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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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knotigen Fingern und sah einfach fantastisch aus. Die anderen Frauen waren ähnlich glamourös. In meinem schlichten roten Wickelkleid fühlte ich mich trotz der Perlenkette und der hohen Absätze unpassend angezogen.
    Das Abendessen verlief auch in angespannter Atmosphäre. Letitia zog sich danach zurück, und auch die Jungen mussten ins Bett, sodass Georges Onkel Andrew nun den Ton angab.
    Er interessierte mich nicht, denn in meinen Augen war er ein Tyrann, und sein Bruder Michael hatte kein Rückgrat, weil er sich nicht für seinen Sohn einsetzte. Wir Frauen trieben krampfhaft Konversation, aber Andrew hatte es offenbar darauf angelegt, mit George abzurechnen.
    „Du hattest alles deiner Familie zu verdanken, und was war der Dank dafür?“, brauste er anschließend auf.
    George ging nicht darauf ein, doch ich merkte ihm an, wie sehr er sich beherrschen musste. Als ich ihm die Hand in den Nacken legte, spürte ich, wie angespannt er war.
    „Du bist schon immer ein Nichtsnutz gewesen“, höhnte Andrew.
    Ich ließ die Hand sinken. Jetzt reichte es mir.
    „Das ist Unsinn“, widersprach ich laut. „George ist der integerste Mensch, den ich kenne.“
    „Lass gut sein, Frith“, meinte George. „Es ist nicht wichtig.“
    „Doch, das ist es. Deine Familie sollte wissen, wie du wirklich bist.“
    „Das wissen wir genau“, sagte Andrew verächtlich. „Sie sind genauso dumm wie alle anderen Frauen, weil Sie sich von einem attraktiven Gesicht täuschen lassen. Und George hat in den letzten Jahren ja genug Erfahrungen gesammelt.“
    Jetzt wurde ich richtig wütend. „Zum einen bin ich kein Dummchen, Mr Challoner, sondern studierte Ingenieurin. Zum anderen hat George damals genau das Richtige getan. Deswegen vertraue ich ihm und alle anderen auch.“ Ich redete mich immer mehr in Rage. „Er unterstützt seinen Freund Lord Whellerby beim Bau des Konferenzzentrums, und als meine Schwester eine Krise hatte und plötzlich auftauchte, wusste er sofort, was zu tun ist.“ Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, fuhr ich fort: „Ich will nie wieder hören, dass er ein Nichtsnutz ist. Er ist der patenteste Mann, den ich kenne!“
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann sagte Harry: „Hört, hört!“
    „Wollen Sie die Familie etwa auch in Misskredit bringen?“, tobte Andrew, woraufhin Charlotte Harry vorwurfsvoll ansah.
    „Ich glaube, das reicht jetzt“, meldete sich Margaret Challoner zu Wort und blickte dabei so eisig in die Runde, dass sogar Andrew verstummte. „Ich habe durch die Bank schon einen Sohn verloren und möchte nicht noch den zweiten verlieren. Wir sollten endlich einen Schlussstrich unter den bedauernswerten Vorfall ziehen.“
    Bedauernswerter Vorfall? Fassungslos betrachtete ich sie. Dann musste ich mir allerdings eingestehen, dass man wohl kaum mehr von ihr erwarten konnte. Jedenfalls erreichte sie ihr Ziel. Andrew gab nach, George verwickelte seinen Vater in ein Gespräch über Aktien, und ich trieb wieder höfliche Konversation mit Charlotte.
    Das Einzige, was die ganze Situation erträglich machte, war Georges warme Hand auf meinem Schenkel. Offenbar ging es ihm besser, denn er ließ die Finger unter mein Kleid wandern und streichelte meine nackte Haut, bis ich mich auf meinem Stuhl wand.
    Erst als ich merkte, dass George sich das Lachen verkniff, schob ich seine Hand schnell weg und konzentrierte mich wieder auf Charlotte. „Tut mir leid“, entschuldigte ich mich bei ihr. „Was haben Sie gerade gesagt?“
    Als kurz darauf alle ihre Stühle zurückschoben, sprang ich auf und zog schnell mein Kleid zurecht, wobei ich Georges Blick mied. Wir rannten förmlich die Treppe hinauf und lachten los, sobald wir die Tür hinter uns geschlossen hatten.
    „Das war einer der schrecklichsten Abende meines Lebens“, gestand ich, an die Tür gelehnt. Vor Verlangen hatte ich schon ganz weiche Knie.
    „Tut mir leid. Ich verspreche dir, dass ich dir so etwas nie wieder zumuten werde. Aber ohne dich hätte ich es nicht überstanden.“
    Zärtlich strich George mir das Haar aus dem Gesicht und ließ die Finger dann verführerisch langsam tiefer gleiten, bis ich alles um mich herum vergaß.
    Als wir am nächsten Tag in mein Cottage zurückkehrten, blinkte das Lämpchen auf dem Anrufbeantworter. Ich drückte auf den Knopf, während George unser Gepäck abstellte und den Kühlschrank öffnete, um ein Bier herauszunehmen.
    „Hallo, Frith, ich bin’s, Hugh.“ Hughs Stimme klang so kräftig wie schon
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