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JULIA FESTIVAL Band 95

JULIA FESTIVAL Band 95

Titel: JULIA FESTIVAL Band 95
Autoren: Susan Mallery
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Karton. Er klebte ihn fest. „Ich könnte eine Privatlehrerin engagieren. Aber das verschafft ihr keine anderen Kinder. Auf den Nachbarinseln gibt es ein paar gute Schulen. Sie könnte in der Woche dort wohnen und am Wochenende herkommen. Oder auf ein Internat in den Staaten gehen und die Ferien hier verbringen.“
    Fallon band rote Schleifen um ihre Päckchen. „Wie fändest du das?“
    „Ich fände es besser, wenn wir zusammenblieben.“
    „Aber?“
    „Aber sie braucht mehr als mich. Ich muss tun, was für Anna Jane das Beste ist.“
    Sie nahm einen flachen Karton, der eine wunderhübsche Bluse für Leona enthielt. „Es gibt noch eine andere Möglichkeit.“
    „Welche?“
    Sie holte tief Luft und sah ihn an. „Ihr könntet beide in die Staaten ziehen.“
    Ihre Worte hingen im Raum. Sie wusste, was sie vorschlug. Dass er die Sicherheit dieser Insel aufgab und in die Welt zurückkehrte.
    „Ich weiß, was du durchgemacht hast“, fügte sie rasch hinzu. „Aber es geht um deine Nichte. Du solltest darüber nachdenken.“
    Jarrett antwortete nicht, sondern trug den Computer hinaus. Sie wickelte weiter ein, nervös und unsicher, ob er wiederkommen würde. Eine Minute später war er wieder da.
    „Du hast recht“, meinte er. „Ich muss darüber nachdenken. Schließlich kann ich nicht ewig hierbleiben und Anna Jane isolieren.“ Er sah sich im Zimmer um. „Im letzten Jahr um diese Zeit war alles anders. Ich habe nur gearbeitet und gar nicht richtig gemerkt, dass Weihnachten war. Leona und Frank hatten frei. Das Hotel hat mich mit Mahlzeiten versorgt.“ Er schob die Hände in die Taschen. „Dann irgendwann kam der Anruf wegen meiner Schwester, und drei Tage später, nach der Beisetzung, war Anna Jane hier. Ich hätte sie am liebsten wieder weggeschickt. Jetzt kann ich es mir ohne sie nicht mehr vorstellen. Ich glaube, ich würde sie sehr vermissen.“
    „Du liebst sie.“
    Er nickte. „Ja.“
    Er war ein ganz besonderer Mann. Ehrenwert, liebevoll und verantwortungsbewusst. Plötzlich wurde ihr bewusst, wie still es im Haus war. Sie waren allein, und sie sehnte sich danach, ihn zu spüren.
    Er schien zu fühlen, was sie dachte, denn er schaute ihr tief in die Augen. „Fallon …“
    „Ja?“
    „Es ist lange her, dass ich eine Frau begehrt habe.“ Seine Stimme war leise und heiser. „Ich hatte fast vergessen, was für ein herrliches Gefühl das ist.“
    Bevor sie antworten konnte, war er bei ihr und streifte ihren Mund mit seinem. Die Berührung ging ihr durch und durch, aber noch bevor sie reagieren konnte, zog er sich zurück.
    „Ich werde dich nicht nach oben bringen“, sagte er so ruhig, als würde er über das Wetter sprechen. „Es wäre höflich, aber ich würde es nicht schaffen, an deiner Tür umzudrehen. Auch dafür danke ich dir, Fallon.“
    „Ich …“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Hatte sie richtig verstanden? Hatte er gerade zugegeben, dass er sie begehrte? Vor Freude wurde ihr schwindlig. Sie wollte ihm sagen, dass auch sie ihn begehrte. Dass sie beide diesem Verlangen nachgeben sollten. Aber es war leicht, mutig zu sein, wenn es um Anna Jane ging. Wenn es um ihre eigenen Gefühle ging, war sie nicht so tapfer. Also sprach sie nicht aus, was sie dachte, und lud Jarrett nicht in ihr Bett ein. Stattdessen gab sie ihm einen zarten Kuss, ging mit weichen Knien zur Tür und wünschte ihm leise eine gute Nacht.

13. KAPITEL
    „Du hast keine fliegenden Rentiere gesehen“, beharrte Anna Jane.
    Cole, Elissas Ehemann, sah gekränkt drein. „Doch. Unsere Wohnung in New York liegt sehr hoch. Am Heiligen Abend kann man draußen stehen und den Weihnachtsmann vorbeifliegen sehen. Und der Himmel leuchtet rot von Rudolfs Nase.“
    Anna Jane lachte. „Ich bin neun Jahre alt. Ich glaube nicht mehr an den Weihnachtsmann.“
    Patrick verzog das Gesicht. „Ich finde es schrecklich, wenn Kinder das sagen. Ich bin viel älter als du und glaube noch immer an den Weihnachtsmann.“
    „Tust du nicht.“
    Patrick hob die Hand. „Sicher tue ich das. Ich schreibe jedes Jahr einen Wunschzettel und schicke ihn zum Nordpol.“
    Kayla lächelte. „Er schickt sie immer per Einschreiben mit Rückschein, damit er weiß, dass sie angekommen sind.“
    „Aber du bist doch erwachsen.“
    „Nur äußerlich“, meinte Kayla und brach in Gelächter aus, als ihr Mann sie anfunkelte.
    Patrick beugte sich zu Anna Jane. „Manchmal muss man einfach nur an etwas glauben, auch wenn es keine Beweise
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