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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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Realität verloren. Es passierte heute nicht mehr so oft, weil er gelernt hatte, sich zu beherrschen und seine Gefühle zu kontrollieren. Aber sie hatte ihn abgelenkt … Und jetzt hatte sie ihn gesehen. Hatte seine Schwäche gesehen.
    „Ich mache so etwas nicht.“ Seine Kehle war rau und eng. Verdammt. „Ich meine das mit der Menge.“ Er atmete tief durch, versuchte sich zu sammeln. „Ich habe eher ein Radiogesicht.“
    Wieder lächelte sie, dieses Mal jedoch eher gezwungen. Sie war sich offensichtlich nicht sicher, welche Reaktion angebracht war.
    „Sie können ruhig lachen“, stieß er aus. Und als sie es tat, spürte er wieder dieses warme Gefühl, dieses Mal noch stärker. Er unterdrückte es rigoros, brannte es aus, wie man mit einem glühenden Messer eine Wunde ausbrannte.
    „Nun, ich zeige mich häufig in der Öffentlichkeit“, erwiderte sie.
    „Ich weiß. Es erscheinen regelmäßig Berichte über Sie. Vor allem Ihre Garderobe steht immer wieder im Mittelpunkt.“
    Sie nickte. „Manchmal frage ich mich allerdings, ob die Farbe meiner Schuhe von solchem Interesse wäre, wenn ich ein Mann wäre. Aber ich will mich nicht beschweren. Es ist schön, wenn mein Land in den internationalen Nachrichten Erwähnung findet, selbst wenn es dabei nur um meine Schuhe geht. Das ist gut für den Tourismus.“
    „Gibt es viel Tourismus in Altina?“ Er bemühte sich weiter um Kontrolle, suchte jene tröstliche Abgeklärtheit, an die er gewöhnt war.
    „Die Branche befindet sich im Aufbau und hat ihr Potential noch lange nicht ausgeschöpft. Das ist eines der Projekte, für die ich mich in den letzten fünf Jahren engagiert habe.“
    Seit dem Tode seines Bruders. Vermutlich musste sie sich beschäftigen. Wäre alles nach Plan gegangen, hätte sie an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag Malik geheiratet.
    Sie schien seine Gedankenverlorenheit nicht zu bemerken, sondern fuhr schwungvoll fort: „Die Leute können mit der Bahn bis in die Alpen hinauffahren. Der Blick von dort oben lässt sich mit nichts vergleichen. Außerdem habe ich einige Urlaubsresorts angeregt und eingeweiht. Inzwischen ist Altina ein sehr beliebter Urlaubsort für den internationalen Adel.“
    „Vermutlich ist das auch auf Ihr Bestreben zurückzuführen.“
    „Glauben Sie, ich würde nur wegen der Kanapees auf all diese Partys gehen?“ Sie zog spöttisch die Augenbrauen in die Höhe.
    „Bisher dachte ich das, nun habe ich meine Meinung geändert.“
    Katherine schluckte unmerklich. Sie hatte soeben mit Zahir, dem ihre Anwesenheit so angenehm war wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt, länger über das, was sie tat, gesprochen als jemals mit irgendeinem Mitglied ihrer Familie. Nicht nur das, er schien sie auch zu verstehen. Er schien mehr in ihr zu sehen als nur eine Schachfigur. Oh sicher, ihr Vater zählte auf sie, aber eben nur darauf, dass sie heiratete – wegen der Staatsräson. Dafür brauchte man keine besonderen Fähigkeiten.
    Du bist schön. Natürlich wird er zustimmen.
    Ihr Vater war absolut überzeugt, dass das ausreichte. Komisch nur, dass Zahir offensichtlich überhaupt keinen Wert darauf legte. Hätte sie nicht mehr vorzuweisen als ein hübsches Gesicht, wäre sie mit ihrer Mission gescheitert. Etwas, das ihr Vater nie erfahren würde. Sie liebte ihn von ganzem Herzen, aber es erstaunte sie immer wieder, wie wenig er seine Tochter kannte. Und manchmal zerriss es ihr das Herz. Nur konnte sie keine Energie für Selbstmitleid verschwenden. Sie brauchte all ihre Energie für den Umgang mit Zahir.
    „Es mag Sie überraschen, vor allem, da Sie sich seit zwei Tagen bemühen, mich hinauszukomplimentieren … aber es gibt tatsächlich Leute, die mich einladen.“
    „Sie haben meine Zustimmung, Katherine, und damit meinen Schutz. Wie auch Ihr Land. Weder gebe ich mein Wort unbedacht, noch ziehe ich ein einmal gegebenes Wort zurück.“ Er ballte wieder die Faust, und Katherine fragte sich, ob er auch wieder auf den Schreibtisch schlagen würde, so wie vorhin.
    Es war eine seltsame Situation gewesen. Er hatte sie gar nicht mehr wahrgenommen, so als wäre er plötzlich ganz woanders gewesen. Und dann war er jäh von dort zurückgekehrt. Sie war beunruhigt gewesen – seinetwegen.
    „Mein Vater hielt diesen Vertrag für richtig, mein Bruder ebenso“, fuhr er fort.„Wer bin ich, dass ich ihn nicht einhalten könnte?“
    „Nun, dann ist es wohl an der Zeit, um meine Familie anzurufen und ihr die guten Nachrichten
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