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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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Herrin.“
    Bryn konnte nicht sprechen.
    „Ich weiß, was der Bruder des Scheichs getan hat. Ich war in der Nacht dort, als er Sie in Ihrem Zimmer angriff.“
    Sie riss den Kopf hoch, brachte jedoch immer noch kein Wort über die Lippen. Rifaat schüttelte langsam den Kopf. „Die Überwachungskameras haben aufgezeichnet, wie er die Frauengemächer betrat. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, aber dann hörte ich Sie schreien. Ich bin in Ihr Zimmer geschlichen und habe gesehen, wie Sie kämpften.“
    Plötzlich klärten sich einige Ungereimtheiten der Nacht auf, und die Teile des schwierigen Puzzles passten ineinander. Sie hatte sich damals gefragt, wie es ihr gelungen war, Amin niederzuschlagen und zu fliehen. „Sie haben ihn niedergeschlagen. Nicht ich.“
    „Es musste sein.“
    „Und dann haben Sie Amin fortgezerrt.“
    „Ich sah Sie aus dem Palast fliehen. Ich habe Sie nicht aufgehalten.“ Rifaat trat einen Schritt vom Wagen zurück. „Oft habe ich daran gedacht, Seiner Hoheit von dieser Nacht zu erzählen. Aber Sie waren fortgelaufen, und Amin blieb hier. Wie sagt man einem Scheich, dass sein Bruder ein Schwindler ist?“
    Langsam begriff sie, dass Kahlil immer verwundbar bleiben würde. Jeder wollte etwas von ihm. Jeder erwartete etwas von ihm. Sie spürte die unglaubliche Last, die er auf seinen Schultern trug. „Es geht nicht“, erwiderte sie sanft.
    „Ich spreche jetzt mit ihm, wenn Sie es wollen.“
    „Und dann? Wollen Sie Kahlil gegen sich aufbringen? Ich glaube nicht. Ich liebe ihn zu sehr, als dass ich ihm ein Leben ohne seinen wahren Freund wünsche. Und Sie sind ein wahrer Freund, Rifaat.“
    „Wenn ich nicht zu ihm gehe, werden Sie ihn verlieren.“
    „Ich habe ihn bereits verloren.“ Sie versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht. „Sagen Sie Kahlil …“ Sie hielt inne und warf einen letzten, langen Blick auf den Palast. „Egal. Wir fahren jetzt besser. Bevor Ben wach wird.“

12. KAPITEL
    Erst zwei Wochen waren vergangen, seit Bryn auf diesem luxuriösen Ledersitz in dem Luxusjet gesessen hatte, ihren schlafenden Sohn auf dem Schoß. Jetzt saß sie wieder hier und kehrte nach Texas zurück. Doch Dallas war nicht länger ihr Zuhause. Ihr Zuhause war bei Kahlil. Ihr Zuhause war dort, wo sie alle zusammen waren.
    Die Maschine begann zu vibrieren, die Motoren liefen an. Sie nahm einen leichten Kerosingeruch wahr und sah die weißen und grünen Lichter der Startbahn in der Ferne funkeln. Gleich würden sie das Gate verlassen. Tränen brannten in ihren Augen, ihr Mund war trocken.
    Warum endete alles auf diese Weise? Eine Nacht lang, in der fantastischen zweiten Hochzeitsnacht, hatte sie so viel Hoffnung gehabt. Stattdessen war alles auseinandergefallen – und sie wusste nicht, wie sie Kahlil jemals die Wahrheit erklären sollte. Ihre Liebe zu ihm war größer als alles andere auf der Welt, doch das würde er nie verstehen. Wirkliche Liebe war nicht nur Leidenschaft, sondern Vertrauen. Aber Kahlil vertraute ihr nicht und glaubte auch nicht an sie.
    Die Maschine rollte in Richtung Startbahn. Das Licht über ihrem Sitz erlosch. Es tat weh, dass sie ihn nicht nur ein Mal verloren hatte, sondern jetzt bereits ein zweites Mal.
    „Wenn du gehst“, ertönte eine tiefe Stimme aus dem hinteren Teil der Kabine, „dann musst du mich mitnehmen.“
    Kahlil ? Aus Angst, die Stimme könnte ein Gespinst ihrer Fantasie sein, drehte sie sich nur ganz langsam um.
    Dort stand er. Verwaschene Jeans, T-Shirt, rot geränderte Augen, zerzauste Haare, das Gesicht gewaschen, jedoch mit Wunden. „Geh nicht. Nicht ohne mich.“
    Sie konnte nicht sprechen. Ein riesengroßer Kloß in ihrem Hals verhinderte, dass ein Wort über ihre Lippen kam. Heiße Tränen brannten in ihren Augen, und sie schüttelte einfach den Kopf, unfähig zu glauben, dass er wirklich hier im Flugzeug war, nach all dem, was geschehen war.
    „Ich schaffe es nicht“, fügte er hinzu. „Ich schaffe es nicht ohne dich.“
    Sie öffnete den Mund. Ihre Lippen zitterten. „Was schaffst du nicht?“, stieß sie schließlich hervor.
    „Mein Volk zu regieren.“ Seine Stimme erstarb, und er fuhr sich durch die Haare. „Ich weiß nicht einmal, ob ich so leben kann.“
    „Kein …“
    Er stand immer noch am selben Fleck. „Ich bin nicht besser als mein Vater. Er hat behauptet, immer zum Wohl seines Volkes gehandelt zu haben, aber ich weiß nicht, ob das stimmt. Er sagte, die Herrschaft stehe an erster Stelle. Ich habe versucht, so zu
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