestimmt.
    Doch Javier war viel zu sehr auf seine eigene Verzweiflung konzentriert, um den strengen Unterton in Marcos’ Stimme zu hören. Eben noch war er ein kräftiger junger Mann in der Blüte seines Lebens gewesen, und als er im nächsten Moment die Augen öffnete, hatte er einen Monat seines Lebens im Koma verloren und musste seinem Körper erst wieder die elementarsten Funktionen antrainieren. Dinge, die die meisten Menschen für selbstverständlich hielten – die er für selbstverständlich gehalten hatte –, stellten nun wahre Herausforderungen für ihn dar. Seine Beine gehorchten ihm nicht, was ihn nicht nur unglaublich frustrierte, sondern auch zutiefst ängstigte. Allerdings würde er diese entsetzliche Angst niemandem gegenüber eingestehen, nicht einmal gegenüber seinem Bruder.
    Obwohl Marcos sie vielleicht erahnte, wie er
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