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Julia James

Julia James

Titel: Julia James
Autoren: Roulette der Liebe
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geht es dir?"
    "Gut", erwiderte Rosalind.
    Ihre Freundin nickte nur und führte sie in die Küche. "Möchtest du einen Tee trinken?"
    Rosalind lächelte wehmütig. "Richtigen englischen Tee hab ich seit drei Jahren nicht mehr getrunken."
    "Setz dich", forderte Sandra sie auf. "Darf ich dir Harry vorstellen?"
    Das Baby auf dem hohen Stuhl schwenkte seinen Löffel in Rosalinds Richtung und spuckte eine Himbeere aus.
    Unwillkürlich musste Rosalind lachen. "Hallo, Harry. Ich habe schon viel von dir gehört." Sie setzte sich an den Küchentisch und beugte sich zu dem Kleinen hinüber. "Deine Mutter behauptet, du seist ein Genie."
    Harry spuckte noch eine Himbeere aus und schlug mit dem Löffel auf die Tischfläche seines hohen Stuhls.
    "Seine Mutter hat völlig Recht", bekräftigte Sandra und füllte den Wasserkessel.
    "Man sieht ihm an, dass er ein Genie ist", stimmte Rosalind ihr zu.
    Sie beschäftigte sich mit dem Baby, während Sandra den Tee zubereitete und sich dann ihr gegenübersetzte. Nachdem sie Rosalind einen Becher zugeschoben hatte, reichte sie ihrem Sohn ein Spielzeug und sah die Freundin erwartungsvoll an.
    "Wieso bist du schon zurück?" kam sie direkt zur Sache. "In deinem letzten Brief hast du geschrieben, du würdest noch mindestens ein Jahr brauchen, um alles zu bezahlen. Was ist passiert? Hast du das große Los gezogen?" Gespannt sah sie Rosalind an. "Oder deinen Traummann gefunden?"
    Rosalind umfasste den Becher. "Nein", erwiderte sie ruhig. "Es war der Falsche."
    Sie wollte nicht weinen, doch plötzlich liefen ihr die Tränen über die Wangen.
     
    Es war die Galaeröffnung des O'Hanran-Golfclubs. Viele berühmte Golfer waren zum Eröffnungsspiel eingeflogen, und jetzt feierten sie und andere berühmte Gäste im nagelneuen Luxusclubhaus weiter. Der Champagner floss in Strömen, und das Fünfsternerestaurant wartete mit einem so ausgefallenen Schlemmerbüfett auf, dass die Leute sich um die Einladungen gerissen hatten.
    Pat O'Hanran, der schon kräftig gefeiert hatte, gesellte sich zu Cesar und klopfte ihm jovial auf die Schulter.
    "Mein Junge, Sie können wirklich stolz sein. Sie haben das Projekt in Rekordzeit durchgeführt." Er lachte. "Sie verschieben nichts auf morgen, stimmt's?"
    Wieder klopfte er Cesar auf die Schulter und packte ihn am Arm. "Ich soll Sie entführen. Kathleen wünscht es, und ich kann ihr nichts abschlagen."
    Widerstrebend folgte Cesar ihm. Er wusste, was Pats Frau vorhatte: Sie wollte ihn offenbar mit der jungen Frau, die sie mitgebracht hatte, verkuppeln. Wenn er kein Interesse zeigte, würde sie wissen wollen, warum er dem schönen Geschlecht gegenüber so gleichgültig war. Dann würde er ihr höflich versichern, er sei zu beschäftigt und habe zu viel Arbeit.
    Um beschäftigt zu sein, hatte er sehr viele Aufträge angenommen. Der O'Hanran-Golfplatz war nur eins von vielen Projekten, an denen er in den letzten Monaten wie besessen gearbeitet hatte. Die beiden neuen El Paraíso-Kasinos – eins auf Menorca, das andere auf den Kanarischen Inseln – waren fast fertig, und für ein drittes Bauvorhaben in der Karibik war die Planungsphase abgeschlossen. Besonders Letzteres war ihm sehr wichtig, denn er würde sich eine ganze Saison lang in der Karibik aufhalten. Und das war genau das Richtige für ihn. In Spanien erinnerte ihn zu viel an Rosalind.
    Er presste die Lippen zusammen. Es störte ihn sehr, dass sie immer noch so viel Macht über ihn besaß. Er sehnte sich nach ihr, andere Frauen interessierten ihn nicht mehr.
    In der ersten Zeit nach ihrer Abreise hatte er versucht, sich mit anderen Frauen abzulenken. Bis ihm klar geworden war, dass sie nicht zurückkommen würde, sondern für immer aus seinem Leben verschwunden war.
    Er hatte sich wieder mit Ilsa Tronberg verabredet. Die Blondine hatte triumphiert. Aber er hatte nichts für sie empfunden und nicht mit ihr schlafen können. Sie war zu dünn, ihre Haut zu hell, das Haar zu fein, und ihre Nägel waren zu scharf. Auch ihr Gesicht gefiel ihm nicht mehr.
    Ilsa Tronberg war einfach nicht die Richtige für ihn.
    Sie war alles andere als erfreut gewesen, als er ein zweites Mal mit ihr Schluss gemacht hatte, ehe es überhaupt begonnen hatte. Aber das war ihm egal.
    Danach war er mit Mae Gallison, einer amerikanischen Tennisspielerin, ausgegangen. Sie war intelligent und lebhaft, mit einem gesunden Appetit auf Sex. Von ihr hatte er sich viel versprochen. Doch auch sie hatte ihm nicht gefallen. Sie war zu muskulös, ihr Haar
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