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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
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war, was sie erreicht hatte, zog sie es jetzt vor, zu schweigen und abzuwarten, wie er seine Feststellung begründen würde.
    Er runzelte missbilligend die Stirn. „Ich habe eine ältere Frau ohne weibliche Reize erwartet, die nicht mehr auf der Suche nach einem Ehemann ist. In dieses Bild passen Sie natürlich überhaupt nicht, Miss Marlow.“
    Leah hatte für sein Vorurteil, attraktive Frauen hätten nur das eine Ziel im Auge, einen Mann zu ergattern, nur Verachtung übrig. Vielleicht traf das zu für die Welt, in der er lebte, aber Leah hatte ganz andere Vorstellungen vom Leben. Einen Ehemann zu finden stand bestimmt nicht auf ihrer Wunschliste, denn sie wusste aus Erfahrung, dass ein Trauschein keine Garantie war für ewige Liebe und Treue. Nachdem sie das als Kind erlebt hatte, hatte sie sich fest vorgenommen, sich solche Probleme nicht aufzubürden.
    „Man hat mich informiert, dass Sie seit Prinzessin Samiras elftem Lebensjahr ihre Lehrerin und Gesellschafterin sind“, fuhr der Scheich fort.
    „Ja, das stimmt, Exzellenz“, erwiderte Leah kühl und würdevoll. „Aber ich möchte erwähnen, dass Prinzessin Samira Schulen in England und Paris besucht hat. Ich bin dafür verantwortlich, den Lernprozess aller Kinder des Königs zu überwachen und sie auf den Schulunterricht in anderen Ländern vorzubereiten. Deshalb war ich nur während der Schulferien Gesellschafterin von Prinzessin Samira.“
    „Ja, das weiß ich alles“, erwiderte er kurz angebunden. „Mich beunruhigt vor allem die Tatsache, Miss Marlow, dass man Ihnen diese Stelle anvertraut hat, als Sie gerade erst achtzehn Jahre alt waren.“
    „Mein Bruder hat mir dazu verholfen. Er ist König Rashids Privatpilot.“
    „Das ist ein außergewöhnlich verantwortungsvoller und hoher Posten für einen jungen Mann.“
    Leah war beleidigt über diese kritische Bemerkung. „Glen ist bereits zehn Jahre hier, Exzellenz“, erklärte sie.
    „Was mir völlig unverständlich ist“, antwortete er leicht vorwurfsvoll. „Selten erhalten Ausländer für länger als zwei oder drei Jahre eine Arbeitserlaubnis. Dennoch arbeitet Ihr Bruder bereits zehn Jahre hier. Und Sie acht. Ihre Verträge wurden immer wieder verlängert“, betonte er. „Die Erklärung dafür liegt für mich auf der Hand.“
    „Und die wäre, Exzellenz?“, fragte Leah. Nur mühsam gelang es ihr, ruhig zu bleiben, denn sie fühlte sich in ihrer Ehre verletzt.
    „Irgendjemand aus der königlichen Familie wünscht offenbar, dass Sie hier bleiben.“
    „Man ist sehr zufrieden damit, wie ich mit den Kindern umgehe“, verteidigte Leah sich, verärgert, weil sie glaubte, sich verteidigen zu müssen.
    In einem plötzlichen Zornesausbruch schlug er mit der Hand auf den Tisch. „Wessen Geliebte sind Sie?“, wollte er jetzt wissen. „Haben Sie vielleicht sogar ein Verhältnis mit dem König?“
    Leah war viel zu schockiert, um ihre Worte sorgsam zu wählen und auf Etikette zu achten. „Ich bin niemandes Geliebte“, erwiderte sie hitzig. „Und ich werde es auch nie sein. Keinem Mann wird es gelingen, dass ich mich so weit herablasse, dass er seinen Spaß mit mir hat!“
    Der Scheich warf den Kopf zurück und lachte schallend. „Sie sind also hier nur Kindermädchen, sonst nichts?“ Offenbar glaubte er ihr kein Wort.
    „Ich will gar nichts anderes sein“, fuhr Leah ihn an. Sie war wütend über seinen unverhohlenen Spott und auch über sich selbst, weil sie mehr oder weniger direkt zugegeben hatte, wie sehr sie sexuelles Begehren verabscheute.
    „Ist es etwa noch keinem Mann gelungen, Sie zu befriedigen?“
    „Ich bin noch keinem begegnet, der mir das Gefühl vermittelt hätte, er sei dazu imstande.“
    Sie schaute ihn zornig an. Sein herausfordernder Blick schien ihr zu sagen, dass er der Mann sei, der ihr so viel Vergnügen bereiten würde, dass sie nicht genug davon bekommen könne. Und in der Tat war er der attraktivste Mann, den Leah jemals kennengelernt hatte. Die Empfindungen, die er in ihr wachrief, beunruhigten sie zutiefst.
    „Haben Sie etwa Prinzessin Samira beeinflusst und ihr vorgeschwärmt, was Sie von Liebe und Leidenschaft halten?“, fragte er spöttisch.
    „Keineswegs.“
    „Haben Sie nicht mit ihr darüber geredet, wie enttäuscht Sie von Ihren Liebhabern sind?“
    „Darüber unterhalte ich mich grundsätzlich nicht“, erwiderte Leah heftig. Sie war zutiefst empört über seine Vorurteile.
    Er betrachtete sie nachdenklich, so als wollte er herausfinden, ob er ihr
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