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JULIA FESTIVAL Band 84

JULIA FESTIVAL Band 84

Titel: JULIA FESTIVAL Band 84
Autoren: Emma Darcy
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wird nämlich erst ins Bett gehen, wenn ich ihr alles genau erzählt habe.“
    „Natürlich …“ Meredith stand schnell auf und brachte ihn zur Tür. „Bitte sagen Sie Kimberly, dass ich mich sehr darauf freue, sie zu treffen.“
    Meredith blickte ihn so hoffnungsvoll an, dass Anthony Mitleid mit ihr hatte und sie warnte. „Erwarten Sie nicht zu viel, Miss Palmer. Kimberly ist ein wirklich liebes Mädchen, aber im Moment ist sie ein bisschen schwierig. Im nächsten Jahr wird sie in die Highschool kommen, und die Wahl der Schule hat zum Streit geführt. Mir scheint, meine Nichte teilt Ihnen eine Rolle in der Auseinandersetzung zu. Sie ist schließlich erst zwölf. Ich glaube nicht, dass sie erfasst, wie … wie bedeutungsvoll die Begegnung mit ihr für Sie ist, Miss Palmer.“
    Sie seufzte resigniert. „Was auch immer geschieht, ich werde einmal mit ihr zusammen sein können. Danke, dass Sie es erlauben, Mr. Hamilton. Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar.“
    Jeder Krümel vom Tisch war besser als nichts.
    Dieser deprimierende Gedanke ging Anthony nicht aus dem Kopf, während er nach Hause fuhr. Ein Mittagessen mit Kimberly. Es war nicht richtig, dass Meredith Palmer so wenig so viel bedeutete. Und die Fotos an den Wänden in ihrem Schlafzimmer … Er hatte niemals darüber nachgedacht, wie sich eine Frau fühlen mochte, die ihr Baby zur Adoption freigegeben hatte. Es musste traumatisch sein und sich auf ihr ganzes Leben auswirken … Eine Wunde, die niemals heilte.
    Anthony fragte sich, was Meredith Palmer dazu gebracht hatte. War sie damals in solcher Not gewesen, dass sie keinen anderen Ausweg gesehen hatte? Hatte sie unter Druck eine Entscheidung getroffen, die sie seitdem bereute? Waren ihre Eltern sittenstrenge Leute, die sich für ihre schwangere Tochter geschämt und sich geweigert hatten, ihr zu helfen?
    Sie musste noch sehr jung gewesen sein. Es war schwer, das Alter einer Frau zu erraten, aber sie sah aus wie höchstens siebenundzwanzig. Eine Fünfzehnjährige, die vielleicht an postnatalen Depressionen litt, musste das Gefühl haben, dass sie die Verantwortung für ein Baby niemals würde bewältigen können. Und wenn dann keine Familie da war, die Unterstützung anbot, kamen einem so jungen Mädchen die Probleme bestimmt unlösbar vor.
    Ich habe sie weggegeben, weil ich geglaubt habe, dass es das Beste für sie sei.
    Meredith Palmer hatte so traurig und verzweifelt geklungen, als sie das gesagt hatte.
    In welcher Beziehung hatte sie zu seiner Schwester gestanden? Anthony war inzwischen klar, dass es eine private Adoption gewesen war, und er wollte Bescheid wissen. Er würde Meredith Palmer auf jeden Fall noch danach fragen.
    Bis Kimberly ihm das mit den Fotos gesagt hatte und er daraufhin Denises alten Anwalt gebeten hatte, ihn zu informieren, hatte Anthony angenommen, dass es eine normale Adoption gewesen sei. Denise und Colin hatten oft davon gesprochen, dass sie sich an die staatliche Adoptionsvermittlung gewandt hätten und auf einer Warteliste stehen würden. Als Anthony in den Vereinigten Staaten den Brief seiner Schwester gelesen hatte, in dem sie ihm von dem Baby schrieb, hatte er einfach geglaubt, dass das Warten endlich ein Ende habe. Denise und Colin hatten ihn niemals aufgeklärt.
    Warum das Geheimnis?
    Warum die Fotos?
    Hatte sich seine Schwester irgendwie schuldig gemacht?
    Seit Anthony gesehen hatte, wie sehr sich Meredith Palmer nach ihrem Kind sehnte, fühlte er sich schuldig, weil er Kimberly hatte. Aber sie war immer seine Nichte gewesen. Er hatte niemals darüber nachgedacht, dass sie adoptiert war. Und er liebte das Kind. Er wollte Kimberly nicht hergeben … nicht einmal ihrer leiblichen Mutter wollte er sie überlassen.
    Vielleicht könnten Meredith Palmer und er sich gemeinsam um Kimberly kümmern.
    Alles hing natürlich davon ab, wie die erste Begegnung zwischen den beiden ausginge. Anthony wusste nicht, wie Kimberly darauf reagieren würde. Was erhoffte sie sich?
    Sie fiel in dem Moment über ihn her, als Anthony hereinkam. „Wie ist sie? Ist sie hübsch? Will sie mich sehen? Hast du ein Treffen ausgemacht?“
    „Ja zu den letzten drei Fragen. Jetzt warte bitte erst einmal!“, sagte er und schob seine Nichte auf Armlänge zurück.
    Sie war unfähig, still zu stehen, die grünen Augen funkelten, und ihr Gesicht war vor Aufregung gerötet. Kimberly brannte darauf, alles zu erfahren. „Sei kein Langweiler, Onkel Anthony! Ich muss alles über sie wissen!“
    „Lass mich
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